Unsere Route: Karatu │ Tarangire-Nationalpark │ Ngorongoro Conservation Area │ Serengeti-Nationalpark │ Massai-Ortschaft │ Ngorongoro-Krater │ Lake-Manyara-Nationalpark │ Sansibar

Für kein anderes Land – noch nicht einmal für Indien – haben wir vor unserer Reise so viele Recherchen über Krankheiten, Impfungen und Medikamente betrieben wie für Tansania. Erst kürzlich ist das Dengue-Fieber dort ausgebrochen, außerdem hatte das Land in den letzten Jahren Tausende Infizierte durch Masern, Cholera und Malaria zu beklagen. Doch die Reise hat sich auf jeden Fall gelohnt. An dieser Stelle wollen wir über unsere Reisevorbereitungen berichten.

Die Wahl des richtigen Safari-Anbieters: Tourcompass vs. Chamäleon Reisen

Bereits ein dreiviertel Jahr vor dem gewünschten Reiseantritt buchten wir über den Online-Anbieter Tourcompass unsere Safari auf dem Festland und die Auszeit auf Sansibar. Mit der Agentur hatten wir nämlich schon sehr gute Erfahrungen während unserer Südafrika-Rundreise gesammelt. Bei dem diesjährigen Trip handelte es sich wieder einmal um ein Pauschalangebot, das man noch entsprechend seiner individuellen Wünsche anpassen konnte. So waren beispielsweise Hotel-Upgrades oder die Buchung zusätzlicher Ausflüge (ein Bushwalk, eine Gewürztour auf Sansibar oder eine Ballonfahrt in der Serengeti etc.) möglich. Tourcompass arbeitet in Tansania mit dem lokalen Anbieter Zara Tours zusammen, der vor Ort unser Ansprechpartner und Dienstleister waren. Lustigerweise mussten wir feststellen, dass hinter dem extrem teuren deutschen Anbieter Chamäleon Reisen ebenfalls Zara Tours steckte und dass manche Unterkünfte sogar die gleichen waren. Dort hätten wir 4900€ pro Person bezahlt, also 777€ mehr als bei Tourcompass. Chamäleon Reisen wirbt damit, dass jeder Buchende noch 100 Quadratmeter Regenwald mit dazukauft –  aber doch bitte nicht für einen Aufpreis von 777€ pro Person! Dadurch, dass sich hinter Tourcompass und Chamäleon Reisen derselbe Dienstleister, also Zara Tours, verbirgt, ist die Qualität der Reise doch die gleiche. Aus diesem Grund würden wir diese Reise immer wieder mit Tourcompass buchen. Bei Zara Tours sprechen sehr viele Guides Deutsch, außerdem war die gesamte Reise bestens organisiert.

Alle Fahrer waren während der Safaris mit einem Funkgerät miteinander verbunden und haben sich immer die Orte der Tiersichtungen durchgegeben. Dadurch haben alle Touristen, die beispielsweise am Tag X in der Serengeti waren, nahezu dieselben Tiere gesehen. Das wissen wir daher, weil wir immer die gleichen Leute in den Hotels sahen und wir uns über unsere Tiersichtungen austauschten. Deshalb war es absolut egal, ob nun jemand die Safari über Tourcompass, Chamäleon Reisen oder einen anderen Anbieter gebucht hatte. Dieselben Wildtiere haben wir besonders dann erspäht, wenn die Raubkatzen träge und satt unter einem Baum oder schlafend auf einem Felsen lagen und sich dort stundenlang nicht vom Fleck rührten. Jagdszenen, wo der Löwe gerade einer Gazelle hinterherrannte, oder Tierkämpfe, bei denen sich mehrere Elefanten bekriegten, waren dagegen Glücksfälle, die dann nicht alle Besucher des Tages zu Gesicht bekamen.

