Inspiration

Beim Durchstöbern des Reiseblogs 7continents1passport.com sind wir auf einen Beitrag des brasilianischen Bloggers Péricles gestoßen, in dem er seine ganzen Selfies mit den Locals präsentiert. Da wir auf unseren Reisen auch schon mit vielen Einheimischen in Kontakt kamen und die Idee so toll finden, möchten wir es ihm nun gleich tun. Wir zeigen an dieser Stelle allerdings nur einen kleinen Auszug aus unserem Fotoarchiv.

letztes Update: August 2019

“Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.” – Guy de Maupassant

Fotos mit den Einheimischen

Frankreich

Der französische Künstler Rafael arbeitet auf dem berühmten Place du Tertre in der Nähe der Sacré Coeur in Paris. Er hat uns im Mai 2010 gezeichnet und seitdem schauen wir jedes Mal, wenn wir in Paris sind, bei ihm vorbei. Erfreulicherweise erkennt er uns immer wieder, weil er sich Gesichter gut merken kann.


Südafrika

In Südafrika haben wir unter anderem eine Schule in Luphisi besucht, wo die Kinder sich so sehr über unseren Besuch freuten, dass sie sogar an uns hingen. Die Safari-Woche verbrachten wir in der Bongani Mountain Lodge, wo wir Skigh (auf dem Foto mit Hut und Fernglas), den besten Ranger der Welt, kennenlernten. Er kannte sein Office, das Mthethomusha Game Reserve, besser als seine Westentasche. Im Dunkeln wurden wir immer vom Ranger Buffalo (auf dem Foto mit grünem Hemd) abgeholt und zum Restaurant der Lodge gebracht. Schließlich musste er uns täglich vor den Löwen, Elefanten und Nashörnern beschützen.

Mehr über unsere menschlichen Begegnungen in Südafrika gibt es hier.


Kanada

Erik und seine Frau Melissa sind unsere kanadischen Freunde. Ihn kenne ich seit meinem Auslandssemester in Paris 2009, da wir an derselben Schule als Fremdsprachenassistenten tätig waren. Seitdem sind wir befreundet und haben regelmäßig Kontakt, er hat uns 2012 sogar schon in Deutschland besucht und wir ihn 2016 in Kanada. Seine Mama, die ich 2012 kurz am Bahnhof in Deutschland sah, traf ich dann 2018 wieder in Paris – das Wiedersehen konnte herzlicher nicht sein.


Costa Rica

Jonathan (auf dem Foto mit grauem Poloshirt und Löckchen) war in der Aninga Lodge in Tortuguero, Costa Rica, für uns als Gästebetreuer zuständig. Er selbst lebt sein Leben lang schon dort in dem kleinen Örtchen, in dem keine Autos fahren dürfen. Während wir uns über gesichtete Leguane, Krokodile, Papageien oder Faultiere freuten, tat er diese Tiere als etwas völlig Banales, Alltägliches ab. Da er mitten in der Natur fast fernab der Zivilisation aufgewachsen ist, kam er uns so unverdorben vor.


Italien: Karneval von Venedig

2018 fuhr ich mit dem Flixbus nach Venedig, um den dortigen Karneval einmal mitzuerleben. Da dieses Ereignis ein internationales ist, kann es mit Sicherheit sein, dass unter den prunkvollen und kreativen Kostümen gar keine Italiener stecken. Nichtsdestotrotz möchte ich eine Auswahl der Fotos an dieser Stelle präsentieren.

Den ausführlicheren Bericht zum Karneval von Venedig gibt es hier.


Indien

Indien ist für uns das Land der fotogensten Menschen. Sie wollten alle ein Foto mit uns machen, weil wir weiß sind und weil Inder weiße Menschen grundsätzlich vergöttern. Nach nur wenigen Tagen drehten wir den Spieß um und fotografierten all diejenigen, die uns zuvor abgelichtet hatten. Viele andere Inder sprachen uns wiederum an, damit wir ein Foto mit ihnen machen sollten. Da sie selbst keine Kamera dabei hatten,  hatten sie am Ende aber nichts von dem Foto, was ihren Wunsch ein wenig skurril erscheinen ließ. Gerade auch in den verlassenen Dörfern wie Barli und Rohat haben uns die Kinder und Erwachsenen direkt angesprochen, damit wir mit ihnen Fotos machen. Vollkommen aus dem Häuschen waren sie dann, als sie sich die Fotos auf dem Display unseres Apparates anschauen durften.

Die Aufforderung “Mach ein Foto von mir” blieb in Indien keine Seltenheit. Mit dem Mann aus Punjab – erkennbar am Punjab-Turban –  und mit den Hotelangestellten mit den Rajput-Bärten wollten wir dagegen selbst ein Foto schießen.

