Inhaltsverzeichnis
- 1 Interessante Fakten über die Lofoten
- 2 Die schönsten Orte, Fotospots und Sehenswürdigkeiten auf den Lofoten
- 3 Die schönsten Strände auf den Lofoten
- 4 Weitere schöne Orte rund um die Lofoten
- 5 Die beste Reisezeit für die Lofoten
- 6 Weitere Informationen zu unserem Lofoten-Roadtrip: Route, Hotels, Anreise etc.
- 7 Fazit: Lohnt sich ein Lofoten-Roadtrip?
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Wenn ein Postkartenmotiv das nächste jagt, wenn sich spektakuläre Landschaftskulissen mit authentischen Fischerdörfern abwechseln, und wenn man am Straßenrand Dutzende Elch-Warnschilder erblickt, dann ist man auf den Lofoten angekommen. Die Natur im hohen Norden Norwegens am Europäischen Nordmeer ist einfach unvergleichbar. Überall, wohin das Auge reicht, sieht man schroffe Felsformationen und Steilwände, typische rote Stelzenhäuser, unendlich viele Fjorde und saftige, grüne Wiesen. Hier fühlen sich auch die zahlreichen Schafe wohl, die genüsslich am Straßenrand grasen oder entspannt auf der Fahrbahn liegen und die Autofahrer für einen Augenblick an ihrer Weiterfahrt hindern. Aber das ist noch längst nicht alles: Auf den Lofoten kann man in manchen Monaten sogar die Mitternachtssonne miterleben oder die Polarlichter am Himmel tanzen sehen.
Wie auf einer Perlenkette aufgereiht, liegen die einzelnen malerischen Fischerdörfer direkt nebeneinander an der Europastraße 10 (E10). Und wenn man diese verlässt, kann man noch so manchen Geheimtipp für sich entdecken.
Die Lofoten haben einfach so viele traumhafte Kulissen zu bieten, dass jeder Reisende am Ende seines Roadtrips völlig unterschiedliche Fotos mit nach Hause nehmen wird. Es gibt hier (abgesehen von Hamnøy) nicht den einen Fotospot wie auf klassischen Städtereisen, weil die Lofoten als wunderschönes Gesamtkunstwerk zu verstehen sind. Hier kommt es auch darauf an, was man erleben und fotografieren möchte: eindrucksvolle Bergkulissen, arktische Traumstrände und türkises Wasser, typische rote Stelzenhäuser, Wasserfälle oder einzigartige Ausblicke von oben. In unserem Fall entstanden einige der Aufnahmen auch mit unserer Drohne, von denen recht viele auf der Inselgruppe herumkreisten.
Im Folgenden wollen wir euch unsere angesteuerten Orte auf den Lofoten zeigen, die wir in der ersten Septemberwoche besuchten. Unsere Reiseroute, unsere Hotels und weitere Tipps findet ihr in einem separaten Artikel, den wir am Ende der Seite für euch verlinkt haben. Viel Spaß beim Lesen!
Interessante Fakten über die Lofoten
Die Inselgruppe der Lofoten besteht aus ca. 80 Inseln, die sich vor der Küste Nordnorwegens in der Provinz Nordland aneinanderreihen. Diese sind entweder durch oberirdische Brücken oder durch Unterwasser-Tunnel miteinander verbunden.
Typisch Lofoten – Die roten Stelzenhäuser: Überall auf den Lofoten-Inseln prägen meist rote, manchmal auch weiße oder gelbe, Holzhäuser das Landschaftsbild: die sogenannten Rorbuer. Als Rorbuer (Singular: Rorbu) bezeichnet man die saisonal genutzten Fischerhütten in Norwegen, die einst von König Øystein im Jahr 1120 in Auftrag gegeben worden waren. Sie hatten ursprünglich den Anglern gedient, die aus dem ganzen Land angereist waren, um sich von Januar bis April der Kabeljau-Fischerei zu widmen. Die Häuschen wurden oft auf Holzpfählen über dem Wasser gebaut, um den Fischern einen schnellen und direkten Zugang zu ihren Booten direkt neben den Hütten zu ermöglichen. Rote Fischölfarbe war damals die billigste und am häufigsten genutzte Farbe für die kleinen Häuser. Im Laufe der Zeit wurden sie dann zu authentischen Touristenunterkünften umfunktioniert, die sich bei Besuchern aus aller Welt großer Beliebtheit erfreuen. Ihren ursprünglichen Charme haben sie aber bis heute behalten. Die Bezeichnung Rorbu setzt sich übrigens aus den Wörtern “Ro” (dt. Rudern) und “bu” (dt. Wohnen) zusammen, was auf ihre einstige Funktion zurückzuführen ist.
