Unsere Reiseroute durch Nordindien

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Wie viel Zeit sollte man in Fatehpur Sikri einplanen?

Alle Kulturbegeisterten, die sich den Taj Mahal in Agra anschauen wollen, sollten auch einen Zwischenstopp in dem 36 Kilometer entfernten Fatehpur Sikri einlegen. Für die dortige Besichtigung des Königspalastes und der Moschee reichen zwei bis drei Stunden völlig aus.

Wir selbst schauten uns das Rote Fort und den Taj Mahal in Agra an einem Tag an und setzten unsere Reise dann am darauffolgenden Tag zum Ranthambhore-Nationalpark fort. Auf der sechsstündigen Fahrt legten wir einen kurzen Zwischenhalt in Fatehpur Sikri ein.

Sehenswürdigkeiten in Fatehpur Sikri

Der Königspalast – Ein UNESCO-Weltkulturerbe

Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts galt Fatehpur Sikri als Hauptstadt des Mogulreiches. Hier residierte zwischen 1571 und 1585 der Großmogul Akbar I. mit seinen 5000 Frauen. Zum Zeitvertreib spielten sie oft Verstecken in den verwinkelten Palastmauern oder besiegten sich gegenseitig im Backgammon. Und wenn man sich das riesengroße Kingsize-Bett in einem der Gebäude genauer anschaut, kann man sich sehr gut vorstellen, was damals noch alles dort in dem Prachtbau abgegangen sein muss. Nicht umsonst tauften wir diese überdimensionierte Spielwiese bei unserem Besuch auf “Harem-Kamasutra-Bett.” Nur schwer können wir uns vorstellen, dass es laut unserem Guide unter den 5000 Frauen keine Zickereien oder Eifersüchteleien gegeben haben soll. Denn angeblich akzeptierten sie sich alle gegenseitig und hatten nichts zu sagen, weil König Akbar I. so mächtig war.

Die meisten Gebäude der herrschaftlichen Anlage wurden aus rotem Sandstein erbaut und jeweils für unterschiedliche Anlässe genutzt:

  • Im Hauptpalast Diwan-i-Am wurden die wichtigsten Feierlichkeiten veranstaltet und auch die Untertanen konnten hier ihre Petitionen einreichen.
  • In der privaten Audienzhalle Diwan-i-Khas hielt der Herrscher seine vertrauten Treffen ab. Außerdem befindet sich ein riesiges Pachisi-Spielfeld (Pachisi Court) im Zentrum des Hofes, das der Herrscher und seine Damen gern zum Zeitvertreib nutzten.
  • Das Haus der türkischen Sultanin (Anup Talao-Pavillon) war Akbars Lieblingsfrauen vorbehalten.
  • In seinem Privatpalast Daulat Khana („Ort des Glücks“) ließ sich der Großmogul oftmals Werke aus seiner Bibliothek vorlesen, weil er selbst Analphabet war.
  • Der fünfstöckige Palast Panch Mahal wurde vom Herrscher und seinem Harem zur Unterhaltung und Entspannung genutzt.
  • Im Haus der Träume, dem Khwabgah, befand sich das königliche Schlafgemach von Akbar I.
  • In den Frauengemächern im Sunahra Makan soll die Mutter des Königs, Mariam Makani, gelebt haben. Oft wird dieser Gebäudekomplex daher auch als “Mariams Palast” bezeichnet.
  • Im Jodha-Bai’s-Palast wohnten die 5000 Frauen von Akbar I. Mit dem Großteil von ihnen soll der Herrscher nur politisch motivierte Hochzeiten eingegangen sein.

In den meisten Räumen der komplexen Palastanlage sind auch heute noch zahlreiche architektonische Details sichtbar – allerdings nur, wenn diese in Stein gehauen waren. Die Farbe der bemalten Elemente ist dahingegen im Laufe der Jahre stark verblasst.

Seit 1986 zählen die einzelnen Gebäude des Königspalastes zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Die Freitagsmoschee Jama Masjid

Auf dem höchsten Punkt des Palastbezirkes thront die Moschee Jama Masjid über der Stadt Fatehpur Sikri. Das Siegestor Buland Darwaza bildet dabei den Haupteingang des Gotteshauses. Hier beten oft kinderlose Frauen dafür, endlich einen Sohn zu gebären. Und auch König Akbar I. erhielt in dieser Moschee die Vorhersage für die Geburt seines Sohnes, den späteren Großmogul Jahangir. Wir selbst besuchten die Moschee jedoch nicht.

Wir waren mit der Reiseagentur Mocca Travels unterwegs, die es inzwischen leider nicht mehr gibt.