Arenal mit Rainforest Chocolate Tour
Wissenswertes über den Arenal-Vulkan und die Stadt La Fortuna
Der bekannteste Vulkan Costa Ricas, der Arenal, war jahrzehntelang einer der aktivsten Vulkane der Welt. Er brach im Jahr 1968 nach einer Ruhephase von 500 Jahren aus und zerstörte dabei nicht nur zwei Ortschaften, sondern auch 87 Menschenleben. Nach diesem Ausbruch war er mehrere Jahrzehnte lang aktiv, bis er schließlich 2010 zurück in den Schlafmodus fiel. Da niemand weiß, ob und wann der Vulkan das nächste Mal ausbrechen wird, gibt es eine Gefahrenzone um das Gebiet, die man nicht betreten darf. Aus diesem Grund ist der Arenal-Nationalpark heute eher ein beliebter Ort für Canyoning, Canopy-Touren (Zipline), Rafting und für das Baden in den Hot Springs.
Am Fuße des Vulkans befinden sich die Stadt La Fortuna sowie der Arenal-See. Mit seiner Länge von 30 km und seiner Breite von 5 km ist er der größte künstliche See in Zentralamerika. Er erzeugt 20% des Stroms in Costa Rica.
Unser Tag: Besuch einer Kakaoplantage und Skywalk-Tour im „Mistico Arenal Hanging Bridges Park“
Am nächsten Tag wurden wir vom Tortuguero-Nationalpark zum Arenal-Vulkan gebracht. Dabei waren wir insgesamt acht Stunden mit dem Boot und dem Bus unterwegs. Auf dem weiträumigen Hotelgelände „Arenal Manoa & Hot Springs“ standen die einzelnen Häuschen so weit voneinander entfernt, dass man vom Hotelzimmer ein Stück weit laufen musste, um zur Rezeption, zum Restaurant, zum normalen Pool und zu den heißen Quellen zu kommen. Bei der Ankunft und Abreise machten wir deshalb vom hoteleigenen Shuttle Gebrauch, sodass wir unsere Koffer nicht über das gesamte Gelände ziehen mussten. Wie wir den Hinweisschildern entnehmen konnten, gab es im hoteleigenen See sogar Kaimane, die wir aber nicht selbst sehen konnten. Überall um die Lodges herum sah es aus wie in der Pflanzenabteilung bei Obi, weil dort die ganzen Pflanzen wachsen, die es in Deutschland nur zu kaufen gibt. Am Abend ließen wir es uns anschließend in unserem Whirlpool gutgehen. Da wir nie zuvor in unserem Leben eine Suite mit eigenem Whirlpool hatten, mussten wir diese Gelegenheit umso mehr auskosten.
Am darauffolgenden Morgen wurden wir bereits gegen halb 9 Uhr abgeholt. Zunächst wurden wir zu einer Kakaoplantage gefahren, wo wir an einer zweistündigen, interaktiven Rainforest Chocolate Tour teilnahmen. Bevor wir durch die Kakaoplantage liefen, hatten wir gelernt, wie die Pflanze früher im tropischen Amerika entdeckt und verwendet worden ist. Bevor der Zucker von Asien nach Amerika kam, brauten sich die Menschen ein heißes, bitteres Zeremonialgetränk zusammen, das aus der Kakaomasse, Chili und Wasser bestand. In der Plantage wuchsen zwei verschiedene Kakaosorten: Die roten Früchte werden orange, wenn sie reif sind. Die grünen dagegen werden im reifen Zustand gelb. Im Anschluss daran folgte ein interaktives Programm, bei dem uns die Verarbeitungsschritte von der Kakaobohne zur hochwertigen Schokolade anschaulich nähergebracht wurden. Wir durften nicht nur das Ursprungsgetränk, sondern auch richtige Schokolade in unbegrenzter Menge kosten. Um diese zu verfeinern, standen Meersalz, Mandeln, kleine Marshmallows, Zimt, Vanille-Aroma und viele weitere Zutaten zur Verfügung. Das alles machten wir draußen auf der Plantage in einem kleinen Unterstand mit ganz alten Mitteln, wie beispielsweise einem Mörser, einer Art Fleischwolf und einem alten Holzofen. Der Vortrag war sehr unterhaltsam und informativ und die Schokolade war wirklich sehr köstlich. Als Souvenir bekam jeder ein kleines Säckchen mit Kakaobohnen geschenkt. Auf der Farm wurden außerdem noch Kaffee- und Tabakpflanzen, Pfeffer, Vanille, Ingwer und Zimt angebaut. Diese Führung war für uns wirklich ein absolutes Highlight auf der gesamten Reise.