Ebenfalls typisch – Die zahlreichen Holzgestelle auf den Lofoten: Habt ihr euch auch gewundert, warum auf den Lofoten überall solche großen, seltsamen Holzständer zu sehen sind? Diese stehen im direkten Zusammenhang mit den typischen roten Rorbuern, denn sie nutzt man saisonal bis Ende Juni für das Trocknen der gefangenen Fische. Aufgrund der starken Winde und des Klimas im Norden Norwegens sind die Lofoten hierzu bestens geeignet. Beim Trocknen auf den Holzgestellen an der frischen Luft verlieren die Fische 70% ihres Gewichts, aber behalten dabei den Großteil ihrer Vitamine und Nährstoffe.
Die schönsten Orte, Fotospots und Sehenswürdigkeiten auf den Lofoten
Svolvær: Die Hauptstadt der Lofoten
Beginnen wir mit der inoffiziellen Hauptstadt der Lofoten: mit Svolvær. Mit ihren fast 5000 Einwohnern gilt sie als Verwaltungszentrum der Kommune Vågan sowie als größtes Fischerei- und Handelszentrum auf den Lofoten. Svolvær ist ein wichtiger Knotenpunkt für Fähren, Schnellbote, Flugzeuge und Busse. Auch ein Hurtigruten-Schiff legt hier fast täglich an. Wer “Natur pur” auf den Lofoten erleben möchte, ist hier aber noch nicht richtig, sondern muss noch weiter in den Süden der Inselgruppe reisen.
Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten in Svolvær im Überblick:
- eine Wanderung auf der Sherpa-Treppe, die nach Fløya führt
- eine Wanderung von Svolvær nach Tjeldbergtind und zurück: mittelschwere Tour, 2-3 Stunden, Aufstieg auf 345 m
- nichts für schwache Nerven: Klettern an der spektakulären Svolværgeita bzw. “The Goat” (Erfahre mehr: Kletter-Guide der Earthtrekkers)
- ein Besuch der Magic Ice Bar
- eine Bootstour zum bekannten Trollfjord, zum Beispiel mit dem umweltbewussten Anbieter Brim Explorer (mit diesem unternahmen wir eine Silent Whale Watching Tour in Tromsø und können ihn uneingeschränkt weiterempfehlen)
- ein Besuch des Lofoten-Kriegsmuseums
- ein Spaziergang durch den Ortskern entlang des Hafens mit Blick auf die Berge
Hinweis zum Parken in Svolvær: Wir selbst parkten kostenlos am Straßenrand, aber es gab auch zahlungspflichtige Stellplätze.
Der Austnesfjorden Rasteplass: Eine Brotzeit mit Fjordblick
Nur 14,4km nordöstlich von Svolvær entfernt, direkt an der Europastraße 10 (E10), liegt der wunderschöne Rastplatz Austnesfjorden. Hier lohnt es sich definitiv, kurz für eine kleine Brotzeit anzuhalten und den herrlichen Ausblick auf den Fjord zu genießen.
Hinweis zum Parken beim Austnesfjorden Rasteplass: Kostenlose Stellplätze waren hier in ausreichender Anzahl vorhanden.
Vielen lieben Dank an meine Lieblingsreiseblogger, die Earthtrekkers, für diesen tollen Tipp!
Hamnøy: Zwischen steilen Bergen und roten Stelzenhäusern
Fragt man uns nach typischen Fotospots auf den Lofoten, fällt uns als Allererstes das kleine Fischerdorf Hamnøy ein, in dem wir drei Nächte im Eliassen Rorbuer verweilten. Die roten Stelzenhäuser des Hotels sind auf dem bekanntesten Motiv der Lofoten abgebildet und befinden sich inmitten der steilen Berge. Unsere schönsten Fotos entstanden auf dem großflächigen Hotelgelände sowie auf der Brücke, die nach Reine führt.
Den gesonderten Hotelbericht zum Eliassen Rorbuer haben wir euch unten verlinkt.
Hinweis zum Parken in Hamnøy: Als Hotelgäste des Eliassen Rorbuer durften wir kostenlos auf dem Hotelgelände parken. Da das idyllische Fischerdorf so überschaubar ist, standen aber nicht viele öffentliche Stellplätze zur Verfügung.
Sakrisøy: Das Fischerdorf mit den gelben Rorbuern
Das kleine Fischerdorf Sakrisøy tanzt auf den Lofoten ein wenig aus der Reihe, denn hier sind die meisten Stelzenhäuser nicht rot angestrichen, sondern erstrahlen in einem kräftigen Ockergelb. Sakrisøy befindet sich genau zwischen Hamnøy und Reine, direkt an der Europastraße 10. Offiziell gehört die Insel Sakrisøya mit zu Reine.
