Jährlich zieht das Schloss Neuschwanstein 1,4 Millionen Besucher aus aller Welt in seinen Bann – und damit gehört es zu den meistbesuchten Schlössern und Burgen Europas. Im Sommer nehmen sogar täglich mehr als 6000 Touristen an einer Führung durch das “Märchenschloss” von König Ludwig II. teil, das als Vorlage für das Disney-Schloss diente.

Wir selbst wohnen nur eine Stunde von Füssen bzw. Hohenschwangau entfernt und waren schon mehrfach dort in der Gegend unterwegs. Ob wir bei einer Distanz von 56 Kilometern noch zu den “Einheimischen” zählen, liegt im Auge des Betrachters.

Die beste Reisezeit für einen Ausflug zum Schloss Neuschwanstein

  • Kommt weder an den Wochenenden noch an Feiertagen!
  • Kommt auch nicht in den Ferien!
  • Kommt auf keinen Fall in der Hauptsaison! Im Mai, Juni, Juli, August sowie Anfang bis Mitte September ist es am Schloss Neuschwanstein viel zu überlaufen.
  • Die Wintermonate November, Dezember, Januar und Februar sind auch nicht geeignet, denn dann sind die Wege und die Marienbrücke oftmals aufgrund von Glatteis und Schnee gesperrt.

Übrig bleiben also nur die Wochentage von Montag bis Freitag, außerhalb der Ferien, in den Monaten März, April, Ende September und Oktober.

Die Corona-Zeit stellt hier eine absolute Ausnahme dar, weil es aufgrund der international geltenden Reisebeschränkungen auch bei uns in Deutschland viel leerer ist als üblicherweise. Wir waren an einem Sonntag Ende September während der Corona-Pandemie am Schloss und es war – im Vergleich zu sonst – extrem leer.

Anreise, Parken und Fortbewegung vor Ort

Anreise und Parken am Schloss

Wir empfehlen die Anreise mit dem Auto: Wenn man in seinem Navi den Parkplatz P4 (Alpseestraße 27, 87645 Schwangau) eingibt, gelangt man zum besten Ausgangspunkt für eine Wanderung hoch zu den Schlössern sowie zur Marienbrücke. Für ein 6-Stunden-Parkticket zahlten wir 8 € (Stand: September 2020).

Wer mit dem Zug anreist, sollte bis zum Bahnhof Füssen fahren. Von dort aus verkehren regelmäßig Busse zu den Schlössern. Die Haltestelle, an der man nach einem kurzen Transfer von nur acht Minuten aussteigen muss, heißt “Hohenschwangau Neuschwanstein Castles, Schwangau”.

Die Fortbewegung vor Ort

Um hoch zu den Schlössern und zur Marienbrücke zu gelangen, gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Zu Fuß dauert die anspruchsvolle Wanderung ca. 45 Minuten (für Unfittere, Kinder und Senioren auch länger). Der linke Weg auf der Teerstraße führt hoch zum Schloss Neuschwanstein. Der andere, noch steilere rechte Schotterweg führt hoch zur Marienbrücke. Da man auch oben von der Brücke zum Schloss gelangen kann, empfehlen wir, den “leichteren” (aber trotzdem nicht zu unterschätzenden) Teerweg hoch zum Schloss zu nehmen, auch wenn man eigentlich zuerst zur Marienbrücke wandern möchte. Erst von dort oben aus würden wir zur Marienbrücke laufen, damit der Aufstieg nicht allzu anstrengend wird. Entscheidet man sich für den Aufstieg zu Fuß, so kann man sich an mehreren kleinen Wasserfällen erfreuen.
  • Mit der Pferdekutsche: Vor dem Hotel Müller in der Alpseestraße in Hohenschwangau fahren regelmäßig Kutschen hoch zum Schloss ab. Aus Platzgründen können diese allerdings nicht direkt vorm Schloss anhalten, sodass man selbst noch ca. 450 Meter bzw. 10 bis 15 Gehminuten zu Fuß vom Kutschenwendeplatz bis zum Eingang des Schlosses zurücklegen muss. Die Fahrt nach oben kostet 7 €, die Talfahrt beträgt 3,50 € pro Person (Stand: September 2020). Es ist nicht möglich, im Voraus einen Platz in der Kutsche zu reservieren. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Die Tickets gibt es direkt bei den Kutschern. Außerdem pendeln die Kutschen ganzjährig nach Bedarf zwischen dem Hotel Müller und dem Schloss Neuschwanstein, d.h. es gibt keinen festen Fahrplan. Sobald eine Kutsche voll ist, begibt sie sich auf den Weg nach oben oder unten.
  • Mit dem Pendelbus: Von der Talstation an dem Alpseeparkplatz P4 aus pendeln regelmäßig Busse bis hoch zum Schloss. Genauso wie die Kutschen, können auch die Busse aus Platzgründen nicht direkt vor dem Schlosseingang anhalten, sodass sie bis zum Aussichtspunkt “Jugend” an der Marienbrücke fahren müssen, der sich oberhalb des Schlosses befindet. Von dieser Haltestelle aus muss man noch ca. 500 Meter bergab (12% bis 19% Gefälle) zum Eingang des Schlosses zurücklegen. Die Bergfahrt kostet 2,50 €, eine Talfahrt 1,50 €. Nimmt man den Pendelbus für den Hin- und Rückweg, zahlt man pro Person 3 € (Stand: September 2020). Auch für den Bus gibt es keinen festen Zeitplan, auch dieser pendelt – genauso wie die Pferdekutschen – ganzjährig nach Bedarf. Die Ticktes hierfür gibt es beim Busfahrer, Reservierungen sind auch hier nicht möglich.

