„Wer einmal in Norwegen gewesen ist, der wird sich SOO unsterblich in das Land und in die Natur verlieben, dass er schnell wieder dorthin zurückreisen möchte.“ (M & M Footprints)

So ungefähr lässt sich erklären, warum es uns nach unserer Polarlichter-Reise so rasch – nur ein dreiviertel Jahr später – wieder nach Norwegen verschlagen hat. Dieses Mal stand ein einwöchiger Lofoten-Roadtrip in der ersten Septemberwoche auf dem Plan, den wir als fertige Reise über den Anbieter Journaway gebucht hatten. Journaway hatte für uns die Flüge, die Hotels sowie den Mietwagen reserviert. Die täglichen Aktivitäten legten wir aber individuell selbst fest.

Im Folgenden wollen wir euch nun unsere eigene Reiseroute sowie unsere Hotels zeigen. Außerdem geben wir euch noch ein paar weitere Tipps speziell zu diesem Roadtrip. Viel Spaß beim Lesen!

Die schönsten Orte und Fotospots auf den Lofoten haben wir euch am Ende dieses Artikels verlinkt. Dort findet ihr auch einen Hotelbericht zum Eliassen Rorbuer.

Unser Lofoten-Roadtrip im Überblick

  • Hinflug von München nach Tromsø, inkl. 1 Übernachtung in Tromsø
  • 1 Übernachtung in Narvik (nur Zwischenstopp auf dem Weg zu den Lofoten)
  • Ab auf die Lofoten: 3 Übernachtungen in Hamnøy mit Ausflügen zu den schönsten Orten
  • 1 Übernachtung in Harstad (nur Zwischenstopp, da die Rückfahrt von Hamnøy nach Tromsø für einen Tag zu weit gewesen wäre und zu lange gedauert hätte)
  • 1 weitere Übernachtung in Tromsø, am darauffolgenden Tag Rückflug ab Tromsø

Das würden wir beim nächsten Mal anders machen:

  • Als Start- und Endpunkt für die Reise würden wir nicht mehr Tromsø auswählen, sondern von München über Oslo gleich nach Narvik fliegen. Diese Route wäre jedoch ein wenig riskant, weil die Flüge zu den kleineren Flughäfen aufgrund starker Orkanböen des Öfteren verspätet sind oder komplett gecancelt werden. (Wir hatten für die Anreise und Zwischenstopps vier Nächte außerhalb der Lofoten und nur drei “echte” Nächte direkt auf den Lofoten.)
  • Die Zeit, die wir uns dann für die lange Anreise sparen würden, würden wir gern länger auf den Lofoten verbringen, also zwei bis drei Nächte mehr.
  • Tromsø bietet sich als Ausgangspunkt nur an, wenn man noch Polarlichter (nur von September bis Anfang April) sehen möchte. In diesem Fall sollte man aber mehr Zeit dort oben einplanen. Für geführte Polarlichter-Touren empfehlen wir den Anbieter Chasing Lights, mit dem wir im Vorjahr an zwei Abenden unterwegs gewesen waren.

Unser Lofoten-Reiseverlauf im Detail

Vorab möchten wir darauf hinweisen, dass unsere Route und Reisepläne mehrfach wegen des schlechten Wetters geändert werden mussten. Da derartige Orkanböen auf den Lofoten nicht unüblich sind, sollte man auf seinem Roadtrip ein hohes Maß an Flexibilität sowie Geduld mitbringen. Wenn der Wind eine gewisse Warnstufe erreicht, werden sogar temporär manche Straßen und Brücken gesperrt. Plant daher noch ein paar Regentage mit ein und behaltet immer einen Plan B im Hinterkopf.

Erster Tag

  • Flug von München nach Tromsø (via Oslo) mit Ankunft am späten Abend
  • Abholung des Mietwagens am Flughafen in Tromsø
  • Restaurant-Empfehlungen für Tromsø: Casa Inferno (Pizza), Suvi (Asiatisch) oder Graffi Grill Tromsø
  • Übernachtung in Tromsø im Comfort Hotel Xpress

Hinweis zu den Anschlussflügen: Wenn ihr mit Lufthansa von München nach Oslo reist und dann mit SAS von Oslo weiter nach Tromsø fliegt, müsst ihr euer Gepäck in Oslo an der Gepäckausgabe abholen und dieses neu für den Flug nach Tromsø einchecken. Grund hierfür seien die norwegischen Zollbestimmungen. Beim Rückflug geht euer Gepäck aber direkt von Tromsø nach München durch. (Unsere Mitreisenden sind ausschließlich mit SAS von Düsseldorf nach Oslo und von Oslo nach Tromsø geflogen und mussten ihr Gepäck nicht abholen und neu aufgeben.)