Das Parken in Sakrisøy: Wir selbst parkten für einen kurzen, 10-minütigen Fotostopp auf dem kostenlosen Parkplatz des gelben Fischrestaurants, vor dem lauter Seeteufelköpfe zum Kauf angeboten wurden. Eigentlich weist ein Schild aber darauf hin, dass dieser Parkplatz nur den Gästen des Lokals vorbehalten sei. Also mussten wir uns beeilen…
Reine mit dem Hausberg Reinebringen: Der beste Blick von oben
Zugegebenermaßen ist unsere Überschrift “Der beste Blick von oben” ein wenig zu vielversprechend, weil man nun als Leser atemberaubende Fotos vom 448m hohen Hausberg Reinebringen Richtung Tal erwarten würde. Leider konnten wir die Wanderung aber selbst nicht in Angriff nehmen, weil sämtliche Berge tagelang von dichten Wolken und Nebelschwaden umhüllt waren. Zudem war es zu nass und zu rutschig, als dass man hätte die ca. 1700 Stufen der Sherpa-Treppe hochwandern können. Diese wurde erst im Sommer 2021 von echten Nepalesen fertiggestellt, die extra für den Bau aus Asien eingeflogen worden waren. Eine Gondel zum Hochfahren stand leider auch nicht zur Verfügung, wobei uns diese bei dem schlechten Wetter auch nicht weitergeholfen hätte. Wie schön es bei blauem Himmel hätte werden können, zeigen euch die Earthtrekkers in ihrem Reinebringen-Artikel. Übrigens lädt der bei Touristen beliebte Fischerort nicht nur zum Wandern, sondern auch zum Kajakfahren ein. Wir selbst beließen es wetterbedingt bei einem kleinen Spaziergang durch das Dorf hinunter zum Hafen.
Hinweis zum Parken in Reine: Wir selbst hatten direkt im Zentrum auf einem Easy-Park-Parkplatz geparkt. Unser Kennzeichen war dabei von Kameras beim Hereinfahren und Verlassen erfasst worden. Die Rechnung erhielten wir dann ein paar Wochen später von unserem Mietwagen-Anbieter Hertz, der den Betrag automatisch von unserer Kreditkarte abzog. Alternativ stand noch ein klassischer Parkautomat zur Verfügung, der an unserem Besuchstag aber nicht funktionierte.
Henningsvær: Ein spektakulärer Fußballplatz in einem touristischen Fischerdorf
Die klassische Fischersiedlung Henningsvær verteilt sich auf insgesamt acht Inseln, die allesamt durch Brücken miteinander verbunden sind. Leider erlebten wir das farbenfrohe Fischerdorf Anfang September als sehr touristisch und relativ überfüllt. Auf nur 500 Einwohner kamen hier viel mehr Besucher aus aller Welt, darunter auch Hipster und Kunstliebhaber. Auch bei den Deutschen erfreute sich diese Ortschaft großer Beliebtheit, was nicht zuletzt an ihrem spektakulären Fußballplatz lag. Dass man diesen am besten mit einer Drohne von oben filmt oder fotografiert, hat sich hier längst herumgesprochen. So kreisten an unserem Besuchstag gleich vier Flugobjekte gleichzeitig über unseren Köpfen, was zum Unmut eines Anwohners führte, der die Besitzer laut schreiend zum Herunterholen ihrer Drohnen aufforderte. Wir waren die Einzigen, die seiner Bitte nachkamen. Eine offizielle Flugverbotszone gab es aber zu unserer Reisezeit im September 2023 nicht, was sich eventuell in Zukunft noch ändern könnte, wenn das Ganze überhandnehmen sollte.
Das Parken in Henningsvær: Gleich hinter dem Ortseingang stand ein großer Easy-Park-Parkplatz zur Verfügung, bei dem man über die gleichnamige App mit seinem Handy bezahlen konnte. Hier konnte man auch die öffentlichen Toiletten nutzen. Wir stellten unseren Mietwagen aber ganz hinten auf einem anderen, kleineren Easy-Park-Parkplatz ab und mussten dann relativ weit laufen. Für anderthalb Stunden zahlten wir umgerechnet aber nur 1,19€. Direkt am Sportplatz konnte man auch kostenlos parken, was wir erst später herausfanden.