Achtung: Weder die Pferdekutschen noch die Pendelbusse fahren bei Schnee und Glatteis. Eine Wanderung nach oben ist dann auch nicht möglich, weil die Wege viel zu steil und glatt sind. Der Schotterweg hoch zur Marienbrücke ist sogar nur als Sommerweg ausgewiesen. Wir raten ausdrücklich davon ab, das Schloss Neuschwanstein im Winter zu besuchen.

Informationen für euren Besuch des Schlosses

  • Tickets für das Schloss Neuschwanstein und das Schloss Hohenschwangau gibt es nur unten im Tal im Ticket-Center, neben dem Hotel Alpenstuben. Niemand sollte die anstrengende Wanderung nach oben in Angriff nehmen und dann erst oben feststellen, dass es die Eintrittskarten nur unten zu erwerben gibt – das wäre sehr ärgerlich. Außerdem kann man seine Tickets auch im Voraus online kaufen.
  • Der Zutritt zum Schloss ist nur im Rahmen einer 30-minütigen Führung möglich. Das alleinige Herumlaufen durch die Räume ist nicht gestattet.
  • Auf dem Ticket steht eine festgebuchte Uhrzeit, an die man sich streng halten muss. Erscheint man zu spät, ist die Teilnahme an der Führung nicht mehr möglich. Um seine Uhrzeit nicht zu verpassen, sollte man immer auch an die Zeit denken, die man für den Aufstieg und die Sicherheitskontrolle am Eingang benötigt. Habe ich mich beispielsweise für eine Führung um 10:00 Uhr entschieden, sollte ich nicht erst um 9:30 Uhr an dem Parkplatz unten ankommen – das wäre viel zu spät. Wir empfehlen, in diesem Fall allerspätestens 8:50 Uhr loszulaufen.
  • Häufig sind die Tickets in der Hauptsaison schon um die Mittagszeit herum ausverkauft. Deshalb empfiehlt es sich, diese schon vorab online zu kaufen. Man könnte aber auch ganz zeitig am Morgen am Ticket-Center anstehen, noch bevor dieses überhaupt öffnet.
  • Für ausländische Touristen gibt es Audioguide-Führungen in allen möglichen Sprachen, z.B. auf Japanisch, Französisch, Ungarisch, Portugiesisch, Arabisch oder Chinesisch (Mandarin).
  • Im Schloss sind weder Gepäckstücke noch Kinderwagen erlaubt. Am Fuße des Eingangs gibt es daher Schließfächer und Kinderwagenboxen, um alles Mitgebrachte zu verstauen.
  • Der Zutritt zur Marienbrücke, dem besten Aussichtspunkt auf das Schloss, ist kostenlos. Oftmals ist die Brücke aber gesperrt, sodass man sich darüber vorher im Internet erkundigen sollte.
  • Im gesamten Schloss herrscht ein striktes Fotografier- und Filmverbot. Auch die Benutzung von Drohnen ist in der gesamten Schloss-Umgebung verboten.
  • Das Mitführen von Hunden und anderen Tieren ist im Schloss nicht erlaubt.