Zweiter Tag

  • Fahrt von Tromsø nach Narvik (ca. 232 km via E8 und E6)
  • kurzer Fotostopp beim Gratangenfjord
  • Erkundung von Narvik, u.a. Fahrt mit der Gondel auf den Hausberg bzw. ins Skigebiet Narvikfjellet auf 656m
  • Übernachtung in Narvik im Scandic Narvik Hotel

Dritter Tag: Lofoten

  • Ab auf die Lofoten: Fahrt von Narvik nach Hamnøy (ca. 375 km via E10)
  • Auf dem Weg Erkundung verschiedener Orte (in dieser Reihenfolge): Svolvær, Kabelvåg, Henningsvær
  • Übernachtung im roten Stelzenhaus Eliassen Rorbuer in Hamnøy (Frühstück im Hotel, Abendessen als Selbstverpflegung)

Alternativ könntet ihr ab Svolvær einen Silent Cruise mit Brim Explorer durch den bekannten Trollfjord unternehmen. Bucht am besten weit im Voraus und wählt hierfür den Nachmittagstermin aus. Anschließend könntet ihr eure Fahrt nach Hamnøy fortsetzen. (Mit Brim Explorer machten wir im vergangenen Jahr gute Erfahrungen in Tromsø und können diesen Anbieter daher uneingeschränkt weiterempfehlen.)

Vierter Tag: Lofoten

  • Besichtigung verschiedener Orte (in dieser Reihenfolge): Å i Lofoten, Reine, Sakrisøy, Ramberg, Skagsanden, Nusfjord
  • Übernachtung im roten Stelzenhaus Eliassen Rorbuer in Hamnøy (Frühstück im Hotel, Abendessen als Selbstverpflegung)

Alternativ wäre bei schönem Wetter auch eine Wanderung auf den Hausberg in Reine, den Reinebringen, möglich gewesen. Von dort aus hätte man einen hervorragenden Blick auf die umliegenden Berge und Fjorde gehabt. Eine Gondel zum Hochfahren gab es dort jedoch nicht.

Fünfter Tag: Lofoten

  • Erkundung der Strände (in dieser Reihenfolge): Vik Beach, Haukland Beach, Uttakleiv Beach
  • weitere geplante Strände wären gewesen: Unstad und Eggum (diese wurden aufgrund von starken Orkanböen und Regen gecancelt)
  • Übernachtung im roten Stelzenhaus Eliassen Rorbuer in Hamnøy (Frühstück im Hotel, Abendessen als Selbstverpflegung)

Sechster Tag: Lofoten und Vesterålen

  • Rückfahrt von den Lofoten nach Harstad auf die Vesterålen (283 km via E10)
  • auf der Rückfahrt nachgeholt vom Vortag: Strände in Unstad und Eggum
  • mehrere Fotostopps auf der Halbinsel Gimsøya
  • kurzer Halt beim Austnesfjorden Rasteplass in der Nähe von Svolvær (schöne Aussicht)
  • weitere Ziele wären gewesen (gecancelt aufgrund des extrem schlechten Wetters): eine mehrstündige Wanderung zum Kvalvika Beach und zum Berg Ryten (Lofoten) und evtl. Zwischenstopp im Møysalen-Nationalpark
  • Restaurant-Empfehlung für Harstad: Gois Restaurant (Asiatisch)
  • Übernachtung in Harstad im Thon Hotel Harstad

Siebter Tag: Vesterålen und Tromsø

  • Rückfahrt von Harstad nach Tromsø (ca. 300 km via E6)
  • auf der Fahrt Fotostopp am Strand in Grøtfjorden in der Nähe von Tromsø
  • erneute Erkundung von Tromsø (kannten wir schon von unserer Polarlichter-Reise)
  • Restaurant-Empfehlungen für Tromsø: Casa Inferno (Pizza), Suvi (Asiatisch) oder Graffi Grill Tromsø
  • Übernachtung in Tromsø im Comfort Hotel Xpress

Achter Tag

  • Rückgabe des Mietwagens am Flughafen in Tromsø
  • Rückflug von Tromsø nach Deutschland via Oslo

Unsere Hotels in Tromsø, auf den Lofoten und auf den Vesterålen

Tromsø: Das Comfort Hotel Xpress

Im Comfort Hotel Xpress verbrachten wir insgesamt zwei Nächte: eine am Tag der Ankunft sowie eine weitere kurz vor der Rückreise nach Deutschland.