Kabelvåg: Zwischen Leuchtturm und Panoramablick
Von dem kleinen Dörfchen Kabelvåg aus hat man einen herrlichen Blick auf den Leuchtturm und die umliegenden Fjorde. Während unserer Reisezeit in der ersten Septemberwoche trafen wir hier kaum Touristen an.
Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in Kabelvåg im Überblick:
- Besuch des Lofoten-Museums (Lofotmuseet)
- Bestaunen der Fische im Lofoten-Aquarium (Lofotakvariet)
- Besuch der Lofotenkathedrale, der größten Holzkirche im Norden Norwegens (Vågan kirke)
- Abstecher zur Statue von König Øystein, der den Bau der roten Fischerhütten (Rorbuer) auf den Lofoten bereits im Jahr 1120 in Auftrag gegeben hatte, um die Angler bei ihrem Gewerbe zu unterstützen
Hinweise zum Parken in Kabelvåg: Wir selbst stellten unser Auto kostenlos am Straßenrand ab. Da die Ortschaft eher klein und wenig touristisch ist, sahen wir dort keine großen Easy-Park-Parkplätze, wie beispielsweise in Henningsvær.
Nusfjord: Das authentische, abgeschiedene Fischerdorf
“Nusfjord, oh Nusfjord! Ich habe mich wirklich in dich verliebt.” – So ungefähr lässt sich unser Besuch in dem abgeschiedenen Örtchen wohl am besten beschreiben. Wir selbst erlebten dieses idyllische, malerische Fischerdorf in der ersten Septemberwoche als nahezu leergefegt und sehr authentisch. Das mag vielleicht an unserer Reisezeit gelegen haben, oder vielleicht sogar am ganztägig schlechten Wetter.
Auf TripAdvisor kommt dieses Juwel dagegen sehr schlecht weg, weil viele Touristen über den Massentourismus und die “Abzocke” klagen. Seltsamerweise wurde nämlich die halbe Ortschaft abgesperrt, für die nun ein völlig überzogener Eintritt von 100 NOK pro Person (ca. 8,69€) verlangt wird, den wir nicht bereit waren zu bezahlen. Witzigerweise war aber der schönere Teil des Fischerdorfs kostenlos, was vielleicht nur die Wenigsten wissen.
Die traditionellen Rorbuer in Nusfjord stammen aus dem späten 18. und frühen 19. Jahrhundert und wurden inzwischen in kuschelige Übernachtungsmöglichkeiten umfunktioniert. Sie weisen allesamt einen unterschiedlichen Standard auf.
Das Parken in Nusfjord: Da das kleine Fischerdorf während unserer Reisezeit nahezu menschenleer war, konnten wir kostenlos am Straßenrand parken. Es stand aber noch ein kostenpflichtiger, großer Parkplatz für die Hauptreisezeit zur Verfügung.
Å: Das Museumsdorf mit dem kürzesten Ortsnamen der Welt
Wenn man mit seinem (Miet-) Auto ganz tief in den südwestlichsten Zipfel der Lofoten vordringt, landet man am Ende der Europastraße 10 (E10) in Å, dem Museumsdorf mit dem kürzesten Ortsnamen der Welt. Um das Örtchen auf der Insel Moskenesøy besser identifizieren und finden zu können, fügt man oft noch ein “i Lofoten” (dt. “auf den Lofoten”) mit an. Auch auf den Straßenschildern ist von “Å i Lofoten” die Rede.
Damals strichen hier die einfachen Dorfbesitzer ihre Häuser in Weiß, die Kaufleute in Blau und die Fischer in Rot. Das Überwiegen der roten Farbe ist daher ein guter Hinweis darauf, dass in Å sehr viele Berufsangler lebten. Man muss aber auch hinzufügen, dass heute jeder Einwohner seine Häuserfarbe selbst frei wählen darf.
Neben den zahlreichen wunderschönen roten Rorbuern gibt es hier auch ein Fischereimuseum, ein Stockfischmuseum sowie das Norwegische Telekommunikationsmuseum. Hier könnt ihr euch auch die bekannten Zimtschnecken (Kanelboller) aus dem 100 Jahre alten Museumsbackofen schmecken lassen. (Mich als Zimthasserin hätte man damit aber jagen können. Ich bevorzuge eher die Skoleboller und die Vanilleboller.)
Das Parken in Å i Lofoten: Wir parkten auf dem großen kostenlosen Parkplatz in der Ortsmitte.
Gimsøya: Natur pur auf der abgelegenen Insel
Die Insel Gimsøya gilt laut unserer Internetrecherche bisher noch als unterschätzter Geheimtipp. Auch wir können bestätigen, dass dort in der ersten Septemberwoche inmitten der einzigartigen, verlassenen Natur nicht viele Besucher anzutreffen waren.