Lohnt sich ein Besuch des Schlosses? Natürlich ist es schade, dass man innerhalb des Schlosses keine Fotos schießen darf. Wir empfehlen den Besuch dennoch, denn es gibt so manch spektakulären Raum zu entdecken, beispielsweise die Grotte, die man eigentlich sonst nur unterirdisch oder in einem Felsen erwarten würde. Hier werden die absurden Fantasien und Wünsche von König Ludwig II. sehr deutlich.

Die unmittelbare Umgebung: das Schloss Hohenschwangau, das Museum der bayerischen Könige, der Alpsee, Hotels und Restaurants

Das Schloss Hohenschwangau

Das Schloss Hohenschwangau ist das Nachbarschloss von Schloss Neuschwanstein und die “Kinderstube” des jungen Ludwig II. Sein Vater, König Maximilian II., hatte das Schloss erworben, um es mit seiner Familie als Sommer- und Jagdresidenz zu nutzen. Nach Maximilians Tod ließ sein Sohn Ludwig das Schloss nach seinen Wünschen umdekorieren. Die Anreise zum Schloss Hohenschwangau ist die gleiche wie zum Schloss Neuschwanstein – auch für dessen Besuch kann man den Parkplatz P4 nutzen. Positiv ist, dass der Besucheransturm auf das Schloss Hohenschwangau wesentlich geringer ausfällt, als es beim “Disney-Schloss” der Fall ist.

Das Museum der bayerischen Könige

Direkt neben dem Parkplatz P4 befindet sich auch das Museum der bayerischen Könige, das einen Einblick in das Leben von König Ludwig II. und dessen Vater, König Maximilian II., gewährt. Auch die Geschichte der Wittelsbacher wird hier nacherzählt.

Der Alpsee

Der Alpsee befindet sich am Fußes des Schlosses, sodass man diesen unbedingt auch mit besuchen sollte, wenn man einmal dort unterwegs ist. Den besten Blick auf dieses Idyll erhält man von unserem Insider-Lieblingsplatz oder vom Schlossinneren (s. Foto mit Säule) aus. Im Sommer kann man auf dem See Ruderboot und Tretboot fahren. Neben dem Alpsee am Schloss Neuschwanstein gibt es noch den Großen Alpsee bei Immenstadt im Allgäu – beide sollte man also nicht verwechseln.

Restaurants, Hotels und Souvenir-Shops

  • Im 2. Obergeschoss des Schlosses gibt es ein Café und Bistro.
  • In der Nähe des Schlosses befindet sich auch das Schlossrestaurant Neuschwanstein (Neuschwansteinstraße 17, 87645 Hohenschwangau).
  • Direkt am Alpsee findet man auch die Restaurants des Hotels AMERON Neuschwanstein Alpsee Resort & Spa: das Restaurant Lisl, das Bräustüberl, die Alpenrose und die Ludwig Bar.
  • Direkt in der Nähe des Schlosses kann man ganz exquisit in dem „AMERON Neuschwanstein Alpsee Resort & Spa“, im Hotel Müller oder im Hotel Alpenstuben übernachten.
  • Auch in Hohenschwangau und Füssen gibt es zahlreiche Hotels in jeder Preisklasse und Hotelkategorie. Je näher eine Unterkunft am Schloss liegt, desto höher sind auch die Zimmerpreise pro Nacht.
  • Außerdem gibt es an jeder Ecke Souvenir-Shops, die nicht zu übersehen sind.

Die besten Aussichten und Fotospots rund um das Schloss Neuschwanstein

Die Colomanstraße (Landstraße zwischen Hohenschwangau und Tegelbergbahn)

In der Colomanstraße am Fuße des Schlosses herrscht ein absolutes Halteverbot, sodass man sein Auto nur kurz auf einem seitlichen Feldweg abstellen kann. M blieb deshalb im Auto sitzen und ich schoss nur kurz ein paar Fotos. Falls die Wiesen nicht von Stromzäunen umgeben sein sollten, sollte man diese dennoch auf keinen Fall betreten. Die Bauern ärgern sich nämlich tagtäglich aufs Neue darüber, dass die zahlreichen Touristen ihre Grundstücke betreten und ihre Wiesen zertrampeln. Nutzt daher ausschließlich die freien Feldwege!

Die Sicht von unten vom Ticket-Center und vom Parkplatz P4 aus

Jeder, der das Schloss Neuschwanstein besichtigen möchte, wird um diesen Blick von unten nicht herumkommen. Diesen hat man vom Parkplatz P4 (Alpseestraße 27, 87645 Schwangau) bzw. vom Ticket-Center aus.