Bhagwan chauffierte uns zwei Wochen lang als privater Fahrer durch Indien und zeigte uns die schönsten Sehenswürdigkeiten Rajasthans. In dieser Zeit ist ein sehr inniges Verhältnis zwischen uns dreien entstanden, sodass er uns sogar mit nach Hause zu seiner Familie nahm und uns zur Hochzeit seiner Tochter einlud. Aus beruflichen Gründen war es uns dann leider nicht möglich, die Einladung anzunehmen.

Unser Guide Silvester (auf dem Foto mit den grauen Locken und Brille) zeigte uns die interessantesten Orte Delhis und brachte uns sehr viel über den Buddhismus und den Hinduismus bei. Außerdem führte er uns im Sikh-Tempel hinter die Kulissen und zeigte uns die Küche, wo Freiwillige tagtäglich das Essen für einige Hunderte Gläubige zubereiteten.

Neben den schnellen Begegnungen mit all unseren “Verehrern”, die nur Interesse an einem Foto mit weißen Menschen hatten, gab es aber auch intensivere Treffen in Indien. Dazu gehörte beispielsweise der Besuch eines Bishnoi-Dorfes, wo uns der Dorfälteste in Empfang nahm, von dem so eine positive Energie ausging, dass ich ihn einfach anfassen musste. Da er kein Englisch sprechen konnte, haben wir nur über unser Lächeln mit ihm kommuniziert – und das sagte mehr als tausend Worte. Außerdem nahmen wir an einer Opium-Zeremonie in einem Brahmanen-Dorf teil, wo die zwei Opium-Meister schon so zugedröhnt und weggetreten waren, dass sie uns vermutlich gar nicht richtig wahrnehmen konnten. Eine weitere intensive Begegnung erlebten wir in Ranakpur im Jain-Tempel, wo der oberste Priester für uns ein Gebet gesprochen hat. Mit seiner ganzen Aura zog er uns so richtig in seinen Bann.

Unsere Indien-Rundreise war vermutlich nur aufgrund der wundervollen Menschen so einzigartig. Zum Glück haben wir uns dort nicht nur Tempel und Maharadscha-Paläste angeschaut.

“Das Lächeln, das du aussendest, kehrt zu dir zurück.” – indisches Sprichwort

Mehr Informationen über unsere Besuche in den Bishnoi- und Bramahnendörfern gibt es hier.

Wer mehr über unsere allgemeinen Beobachtungen in Indien lesen möchte, ist hier genau richtig.


Indonesien

Towil (mit den langen schwarzen Haaren) ist der Gründer von Towilfiets. Er bietet authentische Fahrradtouren durch indonesische Dörfer und Reisfelder an, bei denen der Kontakt zu den Einheimischen an erster Stelle steht. Sein Kumpel Nug (mit Brille und blau-grau-weiß gestreiftem Pulli) arbeitet für Towilfiets und leitete unsere sehr individuelle, persönliche Fahrradtour, an der nur wir zwei teilnahmen.

Indonesien gehört mit zu den Ländern, in denen wir den meisten Kontakt mit den Einheimischen hatten. Begleitet von Nug fuhren wir durch die Dörfer und machten häufig Halt. Zuerst erreichten wir  eine Gruppe von Dorfbewohnern, die gerade mitten auf der Straße mit ihrem Frühsport beschäftigt war, bei der eine Frau bei lauter Musik  die Übungen vorturnte. Wir stiegen dort das erste Mal von unseren Fahrrädern ab und mischten uns unter die Menge, um mitzutanzen, womit wir ungewollt alle Blicke der Einheimischen auf uns zogen. Unsere Tour führte uns anschließend weiter zu einer Wunderheilerin, bei der zahlreiche Patienten von Jung bis Alt schon auf ihre Behandlung warteten. Dann ging es auch schon weiter über die teilweise holprigen Feld- und Betonwege, wo uns auch gleich eine alte Bäuerin entdeckte und uns zu sich aufs Reisfeld rief. Nach einem kurzen “Hallo” und ein paar Fotos hielten wir auch schon auf einem anderen Acker an, wo gerade ein Bauer Sojabohnen mit seinen bloßen Händen und einer Sichel erntete. Überall freuten sich die Einheimischem, als sie mit einem “Monggo Monggo” (“Hallo” in der lokalen Sprache) von uns begrüßt wurden. Später ging es mit dem Fahrrad weiter zum nächsten Haus, wo eine Frau uns die traditionelle Weberei hätte zeigen sollen. Leider war die Dame gerade auf einem Dorffest, sodass nur der Mann zu Hause war und sich einmal schnell fürs Foto an den Webstuhl setzte und ein bisschen webte, auch wenn er es eigentlich gar nicht konnte. Und dann fuhren wir auch schon weiter zum Dorffest, wo wir die Frau antrafen, die uns eigentlich die Weberei zeigen sollte. Dort waren wir mit unserer Riesengröße, der weißen Haut und den blonden Haaren natürlich auch das Highlight der Veranstaltung. Alle um uns herum schossen Fotos von und mit uns. Es wurde Musik gespielt, indonesische Crêpes wurden verkauft und eine Verlosung verschiedener Preise fand statt. Da sollten wir doch mal eben vor zur Bühne kommen und jeder von uns durfte fünf Lose als Glücksfee ziehen. Egal, ob Jung oder Alt: Überall waren wir willkommen und alle schenkten uns ein ehrliches, herzliches Lächeln. Sie gaben uns den Eindruck, für einen Augenblick zur Dorfgemeinschaft dazuzugehören.