Hinweise zum Parken auf der Insel Gimsøya: Wir selbst fuhren das Eiland einmal mit Hilfe von Google Maps ab und hielten immer wieder für kurze Fotostopps an. M (er) blieb hierfür immer im Auto sitzen und ich schoss kurz meine Bilder. Eigentlich wollten wir uns noch die weiße Kirche und den Strand in Gimsøysand anschauen, doch leider blockierte ein LKW die ganze Durchfahrtsstraße dorthin. Parkmöglichkeiten am Straßenrand waren auf der gesamten Insel gar nicht oder nur selten vorhanden.
Die schönsten Strände auf den Lofoten
Wer hätte gedacht, dass es auf den Lofoten inmitten der schroffen Berge und der vielen roten Stelzenhäuser auch noch einzigartige, lange Sandstrände und so ein knalliges, türkisblaues Wasser gibt? Wir zumindest mal nicht! Das Wasser sah an manchen Stellen sogar so extrem türkis aus wie auf den Malediven – nur leider war es nicht genauso warm.
Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass viele unserer Strandfotos von unserer Drohne stammen und dass wir die Wasserfarbe nicht nachbearbeitet haben. Wir hellten die gesamten Fotos lediglich in Lightroom mit dem Preset “Leuchtend” auf. Je nach Lichteinfall und Wolkenabdeckung erstrahlen die natürlichen türkis-blauen Farbnuancen dann etwas extremer oder blasser.
Der Uttakleiv Beach: Einer der schönsten Strände Norwegens
Der Uttakleiv Beach zählt zu den schönsten Stränden in ganz Norwegen, was vermutlich an seiner imposanten Bergkulisse liegt. Und auch die beiden Herz-Steinformationen versprühten eine gewisse Romantik.
Wir selbst besuchten den Uttakleiv Beach als Drittes, nach dem Vik Beach und dem Haukland Beach. Wenn das Wetter besser gewesen wäre, hätte man alle drei nah beieinander liegenden Strände auch auf einer Wanderung erkunden können. Da wir bei kaltem Regen und starken Orkanböen ganz allein am Strand unterwegs waren, entglitt mir sogar Leonardo DiCaprios Ausruf “Ich bin der König der Welt”. Was für ein großartiges Freiheitsgefühl!
Hinweis zum Parken am Uttakleiv Beach: Für das Parken bezahlten wir 50NOK (4,36€).
Der Haukland Beach: Weißer Sandstrand und Bergblick
Auch der Haukland Beach zählt mit seiner atemberaubenden Bergkulisse, seinem weißen Sandstrand und seinem kristallblauen Wasser zu den schönsten Stränden auf den Lofoten. Er liegt genau zwischen dem Vik Beach und dem Uttakleiv Beach. Bei gutem Wetter bietet sich daher eine 3-Strände-Wanderung an. Aufgrund des Regens, der Kälte und des starken Windes entschieden wir uns aber für eine Erkundung mit dem Mietwagen.
Hinweis zum Parken am Haukland Beach: Hier gaben wir für das Parken 40NOK (3,49€) aus. Zum Bezahlen (auch mit Karte) geht ihr am besten selbst in das kleine Häuschen, kauft ein Ticket und legt anschließend euren Parkschein vorn in die Windschutzscheibe. Ehrlicherweise sahen wir auch unzählige Autos ohne Parkschein im Auto, aber wir trauten uns das Ganze nicht und verhielten uns lieber wie anständige Touristen.
Der Vik Beach: Der Nachbarstrand vom Haukland-Strand
Wenn man von Hamnøy kommend über die E10 zum Haukland Beach und zum Uttakleiv Beach fahren möchte, kommt man kurz vorher noch am Vik Beach vorbei, dem Nachbarstrand vom Haukland Beach. Auch hier lohnt es sich, kurz am Straßenrand anzuhalten und einen kleinen Strandspaziergang einzulegen.
Zwar war der Vik Beach weniger besucht, doch weniger sehenswert war er auf keinen Fall. Mit unserer Drohne konnten wir das knallig türkise Wasser trotz der dichten Wolkendecke perfekt auf Fotos und Videos von oben einfangen. Je nach Lichteinfall und Winkel schimmerte dieses dann mal mehr und mal weniger intensiv.
Das Parken am Vik Beach: Hier stellten wir unseren Mietwagen kostenlos in einer kleinen Parkbucht ab.