Die Aussichtsplattform vor dem Schloss (bei den Schließfächern und Kinderwagenboxen)

Dort, wo die Schließfächer und Kinderwagenboxen unterhalb des Schlosseingangs platziert sind, findet man hinten noch eine kleine Aussichtsplattform.  Von dort aus lassen sich das Schloss, die Pöllatschlucht sowie die Marienbrücke auch gut fotografieren. Auch den Forggensee und den Tegelberg bekommt man von dort aus gut zu Gesicht.

Die direkte Sicht am Schloss

Der Weg zwischen dem Schloss Neuschwanstein und der Marienbrücke

Oben gibt es eine kleine Teerstraße, die das Schloss Neuschwanstein und die Marienbrücke miteinander verbindet. Auch von dort aus hat man einen einzigartigen Blick auf das Schloss sowie auf den Alpsee.

Die Aussicht von der Marienbrücke auf das Schloss Neuschwanstein und den Forggensee

Den besten seitlichen Blick auf das Schloss bekommt man zweifelsfrei von der Marienbrücke aus, die über der Pöllatschlucht schwebt. In der Corona-Zeit war der Zutritt allerdings begrenzt und nur mit Maske möglich, sodass wir ein wenig dort anstehen mussten. Auch wenn man kein Ticket für das Schloss Neuschwanstein erworben hat, kann man die Marienbrücke dennoch betreten, weil der Zutritt kostenlos ist. Leider wird die Marienbrücke manchmal aufgrund von Bauarbeiten, starken Orkanböen, Schnee oder Glätte gesperrt. Ob man diese an seinem gewählten Besuchstag betreten kann, erfährt man immer aktuell auf der Homepage des Schlosses.

Die Aussichtsplattform schräg über der Marienbrücke (Erste Plattform hinter der Brücke)

Wer von der Marienbrücke aus Fotos schießen möchte, der sollte danach nicht wieder auf der Hängebrücke umkehren, sondern noch den Wanderweg dahinter weiterlaufen. Es dauert nicht lange, bis man auf die erste Aussichtsplattform stößt, von wo aus man ebenfalls einen herrlichen Blick auf das Schloss erhält.

Unser Insider-Lieblingsplatz hoch oben (Zweiter Aussichtspunkt hinter der Marienbrücke)

Wer den ca. fünfminütigen Weg zur ersten Aussichtsplattform hinter der Marienbrücke absolviert hat, der kann den schmalen Wanderweg auch noch ein wenig weiter nach oben laufen. Kurz vor dem großen Linksbogen Richtung Tegelberg findet man auf der linken Seite am Berg eine ziemlich gefährliche, teilweise rutschige “Wurzeltreppe” vor, die ganz steil nach oben führt. Es handelt sich hierbei um einen von Menschenhand geschaffenen Trampelpfad, von dem wir nicht wissen, ob dessen Begehung überhaupt legal ist. Die vorhandenen Wurzeln muss irgendjemand als “Treppe” angelegt haben – so sah es zumindest für uns aus. Und weil der Weg so gefährlich und abschüssig ist, kann man sich überall an den absichtlich freigelegten Wurzeln festhalten. Der Trampelpfad war nämlich augenscheinlich wie ein Klettersteig angelegt. Wir empfehlen diesen waghalsigen Aufstieg allerdings nur sehr fitten, trittfesten Wanderern. Die Aussicht von dort oben auf das Schloss Neuschwanstein, den Forggensee und den Alpsee war wirklich bombastisch – und endlich hatten wir mal kein Geländer vor der Nase wie zuvor auf der Marienbrücke oder bei der ersten Aussichtsplattform hinter der Brücke.

Die Sicht vom Gleitschirm aus auf das Schloss

Es gibt unterschiedliche Anbieter, die Gleitschirmtandemflüge am Schloss Neuschwanstein anbieten: u.a. Fly Royal, das Fly Team und die Flugschule Aktiv. Abgeflogen wird am Tegelberg. Ein solcher Gleitschirmflug steht auf jeden Fall auf unserer Bucketlist. Fotos und unser Erfahrungsbericht folgen zur gegebenen Zeit.

Der Blick vom Forggensee auf das Schloss Neuschwanstein

Wenn der Forggensee einmal im Jahr entleert wird, hat man eine hervorragende Möglichkeit, über den ausgetrockneten See zu laufen und dem Schloss Neuschwanstein noch näher zu kommen. Auf der Höhe des Festspielhauses in Füssen sieht man das Disney-Schloss besonders gut. Parken sollte man für 1 € pro Stunde auf dem Parkplatz am Bootshafen (P7), weil man für das direkte Parken am Festspielhaus 5 € bezahlt.