Die Vanille ist die einzig essbare Orchideenpflanze, die nur an einem Tag im Jahr blüht. Damit die Blüte genau zu diesem Zeitpunkt bestäubt werden kann, findet an diesem Tag keine Schokoladenführung statt und die Kakaoplantage bleibt geschlossen. Wenn die Blüte an diesem Tag nicht bestäubt wird, gibt es keine Vanilleschoten und man muss bis zum darauffolgenden Jahr warten. Dieser Umstand führt dazu, dass Vanille nach Safran das zweitteuerste Gewürz auf der ganzen Welt ist.
Nach der Tour ging es weiter zum Arenal-Wasserfall. Dort ging man ca. 400 Stufen nach unten und konnte direkt in dem Becken unterhalb des Wasserfalls baden, was sich M nicht entgehen lassen konnte. Der Wasserfall hatte eine Höhe von 70 m und man spürte innerhalb des Beckens richtig die Kraft des Wassers. Auch wenn man wollte, kam man nicht an den Wasserfall heran, weil das Wasser einen vorher schon immer wegdrängte. Danach fuhren wir wieder zurück zum Hotel, wo wir knapp anderthalb Stunden Zeit hatten, bevor es mit der nächsten Tour weiterging.
Am Nachmittag wartete eine Skywalk-Tour durch den 250 Hektar großen humiden Regenwald auf uns, dem „Mistico Arenal Hanging Bridges Park“. Der Skywalk ist eine 3 km lange Wanderung durch den Dschungel, in dem es ca. 15 Brücken gibt; darunter sechs lange Hängebrücken. Diese kann man sich wie im Dschungelcamp vorstellen. Auch dort hatten wir einen Guide, der uns einige Sachen erzählte und uns die verschiedenen Tiere zeigte. Wir sahen dort Affen, eine Tarantel, kleinere Echsen, Kolibris und auch ein Faultier. Es war schon eine unbeschreibliche Erfahrung, durch den Dschungel zu laufen. Am Abend badeten wir noch bei uns in der Hotelanlage in den Hot Springs. Dabei handelte es sich um mehrere Outdoorpools, die mit ca. 35 Grad warmem Vulkan-Wasser gefüllt waren.
Unser Hotel beim Arenal-Vulkan in La Fortuna: Das Arenal Manoa & Hot Springs
Völlig unbegründet nächtigten wir im Arenal Manoa ein zweites Mal in unserem Leben in einer Honeymoon-Lodge, die wir gar nicht gebucht hatten. Von unserer privaten Terrasse aus hatten wir einen hervorragenden, atemberaubenden Blick auf den direkt vor uns liegenden Arenal-Vulkan, der sich hinter einer dicken Wolkenschicht versteckte. Diesen konnte man übrigens auch durch die große Glasfront in unserem Zimmer betrachten. Auf dem gesamten Gelände wuchsen so viele Pflanzen, wie wir sie aus dem Obi-Baumarkt gekannt hatten. Und in dem Hotelteich lebten sogar Kaimane (kleine Krokodile). Neben dem gewöhnlichen Pool gab es auch hoteleigene Hot Springs, d.h. heiße Vulkanwasserbecken. Und weil der Pool und die Hot Springs noch nicht genug sein sollten, verfügte unsere Honeymoon-Lodge noch über einen eigenen Whirlpool. Vom Eingang des Resorts bis zu unserem Hotelzimmer musste man bestimmt einen Kilometer laufen oder sich von einem Golfcart fahren lassen, weil das Gelände so weitläufig angelegt war.
♥ Der M & M Footprints Pärchentipp ♥
Nehmt euch am Arenal-Vulkan eine Honeymoon-Lodge mit eigenem Whirlpool, auch wenn ihr keinen Honeymoon habt. Ein passendes Hotel wäre das Arenal Manoa & Hot Springs in La Fortuna.
Letztes Update: Oktober 2022