Aufgrund der viel zu kleinen Doppelbetten und Raumgrößen der Standard-Doppelzimmer sowie aufgrund des fehlenden Frühstücksbuffets können wir dieses Hotel nicht weiterempfehlen. Zudem zeigten sich einzelne Mitarbeiterinnen zickig bei der Nachfrage nach einem größeren Bett und die Fenster in unserem Zimmer waren nur schlecht schallisoliert.

Da das Doppelbett an drei Seiten von der Wand umgeben war und der Hintermann jedes Mal über den Vordermann hätte klettern müssen, um in das Bett hineinzukommen oder dieses zu verlassen, buchten wir noch ein Zimmerupgrade für 100 NOK (8,66€). Danach erhielten wir ein sehr großes Zimmer mit zwei bequemen Einzelbetten, die wir uns aneinanderschoben. Zudem bot das Hotel kein Frühstücksbuffet an. Neben der Rezeption konnte man jedoch einzelne Muffins, Getränke, Obst oder kleine Frühstückstüten erwerben. Wir selbst holten uns unser Frühstück einmal im nahegelegenen Supermarkt und frühstückten einmal in der Bäckerei Vervet.

Das Hotel verfügte über keinen eigenen Parkplatz, sodass wir im sehr teuren unterirdischen Parkhaus (Fjellet P-Hus) parken mussten. Grundsätzlich müssen wir sagen, dass das Parken in Tromsø mit sehr hohen Kosten verbunden ist, unabhängig davon, wo man sein Auto abstellt. Nachts zahlt man weniger als tagsüber. In unserem Fall war die Tageskarte auf 360 NOK (31,47€) gedeckelt.

Unser Fazit: ★★★☆☆ (Bessere Alternativen sind das Clarion The Edge, das Radisson Blu, das Scandic und das Thon.)

Narvik: Das Scandic Narvik Hotel

Im Scandic Narvik schliefen wir eine Nacht, als wir auf der Durchreise auf die Lofoten waren. Hier hatten wir Superior-Eckzimmer mit einem herrlichen Blick auf das Wasser und den Hausberg. Auch das Bett erwies sich als äußerst bequem. Zudem war das Frühstück sehr vielfältig und lecker, es gab sogar Erdbeeren.

Geparkt haben wir im öffentlichen Parkhaus direkt neben dem Hotel. Im Park Hall Parking kostete das Tagesticket 144 NOK (12,59€). Dieses konnte man am Schalter nachträglich auswählen und dann das Parkhaus mehrfach zwischendrin verlassen.

Unser Fazit: ★★★★★

Hamnøy auf den Lofoten: Das Stelzenhaus Eliassen Rorbuer

Das Highlight unserer Rundreise bildeten die drei Übernachtungen im roten Stelzenhaus Eliassen Rorbuer, das wir von den typischen Lofoten-Fotos her kannten. Hierzu haben wir einen eigenen, sehr detaillierten Artikel verfasst, der unten auf dieser Seite (oder hier) verlinkt ist.

Das Parken war kostenlos auf dem hoteleigenen, großflächigen Parkplatz möglich.

Unser Fazit: ★★★★☆

Harstad auf den Vesterålen: Das Thon Hotel Harstad

Auf dem Rückweg von den Lofoten nach Tromsø legten wir für eine Nacht einen Zwischenstopp in Harstad im Thon Hotel ein. Hier erhielten wir ein stylisches Zimmer mit einem großen, bequemen Doppelbett. Der Wasserkocher und die Minibar (in unserem Fall zum Kühlen eigener Getränke) erwiesen sich dabei als großer Pluspunkt. Doch das Beste an dieser Unterkunft war das einzigartige, extrem reichhaltige und vielfältige Frühstücksbuffet, das wir in dieser Form bisher nur selten erlebt haben.

Geparkt haben wir auf dem hoteleigenen Parkplatz für 120 NOK (10,43€) pro Tag. Unsere Mitreisenden stellten ihr Auto auf dem nahegelegenen Easy-Park-Parkplatz ab, wo die Nacht kostenlos war und wo sie am Ende nur umgerechnet 6€ zahlten.

Gleich in unmittelbarer Nähe des Hotels befand sich das Gois-Restaurant, wo wir sehr lecker Asiatisch aßen. Dieses können wir ebenfalls uneingeschränkt weiterempfehlen.

Unser Fazit: ★★★★★

Unsere Tipps für euren Lofoten-Roadtrip

Nun möchten wir euch noch ein paar praktische Tipps mit an die Hand geben, die sich aus unserer eigenen Lofoten-Rundreise ergaben.