Der Blick vom Hopfensee aus auf das Schloss Neuschwanstein

Weitere schöne Ausblicke auf das Schloss Neuschwanstein: Tegelberg und Reith-Alpe

Wir selbst haben zwar noch nie die Gondel hoch zum Tegelberg genommen und waren auch noch nicht an der Reith-Alpe, aber wir wissen von Recherchen, dass man von dort aus auch einen sehr schönen Blick auf das Schloss Neuschwanstein erhält. Diese beiden Aussichtspunkte stehen auf jeden Fall auch noch auf dem Programm, sobald wir wieder im Großraum Füssen unterwegs sein sollten. Die Fotos und weitere Informationen folgen also zur gegebenen Zeit.

Sehenswürdigkeiten im Allgäu, d.h. in der näheren Umgebung von Schloss Neuschwanstein

Die Altstadt von Füssen

Unseren gesonderten Beitrag zu den Sehenswürdigkeiten in der Altstadt von Füssen gibt es <hier>.

Die Kirche St. Coloman bei Füssen

Die Kirche St. Coloman in der Nähe von Schloss Neuschwanstein ist ein sehr beliebtes Motiv bei Fotografen.

Der Forggensee

Der Forggensee ist ein künstlich angelegter Stausee, durch den der Lech hindurchfließt. Mit seiner Fläche von 16 Quadratkilometern ist er der fünftgrößte See in ganz Bayern.

Vom Forggensee aus hat man einen hervorragenden Blick auf das Schloss Neuschwanstein, wenn man sich an der richtigen Stelle am Seeufer aufhält: in Rieden in dem Stadtteil Osterreinen. Gerade im Sommer sind die Tage jedoch so diesig, dass man das Schloss nur erahnen kann. Deshalb empfiehlt es sich bei Fototouren, eher am Morgen oder am Abend dort aufzuschlagen. Dort in Rieden am See befinden sich übrigens auch mehrere Badestellen sowie ein Campingplatz. Wer sich für eine Bootstour entscheiden sollte, sollte damit eher in Füssen starten. Leider ist der See jedoch mit seiner Uferlänge von 30 Kilometern etwas zu groß, um ihn zu Fuß zu umrunden.

Der Forggensee wurde einerseits für die Stromerzeugung, andererseits aber auch zum Hochwasserschutz angelegt. Das Wasserkraftwerk, das pro Jahr durchschnittlich 152,6 Gigawattstunden Strom erzeugen kann, wird derzeit von der E.ON Wasserkraft GmbH betrieben. Um das Lech-Hochwasser nach Einsetzen der Schneeschmelze im Frühjahr regulieren zu können, wird das Wasser aus dem Forggensee jedes Jahr im Oktober abgelassen. In den Folgemonaten trocknet der Seegrund so weit aus, dass man darauf spazieren gehen kann. Während dieser Zeit bietet die Stadt Füssen sogar geführte Wanderungen auf dem Seegrund an. Bis vor nicht allzu langer Zeit konnte man sich auch bei der Allgäuer Kamelfarm ein Kamel ausleihen, um damit den ausgetrockneten See zu überqueren. Nach 25 Jahren mussten die Betreiber der Farm ihren Betrieb leider aus gesundheitlichen Gründen aufgeben, sodass Kamelausflüge heute leider nicht mehr möglich sind. Übrigens wird das Wasser spätestens am 01. Juni wieder in den Forggensee eingelassen. Seine volle Wasserhöhe erreicht der See dann am 15. Juni, sodass im Sommer auch wieder Schifffahrten angeboten werden können.

Der Hopfensee

Viel gemütlicher und schöner als den Forggensee finden wir den angrenzenden Hopfensee. Durch seine kürzere Uferlänge von nur 6,8 Kilometern kann man ihn einmal umrunden und nach der Wanderung noch einen romantischen Picknick bei Sonnenuntergang direkt am Ufer einlegen. Vom See aus sieht man nicht nur das herrliche Alpenpanorama, sondern auch das Schloss Neuschwanstein. In dem Teilabschnitt, der durch den Wald führt, kann man außerdem überall geschnitzte Holzfiguren am Wegesrand bestaunen. Dank seiner geringen Wassertiefe von nur zehn Metern wird der See bereits Ende Mai so gut erwärmt, dass man schon relativ früh darin baden kann. Wir selbst sahen sogar Anfang November noch einen Badefreudigen im Wasser.

