Seitdem wir im Herbst 2019 von München in das wunderschöne Alpenvorland gezogen sind, zieht es uns immer häufiger in die Berge. Ganz egal, ob im Sommer oder Winter: Die Alpen sind einfach immer wieder herrlich anzusehen, selbst wenn wir nicht vom Tal hoch zu den Gipfeln laufen. Hierfür gibt es schließlich die Bergbahnen, die wir euch im Folgenden vorstellen möchten. Hoch oben wandern wir dann allerdings schon ein wenig rauf zu den Gipfelkreuzen.

Die Bayerische Zugspitzbahn (Garmisch-Partenkirchen)

Die Bayerische Zugspitzbahn bringt euch auf Deutschlands höchsten Berg, die Zugspitze bei Garmisch-Partenkirchen. In einer Höhe von 2962 Metern hat man einen atemberaubenden Blick auf Garmisch-Partenkirchen, den Eibsee, das umliegende Wettersteingebirge sowie die Tiroler Alpen. Bei gutem Wetter kann man sogar den Starnberger See und den Ammersee in weiter Ferne erkennen.

Unser Insider-Tipp für die Zugspitze: Nehmt euch euren Reisepass mit, denn oben auf der Zugspitze gibt es einen Zugspitz-Stempel, mit dem man sich selbst bedienen kann. Witzig ist, dass sich Tirol (Österreich) und Bayern (Deutschland) die Zugspitze teilen, wie man oben anhand der Schilder unschwer erkennen kann.

Parken: Am Eibsee 6, 82491 Grainau

Die Alpspitzbahn (Garmisch-Partenkirchen)

Wem die Gondelfahrt hoch zur Zugspitze zu teuer ist, der kann sich alternativ auch für die Alpspitze entscheiden, die nicht weniger faszinierend ist. Der Gipfel der Alpspitze liegt in einer Höhe von 2628 Metern und ist damit 334 Meter kleiner als die Zugspitze. Die Alpspitzbahn führt allerdings nicht direkt zur Alpspitze, sondern auf ein kleines Plateau neben dem Gipfel, das sich in einer Höhe von 2033 Metern befindet. Besonders beeindruckend ist hier auch die Aussichtsplattform AlpspiX am Osterfelderkopf.

Achtung Verwechslungsgefahr: Es gibt noch eine weitere Alpspitzbahn in Nesselwang im Allgäu. Beide sollten also nicht miteinander verwechselt werden.

Parken: Bergstation Alpspitzbahn oder alternativ Kreuzeckbahn (An der Kandahar 13, 82491 Grainau)

Die Karwendelbahn (Mittenwald)

Mit ihren 2244 Metern ist die Karwendelbahn die zweithöchste Bergbahn Deutschlands. Hoch oben in den Bergen führt auch die deutsch-österreichische Grenze entlang, genauer gesagt die Grenze zwischen Bayern (Deutschland) und Tirol (Österreich). Innerhalb einer 7-minütigen Bergfahrt überwindet man hier mit der Karwendelbahn 1311 Höhenmeter (von 933m auf 2244m). Im Sommer kann man auf der Karwendelspitze wandern gehen oder Mountainbiken. Und im Winter verwandelt sie sich in ein Skigebiet. Als wir die Karwendelspitze Ende Oktober erklommen, lagen dort schon Schnee und Eis, die die Wege relativ glatt machten. Rutschfeste Winterschuhe oder Grödel sind hier ein Muss; von Sneakers raten wir zu dieser Jahreszeit ausdrücklich ab.

Parken: Alpenkorpsstraße 1, 82481 Mittenwald

Die Nebelhornbahn (Oberstdorf im Allgäu)

Eine endlose Weite vom Allgäu bis nach Tirol, ein spektakuläres Alpenpanorama, weiß glitzernde Berggipfel und ein komplett wolkenloser Himmel: Oh mein Gott, war dieser Winter-Gleitschirmflug am Nebelhorn in Oberstdorf toll! Gemeinsam mit meinem Piloten Andi von “Vogelfrei” fuhr ich die Nebelhornbahn hoch auf 2214 Meter, wo unser Gleitschirmtandemflug an einer steilen Skipiste startete.

Unseren gesonderten Beitrag zum Paragliding in Oberstdorf gibt es <hier>.