Tipps und Infos für die Reise mit eurem Mietwagen oder eigenem Auto:

  • Die Abholung des Mietwagens am Tromsøer Flughafen: Direkt neben dem Flughafen-Ausgang befindet sich ein Gebäude, in dem alle Mietwagen-Anbieter vertreten sind, darunter Hertz, Sixt oder Europcar. Die Rückgabe des Autos gestaltet sich genauso unkompliziert wie die Abholung, weil ihr euren Wagen gleich dort an der Tankstelle auftanken könnt.
  • Das Parken in Tromsø: Grundsätzlich ist das Parken in Tromsø extrem teuer. In der Nacht könnt ihr euer Auto in manchen gekennzeichneten Straßen kostenlos abstellen. Leider sind diese Parkplätze heiß begehrt und oftmals belegt. Tagsüber bezahlt ihr dort mit der Easy-Park-App, die man auch in Deutschland verwendet. Wenn ihr die App ohnehin nutzt, dann reicht es aus, ein neues Kennzeichen (das eures Mietwagens) hinzuzufügen. Die meisten Parkmöglichkeiten stehen in Tromsøs unterirdischem Parksystem zur Verfügung. Hier zahlten wir im Fjellet P-Hus einmal 234 NOK (20,45€) und einmal 360 NOK (31,47€). Die Nachttarife waren dabei günstiger als die Tagestarife. Allerdings war die Tageskarte auf einen Maximalbetrag von 360 NOK (31,47€) gedeckelt. Das unterirdische, weitläufig vernetzte Parkhaus war teilweise mit vielen bunten Farben ganz stylisch angestrahlt und es lief die ganze Zeit über Musik aus Lautsprechern. In Tromsø gab es sogar unterirdische Kreisverkehre. Und ein normaler Tunnel, den wir auf dem Weg zum Flughafen befuhren, endete plötzlich unterirdisch sogar direkt in diesem Fjellet P-Hus.
  • Verbrenner vs. Hybrid vs. Elektroauto: Unser Reiseveranstalter hatte für uns via Sunny Cars ein Elektroauto bei Hertz gebucht, das an unserem Abholtag nicht mehr vorrätig war. Daher erhielten wir ein kostenloses Upgrade auf einen Hybrid-SUV (Marke eintragen), bei dem der Spritverbrauch bei 4,8l/100km lag. Mit diesem fuhren wir insgesamt 1482km. Unsere Tankkosten beliefen sich auf umgerechnet 153,70€. Da die Lofoten bezüglich der Tankstellen und Ladesäulen relativ “dünn besiedelt” sind, erwies sich unser Hybrid-Auto als beste Wahl für unseren langen Roadtrip. Glücklicherweise standen aber in sämtlichen von uns genutzten Parkhäusern sowie auf dem Parkplatz des Eliassen Rorbuer ausreichend Ladesäulen zur Verfügung. Grundsätzlich stellten wir fest, dass es in Norwegen wesentlich mehr Hybrid- und Elektroautos gibt als bei uns in Deutschland.
  • Die weiten Strecken und die Dauer des Trips: Plant auf eurem Roadtrip sehr viel Zeit auf der Straße ein, weil die Geschwindigkeitsbeschränkungen oftmals zwischen 30km/h und 90km/h liegen. Im Durchschnitt fuhren wir selbst nur 60-70 km/h. Rechnet pro km/h mit einer Minute Fahrtzeit, d.h. für 300km benötigt ihr 300 Minuten, also fünf Stunden. Achtet auch auf die zahlreichen Blitzer auf der Strecke zwischen Tromsø und Narvik. Auf den Lofoten selbst gab es aber (fast) keine mehr.