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Da man bei Tourcompass noch Upgrades vornehmen konnte, machten auch wir davon Gebrauch: Wir hatten uns für die zwei Übernachtungen im Ngorongoro Wild Camp entschieden, was sich als absoluter Glücksfall herausstellte. Denn dort, mitten in der Wildnis im Ngorongoro-Krater, kamen jeden Morgen und jeden Abend die Giraffen zu Besuch, sie liefen direkt an unserem Zelt vorbei. Nachts kamen dann immer die Zebras zum Fressen ins Camp. Außerdem buchten wir im Ikoma Wild Camp noch einen Bushwalk inkl. Sundowner dazu, was wir auch jedem empfehlen würden. Diese Unterkunft befindet sich in der Pufferzone (Randzone) der Serengeti und in der Regenzeit laufen dort die ganzen Herden mit Tausenden Tieren vorbei. Uns statteten nachts immer die Zebras einen Besuch ab, da ihnen das Gras in unserem Camp wohl besonders gut zu schmecken schien. Sie machten immer einen ordentlichen Lärm, wenn sie mit ihren Hufen auf den Betonwegen entlang liefen. Ein weiteres Upgrade bezog sich auf das Hotel auf Sansibar. Wir finden es immer ganz schön, nach einer Gruppenreise noch Pärchenzeit für uns zu haben, d.h. allein in einem anderen Hotel zu sein, wo nicht auch alle anderen aus der ersten Safari-Woche nächtigen. Deshalb entschieden wir uns für das Ocean Paradise Resort & Spa mit Halbpension, das wir auch jedem wärmstens ans Herz legen können.

Aufgrund des Pauschalangebotes ließ es sich leider nicht einrichten, den Besuch bei unserem Patenkind in Tansania mit in den Reiseverlauf zu integrieren. Das fanden wir sehr schade, aber wir werden den Besuch noch irgendwann nachholen.

Die richtige Reisezeit für eine Safari in Tansania

In Tansania gibt es zwei Jahreszeiten: die Trocken- und die Regenzeit. Wir waren Mitte August in der Trockenzeit dort, wo wir besonders viele Raubkatzen (Löwen, Geparden und Leoparden) sowie zahlreiche Tierbabys zu Gesicht bekamen. Auch die Tagestemperaturen waren angenehm warm und mit denen in Deutschland vergleichbar. Kühl wurde es dagegen nachts, sodass man sich unbedingt noch warme Kleidung mit auf die Reise nehmen sollte. Leider war der August aber auch der teuerste Reisemonat des gesamten Jahres. Aber allein schon, um die ganzen süßen Löwen-, Geparden-, Elefanten-, Giraffen-, Zebra- und Hippobabys einmal live in der freien Wildbahn zu sehen, sollte man sich für den Reisemonat August entscheiden.

Die Lieblingszeit unseres Guides Iddy ist dagegen die Regenzeit im November und im Juni, wo die gesamte Serengeti schön grün und saftig ist. Dann kann man dort noch mehr Tierherden antreffen. Zu dieser Zeit sieht man auch mehr Nashörner (wir haben im August nur ein einziges erspäht), aber viel weniger Löwen.

Da wir in Südafrika 2015 bereits eine ganze Menge Nashörner, aber vergleichsweise wenige Raubkatzen gesichtet hatten, stellte sich der August für uns als perfekte Reisezeit für Tansania heraus.

Das Online-Visum für Tansania

Zweieinhalb Wochen vor Reiseantritt beantragten wir online ein Visum über die offizielle Plattform von Tansania, das uns 50 USD (45€) pro Person kostete. Bezahlen konnte man bequem mit der Kreditkarte. Da die Bearbeitung bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen kann, empfiehlt es sich, den Antrag rechtzeitig zu stellen. Wir selbst waren nämlich etwas spät dran. Zu unserer großen Verwunderung erhielten wir aber dann schon drei Tage nach der Antragstellung unsere Visa per E-Mail.