Der Kvalvika Beach: Eine Wanderung in die einsame Bucht und auf den Ryten
Wenn es nicht so heftig geregnet hätte und wenn es nicht so windig gewesen wäre, hätten wir gern noch den Kvalvika Beach besucht. Leider ist dieser Strand so versteckt, dass man ihn nicht mit dem Auto ansteuern kann. Sowohl der Kvalvika Beach als auch der Gipfel des Ryten können nur zu Fuß erreicht werden.
Anbei die wichtigsten Informationen zu den beiden Wanderungen:
Wanderung zum Kvalvika Beach:
- Startpunkt: an der Fredvang-Schule oder dem Innersand-Parkplatz
- Entfernung: 3km ab dem angegebenen Startpunkt
- Dauer: mindestens 1,5 Stunden pro Strecke, also insgesamt drei Stunden
- Schwierigkeitsgrad: einfach, auch für Familien geeignet
Wanderung auf den Ryten:
- Startpunkt: an der Fredvang-Schule oder dem Innersand-Parkplatz
- Entfernung: 3,5km ab dem angegebenen Startpunkt
- Höhe: 543m
- Dauer: mindestens zwei Stunden pro Strecke, also vier Stunden für den Aufstieg und Abstieg
- Schwierigkeitsgrad: relativ einfach bis moderat, auch für Familien geeignet
Quelle: visitnorway.de
Fotos zu den beiden Wanderungen findet ihr auf der Homepage der Earthtrekkers.
Hinweis für Drohnenbesitzer: Da der Kvalvika Beach und der Ryten im Lofotodden-Nationalpark liegen, sind Drohnen hier zum Schutz der Tierwelt und der Natur strikt verboten.
Das Parken in der Nähe des Ryten und des Kvalvika-Strandes: Euer Auto könnt ihr an der Fredvang-Schule oder auf dem Innersand-Parkplatz abstellen.
Der Skagsanden Beach bei Flakstad: Das Surferparadies
Aufgrund des starken Wellengangs ist der Skagsanden Beach bei Flakstad ein wahres Paradies für alle Surfer. Hier werden sogar Surfkurse angeboten, wie wir selbst miterleben konnten. Gleich in der Nähe befindet sich übrigens noch der Strand von Ramberg, den man sich ebenfalls anschauen kann.
Hinweise zum Parken und Campen am Skagsanden Beach: Gleich beim Skagsanden Beach stand ein großer, kostenloser Parkplatz zur Verfügung. Alles, was man brauchte, war eine Parkscheibe. Zudem gab es dort noch einen Campingplatz.
Der Rambergstranda in Ramberg: Die Copacabana der Arktis
Smaragdgrünes Wasser wie im Bilderbuch, ein langer weißer Sandstrand und eine herrliche Bergkulisse – wir haben sie gefunden, die Copacabana der Arktis. Der Rambergstranda in Ramberg war der erste Strand, den wir auf den Lofoten besuchten. Besonders fasziniert waren wir von der intensiven Wasserfarbe, die unsere Drohne sehr gut einfangen konnte. Die Fotos wurden in Lightroom lediglich mit dem Preset “Leuchtend” aufgehellt, an der Farbe haben wir nichts verändert. Je nach Lichteinfall und Wolkenabdeckung bzw. Sonnenstrahlung schimmerte das Meer in unterschiedlich starkem Türkis.
Hinweis zum Parken beim Ramberg Beach: Hier standen wenige kostenlose Parkplätze zur Verfügung.
Der Unstad Beach: Das arktische Surferparadies
Ein weiteres arktisches Surferparadies fanden wir in Unstad vor, wo ebenfalls Surfkurse angeboten wurden. Neben dem Skagsanden Beach ist auch der Unstad Beach für seine rauen Wellen sehr bekannt.
Uns beeindruckten hier aber besonders die weiße Kirche in Strandnähe sowie der Bergblick auf dem Weg nach Unstad.
Das Parken beim Unstad Beach: Wir parkten auf einem der wenigen kostenlosen Parkplätze direkt am Strand.
Der Strand in Eggum: Alte, wilde Felsen in verlassener Umgebung
Zwischen dem Atlantik und den schroffen, alten Felsformationen befindet sich das kleine Fischerdorf Eggum, das ebenfalls über einen schönen Sandstrand verfügt.
Das Parken am Strand von Eggum: Leider gab es hier keine Parkplätze, sodass M (er) im Auto sitzen bleiben musste und ich schnell für ein paar Fotos allein vor zum Strand flitzte.
