Immer wenn mein Mann von seinen Tauchausflügen zurückkommt, schauen wir uns als Erstes all seine Unterwasseraufnahmen auf dem iPad an, die er mit der GoPro aufgenommen hat. Aufgrund des Blaustichs sind diese aber leider so “unbrauchbar” zum Vorzeigen, dass ich sie mit Hilfe verschiedener Apps nachbearbeiten muss.

Im Folgenden wollen wir euch einmal Schritt für Schritt verraten, wie wir unsere Videos und Fotos vom Tauchen und Schnorcheln aufbereiten.

Das wird benötigt

  • eine GoPro (in unserem Fall die GoPro Hero Black 9) oder eine andere Unterwasser-Kamera
  • die App GoPro Quik fürs iPad
  • ein iPad
  • die Dive+ App zum Entfernen des Blaustichs (am besten die Pro-Version für werbefreie Fotos ohne Logo)
  • ein PC und das Programm Lightroom
  • viel Zeit und Geduld

Unser Vorgehen bei der Bildbearbeitung: Von der Tiersichtung zum perfekten Unterwasserfoto

1. Die Erstellung des Rohmaterials: Beim Tauchen nimmt er immer kurze Videos mit seiner GoPro Hero 9 Black auf. Unseren persönlichen Erfahrungen zufolge ist es nämlich besser, beim Tauchen und Schnorcheln ausschließlich kurze Videos zu drehen und daraus erst im Nachhinein Fotos zu schneiden. So lassen sich sekundengenau die besten Positionen der Tiere herausarbeiten.

2. Die Übertragung der kurzen Videos aufs iPad: Nach Ms Rückkehr vom Tauchausflug laden wir die einzelnen GoPro-Videos immer sofort auf unser iPad, wo wir zunächst einmal das Rohmaterial sichten.

3. Die Extraktion der Fotos aus den Videos: Auf dem iPad öffne ich anschließend die GoPro Quik App und extrahiere dort die Fotos aus den Videos, d.h. ich schneide Bilder daraus. Das funktioniert wirklich kinderleicht: Hierfür spule ich immer zu den besten Stellen vor und klicke dann mehrfach pro Video auf “Foto speichern”, also immer dann, wenn mir das Unterwasserlebewesen in dieser Position gefällt.

Hier sieht man die Screenshots aus der GoPro Quik App.

4. Die Anpassung des Formats: Anschließend passe ich das Format jedes zuvor extrahierten Bildes in der Foto-App des iPads auf 3:2 an.

5. Die Entfernung des Blaustichs: Danach gehe ich in die Dive+ App auf dem iPad, um den Blaustich aus den Unterwasserfotos zu entfernen. Sollten die Aufnahmen daraufhin zu rötlich aussehen, kann ich nachträglich noch auf einem Schieberegler mit dem Finger nachjustieren und den Rotstich entfernen. Leider klappt das oft nicht bei Fotos mit Haien oder Mantas. In einem solchen Fall öffne ich die betroffenen Bilder in der Foto-App des iPads und bearbeite diese anderweitig. Hierfür wähle ich den Wert “Farbton” aus und schiebe den Regler ganz nach oben.

Gut zu wissen: Wenn ihr für einen Monat (den Monat eurer Tauchreise) die Proversion der Dive+ App kauft, könnt ihr das Anbieterlogo automatisch am unteren Bildrand entfernen. Wir selbst schließen dieses Monatsabonnement immer nur bei Bedarf für wenige Euros ab.

Hier sieht man unsere ersten Bearbeitungen mit der Dive+ App aus dem Jahr 2019, als wir noch nicht in Besitz der Pro-Version waren. Das Anbieterlogo ist deutlich erkennbar, genauso wie die hervorragende Blaustich-Entfernung. Damals verwendeten wir aber noch kein Lightroom.

6. Die Bildoptimierung am iPad: Nachdem der Blaustich mit Hilfe der Dive+ App bzw. über die Bildbearbeitungsapp des iPads entfernt wurde, öffne ich die Fotos erneut auf dem Tablet und bearbeite diese noch einmal nach. Zunächst wende ich die automatische Fotokorrektur an. Manchmal helle ich die Bilder auch noch einzeln nacheinander auf. Hierfür verändere ich die Werte unter “Belichtung”, “Brillanz”, “Schatten”, “Kontrast” oder “Helligkeit”. Plant am besten viel Zeit hierfür ein und probiert euch ein bisschen aus, indem ihr den Schieberegler mit dem Finger bis zum gewünschten Ergebnis hin- und herbewegt.

7. Der letzte Schliff am Laptop: Erscheinen mir die Fotos immer noch zu dunkel, dann lade ich sie auf mein Notebook und öffne sie in dem Programm Lightroom. Zum Aufhellen wähle ich immer das voreingestellte Preset “Leuchtend” aus. Manchmal nutze ich auch die Presets “Hoher Kontrast” oder “Kräftig” zur Bildoptimierung. Et voilà, die Unterwasserfotos sind nun endlich vorzeigbar.

Hier sieht man den letzten Bearbeitungsschritt nach der Anwendung des Presets “Leuchtend” in Lightroom. Der rechte Hai ist nun deutlich heller als der linke. 

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Abschließend haben wir noch ein Rohmaterial-Foto von der GoPro (links) und das dazugehörige, vollständig bearbeitete Bild (rechts) für euch parat. Das rechte Foto hat die sämtlichen Schritte durchlaufen, die wir euch oben detailliert erklären.

Gut zu wissen: Je nach Lichteinfall und Tauchtiefe weisen die Originalfotos einen unterschiedlich starken Blaustich auf.

Zusatztipp: In der Dive+ App kann man nicht nur den Blaustich aus Bildern entfernen, sondern sogar aus ganzen Videos. 

Wir hoffen, euch mit der Schritt-für-Schritt-Erklärung ein wenig bei eurer eigenen Bildbearbeitung geholfen zu haben. Viel Spaß beim Tauchen!


Hinweis in eigener Sache: Dieser Artikel ist aus freien Stücken entstanden und wir haben sämtliche Technik und Programme (Apps) zu 100% selbst finanziert.