Obwohl wir über Nairobi (Kenia) einreisten, benötigten wir dafür kein eigenes Transitvisum – die Bedingung für diese Regelung ist, dass man den Flughafen nicht verlassen darf und direkt weiterfliegen muss.

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Impfungen, mögliche Krankheiten und wichtige Medikamente

Impfungen, u.a. Informationen zur Gelbfieberimpfung

Da wir bereits 2015 in Südafrika im Urlaub waren, hatten wir uns schon vor dieser Reise gegen Hepatitis A und B impfen lassen. Auf der Homepage des Auswärtigen Amtes heißt es zum Thema Impfungen:

“Das Auswärtige Amt empfiehlt grundsätzlich, die Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Instituts für Kinder und Erwachsene anlässlich jeder Reise zu überprüfen und zu vervollständigen. Dazu gehören für Erwachsene die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), ggf. auch gegen Polio (Kinderlähmung), Mumps, Masern, Röteln (MMR), Influenza, Pneumokokken und Herpes Zoster (Gürtelrose).
Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Gelbfieber, Hepatitis B, Tollwut, Meningokokken-Krankheit (ACWY) und Typhus empfohlen.” (Stand: Juli 2019)

Zur Gelbfieberimpfung schreibt das Auswärtige Amt: “Die tansanische Botschaft in Berlin hat erklärt, dass alle Reisenden aus Deutschland und Europa, die direkt nach Sansibar reisen, sich weniger als 12 Stunden im Transit in einem Gelbfiebergebiet aufhalten, keinen Nachweis einer Gelbfieberimpfung benötigen. Rückmeldungen von Reisenden bestätigen dies. Reisende, die über das Festland nach Sansibar einreisen, werden bei der Einreise am Hafen oder am Flughafen nochmals kontrolliert, ob sie sich zuvor in einem Gelbfieberendemiegebiet aufgehalten haben. Im Zweifel sollten die Hinweise des sansibarischen Gesundheitsministeriums mitgeführt werden.” (Download: gelbfieber-sansibar-data) (Stand: Juli 2019)

Als wir aus Europa auf dem tansanischen Festland am Kilimanjaro Airport eintrafen, fing man uns gleich ab und wollte unsere Impfpässe mit den Gelbfieberimpfungen sehen. Da wir diese nicht vorweisen konnten, zeigten wir ihnen das ausgedruckte und mitgeführte Dokument, das man weiter oben in diesem Beitrag downloaden kann. Daraufhin wurden wir problemlos durchgewunken. Bei der Ankunft auf Sansibar fragte niemand mehr danach. Kurzum lässt sich sagen, dass man die Gelbfieberimpfung derzeit tatsächlich nicht benötigt (Stand August 2019). Die Angaben auf der Internetseite von Tourcompass sind also nicht mehr aktuell – dort wird nämlich auf die Pflicht dieser Impfung hingewiesen.

Neben den bereits vorhandenen Impfungen haben wir zu unserem Schutz vor Malaria spezielle Tabletten von 2015 mit nach Tansania genommen, obwohl wir nicht wussten, ob der Wirkstoff überhaupt so lange wirksam war. Auf der Homepage des Auswärtigen Amtes heißt es zur Malaria-Erkrankung: “Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica (über 85% der Fälle in Tansania!) bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich.” Tansania ist tatsächlich eine Malaria-Hochburg, ein Schutz dagegen ist unumgänglich. Tagtäglich schwirrten die Mücken rund um die Uhr um uns herum.