  • Das Parken: In unseren Durchreise-Orten wie Tromsø, Narvik oder Harstad erwies sich das Parken als äußerst teuer. Unterschätzt daher die Parkgebühren nicht. Habt auch immer eine Parkuhr dabei und überprüft das Vorhandensein einer solchen bereits bei der Abholung eures Mietwagens am Flughafen. In unserem Fall konnten wir nämlich keine im Auto vorfinden und schrieben einmal einen Zettel. An manchen Touristen-Hotspots auf den Lofoten mussten wir ebenfalls Parkgebühren bezahlen, beispielsweise am Haukland Beach 40 NOK (3,50€) sowie am Uttakleiv Beach 50 NOK (4,37€). An einigen Orten wurde auch die Easy-Park-App genutzt, die wir schon aus Deutschland kannten. Tragt hier einfach das neue Kennzeichen eures Mietwagens ein und auf geht die Fahrt! Vergesst aber nicht, dieses nach eurem Trip wieder in der Anwendung zu löschen, weil ihr sonst die Parkgebühren für andere Reisende bezahlt, die nach euch den Mietwagen mit diesem Kennzeichnen nutzen. Wenn ihr euch auf manchen Parkplätzen jedoch wundern solltet, warum die Anwendung nicht startet und euch darin kein Preis berechnet wird, dann liegt das daran, dass das Kennzeichen bereits über den Mietwagen-Verleiher registriert ist und ihr eure Park-Abrechnung erst ein paar Wochen nach der Reise erhaltet. Grundsätzlich sind die Lofoten aber sehr touristen- und fotografenfreundlich: So gab es zahlreiche kleine Buchten zum kostenlosen Parken, wo man kurz am Straßenrand für einen Fotostopp anhalten konnte.
  • Die Mautgebühren: Auf eurem Lofoten-Roadtrip zahlt ihr nicht nur die Leihgebühr für den Mietwagen, die Spritkosten und die Parkgebühren, sondern auch obendrein noch die Mautkosten für manche Straßen. In eurem Mietauto ist ein kleines Gerät mit GPS-Signal verbaut, das immer piept, wenn eine neue Mautgebühr aufgezeichnet wird. Es gibt keine Mautstationen und ihr müsst euch um nichts kümmern. Dieser kleine AutoPASS-Chip piepte bei uns sogar inmitten der wilden Natur irgendwo im Nirgendwo auf einsamen, verlassenen Straßen. Einmal wurde uns sogar die Nutzung eines Tunnels berechnet, wie man einem Verkehrsschild entnehmen konnte. Wenige Tage nach eurer Reise erhaltet ihr dann vom Mietwagen-Anbieter eine detaillierte Kostenaufstellung. Abgebucht wird der Betrag automatisch über eure Kreditkarte, die ihr bei der Abholung des Autos angeben musstet. In unserem Fall zahlten wir 461,24 NOK (40,35€).
  • Die Straßenverhältnisse und Gefahren auf der Strecke: Insgesamt erwies sich die Straßenqualität auf den Lofoten als sehr gut, nur von der Breite her waren diese manchmal extrem eng. Auf unserem Weg zwischen Tromsø und Å i Lofoten, dem südlichsten Ort der Inselgruppe, bekamen wir hunderte Elch- und Rentier-Warnschilder am Straßenrand zu Gesicht, aber sahen selbst leider keinen einzigen. Bei anderen Mitreisenden lief ein prächtiger Elch direkt vor deren Auto gemächlich über die Straße. In unserem Fall erspähten wir sehr viele Gras fressende Schafe, und einmal lagen mehrere direkt auf der Fahrbahn vor uns. Fahrt daher bitte unbedingt vorsichtig und achtet auf die Tiere! Auch Kühe könnten euren Weg kreuzen. Als Beifahrer sollte man die Kamera am besten jederzeit auf seinem Schoß liegen haben, um einen möglicherweise vorbeiziehenden Elch sofort fotografieren zu können. Ziemlich beeindruckend fanden wir übrigens auch die vielen Wasserfälle neben der Straße, die inmitten der Felsen entstanden.
  • Grundsätzliches: Die Hauptverkehrsstraße auf den Lofoten ist die E10. An dieser liegen die meisten sehenswerten Orte, die sich bei Touristen großer Beliebtheit erfreuen. Manchmal gibt es aber noch wundervolle Ecken außerhalb dieser E10, sodass es sich lohnt, auch mal abseits dieser Route zu wandeln.