Den vollständigen, ausführlichen Bericht unserer Fahrradtour gibt es hier.

Rhiyan (mit dem breiten Lächeln) holte uns um Mitternacht in unserem Hotel auf Java ab, um mit uns die ganze Nacht eine Vulkan-Trekkingtour am Ijen zu machen und uns das Blue Fire, das blaue Gas des Vulkans, zu zeigen. Er ist der Gründer von Javabalidestinations.

Den ausführlichen Bericht über unser Vulkan-Trekking gibt es hier.

Agus (mit Sonnenbrille und weißem Poloshirt) machte mit uns eine Komodo-Bootstour über Nacht und hielt uns mit seinen lustigen Sprüchen bei Laune. Erstaunlicherweise hatte er in Indonesien Deutsch gelernt, das er fließend mit uns sprechen konnte. Er ist ein Guide der Agentur Komodo Marina Tour. Paulus (“No girlfriend, no problem”) führte uns durch den Komodo-Nationalpark auf Rinca und zeigte uns insgesamt neun Komodowarane.

Mehr Informationen über unsere private Bootstour im Komodo-Nationalpark gibt es hier.

“Wer nicht reist, wird nicht den Wert der Menschen schätzen lernen.” –  Sprichwort aus Mauretanien


Vereinigte Arabische Emirate

In den VAE sind leider nur Fotos entstanden, die wir auf Wunsch der Fotografierten nur privat verwenden dürfen. Aus diesem Grund haben wir die Gesichter für den Blog unkenntlich gemacht. Wir dachten immer, dass nur reiche Scheichs ein solch weißes Gewand, also eine Kandura, tragen. Doch während unserer Reise nach Dubai und Abu Dhabi lernten wir, dass diese Gewänder von allen Arabern angezogen werden.

Einen ausführlichen Beitrag über die Menschen in den Vereinigten Arabischen Emiraten findet man hier.


Tansania

Innocent (Spitzname: Schuldig) war unser deutschsprachiger Gästebetreuer im Highview Hotel in Karatu in Tansania. Er zeigte uns auf dem Hotelgelände sämtliche Anbauprodukte von der Süßkartoffel bis hin zur Mango und zum Kaffee Arabica. Außerdem begleitete er uns in das nahegelegene Waisenhaus Shalom.

Unser Zeltcamp, das Ikoma Wild Camp, befindet sich in der Pufferzone, also der Randzone, der Serengeti. Dort nahmen wir an einem Bush Walk teil und genossen gemeinsam einen Sundowner. Begleitet wurden wir von einem kleinen Team des Hotels. In der Ngorongoro Conservation Area besuchten wir außerdem ein Massai-Dorf, das jedoch viel zu kommerziell ausgerichtet war.

Iddy, unser deutschsprachiger Fahrer und Guide, arbeitet für den tansanischen Safari-Anbieter Zara Tours. Er zeigte uns sämtliche Tiere in der Serengeti, im Ngorongoro-Krater sowie im Tarangire Nationalpark und im Lake Manyara Nationalpark. Während andere Fahrer schon auf dem Rückweg zur Unterkunft waren, fing Iddy erst an, wieder neue Tiere aufzuspüren, damit wir die besten Fotos schießen konnten. Später stellte sich heraus, dass unsere Sechsergruppe mit Iddy mehr gesehen hatte als die anderen Gäste, die mit anderen Fahrern unterwegs gewesen waren.

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Auf Sansibar zeigte uns Juma, ein Animateur des Ocean Paradise Resorts, sein Heimatdorf Pwani Mchangani. Dort besuchten wir einen Kindergarten, eine Schule sowie ein Krankenhaus.

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„Die tägliche Erfahrung lehrt, dass diejenigen, welche viel reisen, an Urteilskraft gewinnen; dass die Gewohnheit – fremde Völker, Sitten und Gebräuche zu beobachten – den Kreis ihrer Ideen erweitert und sie von manchen Vorurteilen befreit.“ ―François Pierre Guillaume Guizot