Parken: Nebelhornstraße 67, Oberstdorf

Die Breitenbergbahn (Pfronten im Allgäu)

Die Breitenbergbahn bringt ganzjährig Wanderer und Wintersportler hinauf auf den 1838 Meter hohen Breitenberg in Pfronten. Dabei liegt die Bergstation auf einer Höhe von 1501 Metern. Bergliebhaber können auf dem Juwelenweg entlang wandern und dabei den herrlichen Ausblick auf den Aggenstein, die Reichenbachklamm und das Almgebiet der Hochalpe genießen. Auch der weitere Blick in das Allgäuer und Lechtaler Voralpenland ist einzigartig. Neben Wanderern und Wintersportlern kommen hier auch Mountainbiker und Bergsteiger auf ihre Kosten. Für das leibliche Wohl wird in diversen Hütten gesorgt, u.a. in der Hochalphütte, der Ostler Hütte und der Bad Kissinger Hütte.

Parken: Tiroler Straße 176, Pfronten

Die Herzogstandbahn am Walchensee (Tölzer Land)

Leider ist der Walchensee inzwischen zu einem Hotspot geworden, was nicht nur an Instagram liegt, sondern auch an einem Bericht der Internetseite Travelbook, die den Walchensee zu Deutschlands bestem Badesee auserkoren hat. Doch dort kann man nicht nur baden, sondern auch wandern oder mit der Herzogstandbahn hoch zum Herzogstand fahren, um den einzigartigen Ausblick vom Fahrenberg auf den Walchensee zu genießen. Im Winter verwandelt sich das Wanderidyll zum Skigebiet – wenn denn genügend Schnee liegt. Außerdem kann man am Walchensee seit 2009 die Originalkulisse der Kinofilme “Wickie und die starken Männer” und “Wickie auf großer Fahrt” besichtigen. Der Eintritt in das Wikingerdorf “Flake” ist kostenlos, allerdings ist der Zugang im Winter gesperrt.

Wer mehr über den Stausee und dessen Funktionsweise erfahren möchte, ist im Erlebniskraftwerk Walchensee genau richtig.

Parken: Am Tanneneck 6, 82432 Walchensee

Die Jennerbahn am Königssee (Berchtesgadener Land)

Für viele ist der Königssee im Nationalpark Berchtesgaden der schönste See in ganz Bayern. Mit seinen knapp 200 Metern ist er das tiefste Gewässer Bayerns. Ab Schönau kann man mit einem Elektro-Fahrgastboot zur Wallfahrtskirche St. Bartholomä gleiten. Wenn man bis zur Endstation Salet fährt und dann eine kleinere Wanderung zum Obersee in Kauf nimmt, wird man mit dem Anblick des höchsten Wasserfalls Deutschlands belohnt: Denn dort stürzt sich der Röthbach-Wasserfall über 450 Meter in die Tiefe. Außerdem sollte man nach der Bootstour unbedingt mit der Jennerbahn hoch auf 1800 Meter zum Jenner fahren, um den allerbesten Blick von oben auf den Königssee zu bekommen. Leider hat sich die Schönheit des Königssees nicht nur in ganz Deutschland herumgesprochen, sondern auch im Ausland, sodass man dort auf zahlreiche chinesische Reisegruppen trifft. Wir empfehlen daher, den Königssee lieber in der Nebensaison zu besuchen, beispielsweise im kunterbunten Herbst.

Parken: Jennerbahnstraße 1, 83471 Schönau am Königssee

Die Bergbahnen im Vergleich: Höhe und Preise

Preise

Die hier zugrunde liegenden Tarife betreffen eine Berg- und Talfahrt für einen Erwachsenen in der Sommersaison 2022.

  1. Zugspitzbahn: 63€
  2. Nebelhornbahn: 44€
  3. Jennerbahn: 38€
  4. Karwendelbahn: 34,50€
  5. Alpspitzbahn Garmisch: 31,00€
  6. Breitenbergbahn: 19€
  7. Herzogstandbahn: 16€

Höhe

Unser Höhenranking bezieht sich auf die Höhe der Bergstationen, nicht auf die tatsächliche Höhe der Gipfel.

  1. Zugspitzbahn: 2944 Meter (Bergstation), die Zugspitze ist jedoch 2962 Meter hoch
  2. Karwendelbahn: 2244 Meter (Bergstation), die Karwendelspitze ist jedoch 2385 Meter hoch
  3. Nebelhornbahn: 2214 Meter (Bergstation) , das Nebelhorn ist jedoch 2224 Meter hoch
  4. Alpspitzbahn Garmisch: 2033 Meter (Bergstation), die Alpspitze ist jedoch 2628 Meter hoch
  5. Jennerbahn: 1800 Meter (Bergstation), der Jenner ist jedoch 1874 Meter hoch
  6. Herzogstandbahn: 1600 Meter (Bergstation), der Fahrenberg ist jedoch 1731 Meter hoch
  7. Breitenbergbahn: 1501 Meter (Bergstation), der Breitenberg ist jedoch 1838 Meter hoch

Diese Übersicht wird laufend ergänzt. Letztes Update: Juli 2022