Weitere schöne Orte rund um die Lofoten
Tromsø: Polarlichter, Rentiere und Whale Watching
Unsere Anreise auf die Lofoten erfolgte über die Polarlichter-Hauptstadt Tromsø, was wir im Nachhinein als eher ungünstig betrachten. So brauchte man von dort aus noch über sechs Stunden bis nach Svolvær, der ersten Stadt auf den Lofoten. Beim nächsten Mal würden wir für einen Lofoten-Roadtrip eher nach Narvik fliegen.
Nichtsdestotrotz ist Tromsø, das Tor zur Arktis, auf jeden Fall einen gesonderten Besuch wert. Wir waren erst im Herbst des vergangenen Jahres dort, um uns Polarlichter, Rentiere und Orcas anzuschauen.
Unsere Tromsø-Artikel mit allen weiteren Informationen findet ihr weiter unten auf dieser Seite.
Grøtfjord bei Tromsø: Baden und Polarlichter-Nächte
Um die hohen Parkgebühren in Tromsø etwas geringer zu halten, legten wir auf unserer Rückreise von den Lofoten noch einen Zwischenstopp im 36km entfernten Grøtfjord ein. Die kleine Ortschaft mit ihrem arktischen Strand liegt auf der Insel Kvaløya und ist besonders zum Polarlichter-Schauen und während der Mitternachtssonne ein beliebtes Ausflugsziel. Grillhütten und Lagerfeuerstellen laden dann zum gemütlichen Beisammensitzen ein. Vom Strand aus hat man einen beeindruckenden Blick auf die umliegenden Berge und auf die Insel Vengsøy. Im Herbst und im Winter herrschen hier besonders gute Bedingungen zum Surfen.
Narvik: Die geschichtsträchtige Hafenstadt mit Kriegsmuseum
Die geschichtsträchtige Hafenstadt Narvik gehört nicht zu den Lofoten, sondern diente in unserem Fall nur als Zwischenstopp auf dem Weg zu der Inselgruppe. Sie ist eine der wenigen norwegischen Städte nördlich des Polarkreises. Hier legten wir auch einen kurzen Halt beim Gratangenfjord ein.
Während des Zweiten Weltkriegs hatte hier vom 09. April bis 08. Juni 1940 die Schlacht um Narvik stattgefunden, bei der die Deutschen die Norweger angegriffen hatten. Doch die alliierten Streitkräfte Frankreichs, Polens, Großbritanniens und Norwegens kämpften hier tapfer und hielten gegen die Nazis stand. So wurde die Schlacht von Narvik zum Symbol der Einheit und der Stärke des Widerstands in Europa. Wenn ihr euch für Geschichte interessiert, ist das Kriegsmuseum in Narvik genau das Richtige für euch.
Wir nutzten unsere Zeit in Narvik dagegen dafür aus, mit der Gondel hoch zum Hausberg bzw. Skigebiet Narvikfjellet auf 656m zu fahren. Von dort oben aus hatten wir einen atemberaubenden Blick auf den Ofotfjord, an dem sich Narvik befindet. Doch zuvor hatten wir uns noch frische Skoleboller unten in der Stadt besorgt, die wir uns dann oben auf dem Berg bei herrlicher Aussicht schmecken ließen.
Der Møysalen-Nationalpark auf den Vesterålen
Während unserer einwöchigen Lofoten-Rundreise, die der Anbieter Journaway für uns zusammengestellt hatte, war auch eine Wanderung im Møysalen-Nationalpark auf den Vesterålen vorgesehen. Aufgrund von Zeitmangel und des starken Regens mussten wir diesen Programmpunkt leider streichen. Wenn ihr mehr Zeit mitbringt und besseres Wetter haben solltet, dann lohnt sich ein Abstecher auf den über 1200m hohen Berg Møysalen im gleichnamigen Nationalpark.
Die beste Reisezeit für die Lofoten
Auf den Lofoten gilt das Gleiche wie auf Mauritius oder auf den Malediven: Never trust the Weather App! Während der Himmel über uns komplett in Wolken gehüllt war oder es in Strömen regnete, wurde zeitgleich in manchen Wetter-Apps Sonnenschein angezeigt, den es nie gegeben hat. Ähnliches gilt auch für die Polarlichter-Vorhersage-App “Aurora”. Während uns für die ganze Nacht eine Wolkenabdeckung von 100% angezeigt wurde und wir darauf vertrauten und zu Bett gingen, klarte der Himmel plötzlich doch auf, sodass unsere Mitreisenden mitten in der Nacht um 2:00 Uhr doch noch Nordlichter zu Gesicht bekamen und diese sogar fotografieren konnten.