Parkmöglichkeiten um den See herum gibt es ausreichend, wir stellten unser Auto direkt in dem Ort Hopfen am See ab und mussten dafür eine Parkgebühr entrichten. Direkt am See befindet sich übrigens auch ein Campingplatz.

Lechfall und Klamm

Nur wenige Meter vor der österreichischen Grenze findet man das zwölf Meter hohe Stauwehr am Lech, das je nach vorhandener Wassermassen mal mehr oder weniger spektakulär aussieht. Wenn die Lichtverhältnisse mitspielen, sieht das Wasser des Lechs dann auch besonders strahlend türkis aus. Auch in der gegenüberliegenden Klamm erstrahlt das Wasser im gleichen Farbton.

Da an einem Sonntag in den Sommerferien alle umliegenden Parkplätze belegt waren, entschieden wir uns für den Kundenparkplatz eines Supermarktes, der den Touristen aufgrund der Ladenschließung am Sonntag kostenlos zur Verfügung stand Unterpinswang 27a, 6600 Pinswang, Österreich).

Walderlebniszentrum Ziegelwies mit Baumkronenweg und Auwaldpfad

Nicht weit vom Lechfall entfernt ragt der 21 Meter hohe Baumkronenweg des Walderlebniszentrums Ziegelwies in die Höhe. Hoch oben bekommt man einen hervorragenden Blick auf die Berge und auf den Lech und kann sogar von Deutschland nach Österreich laufen. Die Grenze zwischen beiden Ländern, die hoch oben in der Luft verläuft, wurde sogar auf dem Holz der Brücke farbig markiert. Erwachsene ab 16 Jahren zahlen 5 € für den Baumkronenweg, für Kinder und Menschen mit Behinderung ist dieser kostenlos.

Darunter befindet sich der Auwaldpfad, der aufgrund seiner Entdecker-Stationen bei Kindern und Erwachsenen sehr beliebt ist. Dort können Klein und Groß beispielsweise auf einem Baumstamm über das Wasser balancieren oder ein Floß steuern. Hier zahlt man grundsätzlich keinen Eintritt. Bei Hochwasser darf der Auwaldpfad nicht betreten werden.

Weitere Schlösser von König Ludwig II.

Das Neue Schloss Herrenchiemsee auf der Insel Herrenchiemsee im Chiemsee

Ein weiteres Schmankerl ist der Chiemsee, den man beispielsweise gut ab Prien am Chiemsee erreichen kann. Mit der historischen, grünen Dampf-Straßenbahn aus dem Jahr 1887 gelangt man vom Priener Bahnhof zum Hafen Prien. Von dort verkehren regelmäßig Schiffe zur Herreninsel und zur Fraueninsel. Auf der Herreninsel befindet sich das Märchenschloss Herrenchiemsee von Ludwig II., das nach dem Vorbild von Schloss Versailles erbaut worden war. Bisher haben wir uns das Schloss noch nicht von innen angesehen, aber das werden wir auf jeden Fall noch nachholen. Leider ist das Fotografieren im Innenbereich dort aber strengstens verboten.

Das Schloss Linderhof in Ettal

Das Schloss Linderhof in Ettal ist das einzige Schloss, dessen Bau König Ludwig II. noch zu Lebzeiten vollenden ließ. Linderhof galt als absolutes Lieblingsschloss von König Ludwig II., in dem er sich auch am meisten aufhielt.

Unseren gesonderten Beitrag zum Schloss Linderhof gibt es <hier>.

Die Gedenkstätte (Kreuz) von König Ludwig II. und die Votivkapelle

König Ludwig II. war im Juni 1886 am Nordufer des Starnberger Sees in der Gemeinde Berg tot im seichten Wasser aufgefunden worden. An genau dieser Unglücksstelle befindet sich heute ein Kreuz im Wasser. Etwas weiter oberhalb errichtete man, um ihn zu ehren, eine Gedenkstätte: die Votivkapelle. Wie der Erbauer der Schlösser Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof tatsächlich ums Leben kam, ist bis heute ein Mythos. War es Mord, Selbstmord oder der gescheiterte Fluchtversuch eines bereits Entmündigten? Diese Umstände bleiben bis heute ungeklärt.


Links:

https://www.hohenschwangau.de/

https://www.neuschwanstein.de/

Busverkehr zwischen Füssen und Schloss Neuschwanstein

Letztes Update: Januar 2024