Weitere nützliche Tipps und Infos für euren Lofoten-Roadtrip:

  • Die Anreise: Wie bereits weiter oben erwähnt, würden wir beim nächsten Mal nicht über das viel zu weit entfernte Tromsø anreisen, sondern direkt via Oslo nach Narvik fliegen. Tromsø empfehlen wir nur für den Fall, falls ihr noch zwischen September und Anfang April Polarlichter dort oben sehen wollt. Dann müsstet ihr aber hierfür deutlich mehr Zeit einplanen.
  • Polarlichter: Diese kann man bei gutem Wetter zwischen September und Anfang April nicht nur von Tromsø aus sehen, sondern auch von den Lofoten aus. Ein Tourist meldete sogar Ende August Polarlichter auf den Lofoten. Daher empfiehlt es sich, unbedingt ein gescheites Stativ mit auf die Reise zu nehmen und sich vorher mit den richtigen Kameraeinstellungen für die Polarlichter-Fotografie auseinanderzusetzen. Ladet euch auch die Aurora-App herunter, die euch per Push-Nachricht über mögliche Nordlichter informiert. In der Anwendung seht ihr auch mögliche Sichtungen, die andere Reisende darüber gemeldet haben.
  • Der beste Ausgangspunkt für die Erkundung der Lofoten: Bei unserem Anbieter Journaway konnte man sich zwischen zwei roten Fischerhütten-Hotels (Rorbuern) entscheiden, eines lag in Svolvær und das andere in Hamnøy. Wenn ihr die Lofoten intensiv und zu 100% erleben möchtet, empfehlen wir euch, Hamnøy oder Reine als perfekten Ausgangspunkt zu wählen. Denn von dort aus ist es nicht weit zu den Highlights der Lofoten. Andernfalls, wenn ihr in Svolvær nächtigt, müsstet ihr jeden Tag mehrere hundert Kilometer zu den besten Spots fahren.
  • Die Verpflegung: Deckt euch gut mit genügend Essen und Trinken ein, da es auf den Lofoten nicht viele Supermärkte, Bäckereien und Restaurants gibt. Da es in Norwegen ebenfalls ein Flaschenpfand wie bei uns gibt, solltet ihr diese sammeln und am Ende der Reise zurückbringen. Zudem liegen die Tankstellen ca. 20km auseinander.
  • Die Packliste: Regenjacken und Regenschirme gehören unbedingt in eure Koffer, nämlich zu jeder Jahreszeit.
  • Geld: In Norwegen zahlt man mit Norwegischen Kronen (NOK). Ihr müsst aber kein Geld wechseln, sondern könnt überall mit eurer Kreditkarte oder mit dem Handy bezahlen, sogar das kleine Toilettenhäuschen am Straßenrand. Die skandinavischen Länder sind hier wesentlich fortschrittlicher als Deutschland.
  • Strom: In Norwegen passen die in Deutschland üblichen Stecker, ihr müsst also keinen Adapter mitnehmen.

Erfahrungen zum Lofoten-Roadtrip mit unserem Reiseanbieter Journaway

Verzweifelt auf der Suche nach einem Reiseziel für die Sommerferien, stießen wir auf den Online-Anbieter Journaway, bei dem der Lofoten-Roadtrip gerade vergünstigt im Angebot war.

Im Großen und Ganzen waren wir mit Journaway sehr zufrieden und würden jederzeit wieder über die Agentur buchen. Die Mitarbeiter kümmerten sich um unsere Flüge, um die Hotels und um den Mietwagen. Für die täglichen Besichtigungen und Ausflüge waren wir jedoch selbst individuell verantwortlich. Unsere Mitreisenden sahen am Ende der Woche teilweise ganz andere Orte als wir. Diese Planungsfreiheit und Flexibilität kamen uns sehr entgegen.

Die Pluspunkte von Journaway:

  • Die Reiseunterlagen waren so perfekt zusammengestellt, dass die kleinen enthusiastisch verfassten Texte eine riesengroße Vorfreude auf die Lofoten in uns auslösten. Chapeau an den Verfasser bzw. die Verfasserin!
  • Das Buchungssystem bei Journaway erwies sich als äußerst übersichtlich und nutzerfreundlich. Beachtet aber, dass ihr die Reise nicht direkt bucht, sondern dass die einzelnen Hotels erst noch auf ihre Verfügbarkeit angefragt werden müssen. Wir selbst buchten den Trip am Freitagabend und erhielten dann am Montag die Information, dass eines der gewählten Hotels ausgebucht sei. Daher bot man uns gegen Aufpreis noch eine Alternative an, mit der wir einverstanden waren.
  • Mit den Flügen, mit der Übernahme des Mietwagens und mit dem Check-in in den Hotels verlief alles reibungslos. Anders als angekündigt, erhielten wir die Reiseunterlagen nicht ein bis zwei Wochen vorher, sondern bereits vier Wochen. Dies sagte uns sehr zu.
  • Die Mitarbeiter von Journaway waren alle sehr nett und freundlich. Auf unsere E-Mails reagierten sie immer sehr schnell. Nach unserer Buchung am Freitagabend erhielten wir sogar noch einen Anruf am Sonntag, bei dem uns kurz mitgeteilt wurde, wie es weitergehen sollte.
  • Die Hotelauswahl war im Allgemeinen gut bis sehr gut.
  • Wir erhielten sogar kostenlose Upgrades im Scandic Narvik Hotel und für den Mietwagen.