Als beste Reisezeit für die Lofoten gilt insgesamt die Zeit von Ende Mai bis Ende September. Hierbei gibt es aber noch Abstufungen, je nachdem, was man alles sehen und erleben möchte:
Das beste Wetter mit viel Sonnenschein: Juli und August (Nachteil: leider sehr viele Menschenmassen)
Mitternachtssonne auf den Lofoten: 28.05.-14.07.
Polarlichter: September bis Mitte April (mit viel Glück schon ab Ende August)
Wandern in den Bergen: erst ab Mitte Juni, weil vorher noch Schnee liegt
Wandern und Polarlichter in Kombination: September
Schneebedeckte Berge und Polarlichter in Kombination: Mitte Januar bis Ende März
Die schlechteste Reisezeit auf den Lofoten: Im November ist es kalt, nass, regnerisch grau, eisig, windig und dunkel.
Wir selbst waren in der ersten Septemberwoche auf den Lofoten. Zu dieser Zeit erstrahlte die Natur in saftigem Grün. Die Blumen leuchteten in Pink und sogar die ersten Herbstfarben in knalligem Gelb, Orange und Rot kamen zum Vorschein. Landschaftlich hätte sich die Natur nicht besser zeigen können. Leider machte uns aber das Wetter einen Strich durch die Rechnung, weil es an vielen Tagen stürmte und ununterbrochen regnete. Die Temperaturen lagen tagsüber zwischen 12°C und 18°C. Dafür bekamen wir aber vier(!!) Regenbögen zu Gesicht, was uns auch sehr freute. “Wer den Regenbogen will, muss den Regen in Kauf nehmen.” Trotz des schlechten Wetters in unserem Fall würden wir immer wieder in der ersten Septemberwoche auf die Lofoten reisen.
Achtet unbedingt auch darauf, dass starke Orkanböen auf den Lofoten keine Seltenheit darstellen. Manchmal müssen sogar Flüge zu den kleineren Lofoten-Flughäfen gestrichen werden oder sie kommen erst verspätet an. Zudem berichteten Mitreisende noch von temporären Straßen- und Brückensperrungen aufgrund des starken Windes. Plant daher solche Umstände unbedingt mit ein!
Weitere Informationen zu unserem Lofoten-Roadtrip: Route, Hotels, Anreise etc.
Ihr wollt mehr wissen…
- zu unserer genauen Lofoten-Reiseroute,
- zu unserem detaillierten Reiseverlauf (von Tag zu Tag),
- zur Anreise auf die Lofoten,
- zu unseren Hotels
- oder zu unserem Reiseanbieter?
Dann lest euch doch unseren gesonderten Lofoten-Artikel durch, der unten verlinkt ist.
Fazit: Lohnt sich ein Lofoten-Roadtrip?
Leider ließ uns der Reisewettergott auf den Lofoten ausnahmsweise mal im Stich, sodass wir die Inselgruppe nur “Grau in Grau” und bei Regen und Sturmböen erleben konnten. Nichtsdestotrotz beeindruckte uns die wunderschöne Natur mit ihren schroffen Bergen, den saftig grünen Pflanzen und den vielen tollen Stränden sehr. Das Wasser war teilweise so türkis wie auf den Malediven (nur leider nicht so warm). Die Lofoten erwiesen sich als perfektes Reiseziel für einen einwöchigen Roadtrip mit einem Hybrid-Mietwagen, mit dem wir sehr spritsparend unterwegs waren. Als absolutes Highlight empfanden wir auch die drei Nächte im Eliassen Rorbuer in Hamnøy. Positiv fielen uns ebenso die zahlreichen Buchten auf, an denen man kurze Fotostopps einlegen konnte. Wir waren bestimmt nicht das letzte Mal auf den Lofoten – vielleicht kommen wir schon im nächsten Jahr zur Mitternachtssonne zurück an dieses wunderschöne Fleckchen Erde. Zum Wetter können wir abschließend noch sagen: Es gibt schönere Zeiten, aber diese war unsere. Und diese möchten wir nicht mehr missen.
Quellen:
Reiseunterlagen unseres Anbieters Journaway
Homepage visitnorway.de und Wanderung zum Kvalvika Beach und auf den Ryten
Weiterführende Links:
Kletter-Guide der Earthtrekkers für Svolvær
Wander-Guide zum Kvalvika Beach und zum Ryten von den Earthtrekkers
Wander-Guide für den Reinebringen in Reine von den Earthtrekkers
Hinweis in eigener Sache: Dieser Artikel ist aus freien Stücken entstanden und es bestehen keinerlei Kooperationen mit Journaway, Lufthansa, Lofoten Lights oder unseren Hotels. D.h. wir haben unseren Lofoten-Roadtrip zu 100% selbst finanziert.