Die Kritikpunkte:

  • Die Hotelwahl in Tromsø erwies sich leider als Reinfall, weil das Zimmer und das Bett viel zu klein für zwei Personen waren. Wir buchten dann vor Ort noch ein Zimmer-Upgrade, um wenigstens vernünftig schlafen zu können. Zudem bot die Unterkunft kein Frühstücksbuffet an.
  • Die Anreise über Tromsø würden wir künftig nicht mehr wählen, sondern direkt nach Narvik fliegen. So hätten wir auch mehr Zeit auf den Lofoten und würden nicht so viel Zeit in irgendwelchen Durchreise-Orten verlieren. Insgesamt empfehlen wir eine “reine Lofotenzeit” von sechs bis sieben Tagen für die intensive Erkundung der Inselgruppe.
  • Laut Journaway gäbe es im Eliassen Rorbuer kein Frühstücksbuffet. Nach einer Recherche (dass es dieses eben doch gibt) hatten wir noch einmal explizit bei dem Anbieter angefragt und wollten dieses gegen Aufpreis noch hinzubuchen. Erneut teilte man uns mit, dass es im Eliassen kein Frühstück gäbe, was sich als Falschinformation herausstellte.  Ein wenig irritiert und “verschaukelt”, buchten wir uns das Essen dann direkt per E-Mail beim Hotel.

Unser Tipp: Wenn ihr auch über Journaway buchen wollt, dann nehmt unbedingt das Eliassen Rorbuer in Hamnøy und nicht die Unterkunft in Svolvær (siehe unseren Tipp zur besten Ausgangslage für einen Lofoten-Roadtrip).

Summa summarum geben wir dem Anbieter Journaway 4,5/5 Sterne. 

Die beste Reisezeit für die Lofoten

Auf den Lofoten gilt das Gleiche wie auf Mauritius oder auf den Malediven: Never trust the Weather App! Während der Himmel über uns komplett in Wolken gehüllt war oder es in Strömen regnete, wurde zeitgleich in manchen Wetter-Apps Sonnenschein angezeigt, den es nie gegeben hat. Ähnliches gilt auch für die Polarlichter-Vorhersage-App “Aurora”. Während uns für die ganze Nacht eine Wolkenabdeckung von 100% angezeigt wurde und wir darauf vertrauten und zu Bett gingen, klarte der Himmel plötzlich doch auf, sodass unsere Mitreisenden mitten in der Nacht um 2:00 Uhr doch noch Nordlichter zu Gesicht bekamen und diese sogar fotografieren konnten.

Als beste Reisezeit für die Lofoten gilt insgesamt die Zeit von Ende Mai bis Ende September. Hierbei gibt es aber noch Abstufungen, je nachdem, was man alles sehen und erleben möchte:

Das beste Wetter mit viel Sonnenschein: Juli und August (Nachteil: leider sehr viele Menschenmassen)

Mitternachtssonne auf den Lofoten: 28.05.-14.07.

Polarlichter: September bis Mitte April (mit viel Glück schon ab Ende August)

Wandern in den Bergen: erst ab Mitte Juni, weil vorher noch Schnee liegt

Wandern und Polarlichter in Kombination: September

Schneebedeckte Berge und Polarlichter in Kombination: Mitte Januar bis Ende März

Die schlechteste Reisezeit auf den Lofoten: Im November ist es kalt, nass, regnerisch grau, eisig, windig und dunkel.

Wir selbst waren in der ersten Septemberwoche auf den Lofoten. Zu dieser Zeit erstrahlte die Natur in saftigem Grün. Die Blumen leuchteten in Pink und sogar die ersten Herbstfarben in knalligem Gelb, Orange und Rot kamen zum Vorschein. Landschaftlich hätte sich die Natur nicht besser zeigen können. Leider machte uns aber das Wetter einen Strich durch die Rechnung, weil es an vielen Tagen stürmte und ununterbrochen regnete. Die Temperaturen lagen tagsüber zwischen 12°C und 18°C. Dafür bekamen wir aber vier(!!) Regenbögen zu Gesicht, was uns auch sehr freute. “Wer den Regenbogen will, muss den Regen in Kauf nehmen.” Trotz des schlechten Wetters in unserem Fall würden wir immer wieder in der ersten Septemberwoche auf die Lofoten reisen.

Achtet unbedingt auch darauf, dass starke Orkanböen auf den Lofoten keine Seltenheit darstellen. Manchmal müssen sogar Flüge zu den kleineren Lofoten-Flughäfen gestrichen werden oder sie kommen erst verspätet an. Zudem berichteten Mitreisende noch von temporären Straßen- und Brückensperrungen aufgrund des starken Windes. Plant daher solche Umstände unbedingt mit ein!

Polarlichter auf den Lofoten 

Wenn ihr auf den Lofoten Polarlichter am Himmel tanzen sehen wollt, habt ihr acht Monate im Jahr die Chance dazu, nämlich im Zeitraum zwischen September bis Mitte April. Vereinzelt werden die Nordlichter auch schon Ende April gesichtet. Bei wolkenfreiem Himmel fangen diese zwischen 20 und 21 Uhr an, über euch zu tanzen, was bis spät in die Nacht hinein andauern kann.

Unser Tipp: Ladet euch die Nordlichter-App “Aurora – Polarlicht-Vorhersage” (von JRustonApps B.V.) herunter und aktiviert darin den Alarm, um sofort darüber informiert zu werden, wenn die Chancen auf derartige Sichtungen besonders hoch sind.

Gut zu wissen: Der KP-Index, der in den Aurora-Vorhersagen angegeben wird, spielt für die Lofoten nur eine untergeordnete Rolle, da sich die Inselgruppe zwischen dem 67. und 68. Breitengrad befindet. Ein niedriger KP-Index von 2 reicht daher auf den Lofoten vollkommen aus, um in den Genuss der Polarlichter zu kommen. Es handelt sich dabei nicht nur um die Intensität der Polarlichter (,wie viele glauben), sondern um die nördlichen Breitengrade auf der Karte, für die eine hohe Aktivität vorausgesagt wird. Daher ist mit der Intensität eher die Reichweite gemeint, über wie viele Breitengrade sich die elektrisch geladenen Teilchen von der Sonne aus auf der Erde verbreiten. Tromsø hat den Wert 1, die Lofoten einen Faktor von 2. Hier ein Beispiel: Bei einem “schwachen” KP-Index von 3 ist das grüne Naturschauspiel an dem besagten Abend trotzdem in den Zonen 1, 2 und 3 mit hoher Wahrscheinlichkeit sichtbar. Wird ein KP-Wert von 7 angegeben, so könnten sogar die Menschen bis runter nach Nordirland, Schottland und Dänemark Glück bei ihrer Polarlichter-Sichtung haben. Der höchste KP-Index liegt übrigens bei 9: In diesem seltenen Fall könnte man sogar in Nord- und Mitteldeutschland Aurora borealis erspähen. Allerdings gibt der KP-Wert keine Auskunft darüber, ob der Himmel an diesen Orten auch wolkenlos ist. Daher werden in guten Vorhersage-Apps immer auch die Wetterbedingungen berücksichtigt.

Hier sieht man das nördliche Polarlichtoval, Apps zur Polarlicht-Vorhersage sowie den KP-Index.

Quellen: links: NOAA Space Weather Prediction Center | Mitte: App Store| rechts: NOSWE Norwegian Centre for Space Weather

Fazit: Lohnt sich ein Lofoten-Roadtrip?

Leider ließ uns der Reise-Wettergott auf den Lofoten ausnahmsweise mal im Stich, sodass wir die Inselgruppe nur “Grau in Grau” und bei Regen und Sturmböen erleben konnten. Nichtsdestotrotz beeindruckte uns die wunderschöne Natur mit ihren schroffen Bergen, den saftig grünen Pflanzen und mit den vielen tollen Stränden sehr. Das Wasser war teilweise so türkis wie auf den Malediven (nur leider nicht so warm). Die Lofoten erwiesen sich als perfektes Reiseziel für einen einwöchigen Roadtrip mit einem Hybrid-Mietwagen, mit dem wir sehr spritsparend unterwegs waren. Als absolutes Highlight empfanden wir auch die drei Nächte im Eliassen Rorbuer in Hamnøy. Positiv fielen uns ebenso die zahlreichen Buchten auf, an denen man kurze Fotostopps einlegen konnte. Wir waren bestimmt nicht das letzte Mal auf den Lofoten – vielleicht kommen wir schon im nächsten Jahr zur Mitternachtssonne zurück an dieses wunderschöne Fleckchen Erde. Zum Wetter können wir abschließend noch sagen: Es gibt schönere Zeiten, aber diese war unsere. Und diese möchten wir nicht mehr missen.


Hinweis in eigener Sache: Dieser Artikel ist aus freien Stücken entstanden und es bestehen keinerlei Kooperationen mit den hier genannten Reiseanbietern (Journaway, Lufthansa) oder mit den Hotels. D.h. wir haben unsere gesamte Lofoten-Rundreise zu 100% selbst finanziert.