Krankheiten in Tansania und ein wirksames Mückenspray mit DEET-Anteil

In Tansania gibt es zahlreiche schwere Krankheiten, die durch Insektenstiche ausgelöst werden. Dazu zählen das Dengue-Fieber, Malaria, das Gelbfieber das Chikungunya-Fieber, das Afrikanische Zeckenbissfieber und die Schlafkrankheit (Afrikanische Trypanosomiasis). Deshalb empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Moskitomittel mit dem hochwirksamen und langjährig erprobten Wirkstoff DEET. Wie lange das Mittel wirkt, hängt jeweils von seiner Konzentration ab:

  • Mittel mit einem DEET-Wirkstoffanteil von 30% schützen ca. 4 Stunden.
  • Ein DEET-Anteil von 40% schützt Sie 6-8 Stunden.
  • Mittel mit 50% DEET bieten Ihnen bis zu 10 Stunden wirksamen Schutz. Quelle: Tropeninstitut.de

Um perfekt gewappnet gegen Mückenstiche zu sein, haben wir uns für unsere Haut das CarePlus DEET Spray 50% und für unsere Kleidung das Nobite Kleidungsspray gekauft.

Achtung: Das Hautspray CarePlus DEET 50% verursacht Flecken auf den Kleidungsstücken! Eigentlich müsste man sich schon nackt einsprühen, die Flüssigkeit trocknen lassen und sich erst anschließend anziehen.

Die Mücken schwirrten rund um die Uhr um uns herum, ein 24-stündiger Mückenschutz war daher unumgänglich. Dafür mussten wir uns mehrfach am Tag einsprühen. Kurz nach dem Aufstehen war ich kurz vor unserem Zelt, um den Sonnenaufgang über der Serengeti zu fotografieren. Da ich mich zu diesem Zeitpunkt noch nicht eingesprüht hatte, stach mich tatsächlich eine Mücke ins Handgelenk. Krank wurde ich glücklicherweise nicht. In unserem Jeep und in einigen Unterkünften gab es auch ein Raum-Mückenspray, das man hätte verwenden können. Auf Sansibar kam in unserem Hotel jeden Abend der Housekeeping-Service vorbei, der die Moskitonetze über dem Bett entfaltete und den Raum mit Antimückenspray “ausräucherte”. In der letzten Nacht wurde das allerdings vergessen und prompt hatte ich am nächsten Morgen fünf Mückenstiche an einem Fuß, teilweise zwei übereinander an einem Zeh. Ein größerer davon sah tagelang wie eine offene Wunde aus, immer wieder lief Flüssigkeit heraus und der erwartete Schorf bildete sich lange Zeit nicht. Erst die Verwendung eines Wunddesinfektionsmittels führte zur Besserung.

Um sich vor Moskitostichen zu schützen, gibt es auch spezielle Anti-Mücken-Kleidung, über die wir weiter unten in diesem Artikel berichten.

Des Weiteren informiert das Auswärtige Amt auf seiner Homepage ausführlich über weitere Krankheiten in Tansania, die nicht durch Moskitobisse ausgelöst werden. Dazu zählen Masern, HIV/Aids, Durchfallerkrankungen und Cholera sowie die Meningokokken-Krankheit (u. a. bakterielle Hirnhautentzündung), Schistosomiasis (Bilharziose) und die Höhenkrankheit.

Um das Risiko einer Cholera- oder Magen-Darm-Erkrankung zu minimieren, hatten wir uns noch ein Mittel zur Wasserentkeimung besorgt. So konnten wir bakterienfrei unsere Zähne putzen. Man sollte nicht vergessen, sich eine leere Flasche aus Deutschland mitzunehmen. Das Entkeimungsmittel wirkt erst nach 30 Minuten, sodass man das Wasser am besten in die mitgebrachte Flasche füllt und dann diesen vorgeschriebenen Zeitraum abwartet. Da wir morgens nicht schon eine halbe Stunde vorm Zähneputzen aufstehen wollten, haben wir unser Wasser-Entkeimungsmittel-Gemisch immer schon am Vorabend präpariert.

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Quelle: Tropeninstitut.de

Warnung vor giftigen Tieren in Tansania

Auch vor giftigen Tieren, wie beispielsweise Skorpionen, Spinnen und Schlangen, sollte man sich in Acht nehmen. Ihre Bisse können zu körperlichen Schäden, aber auch zum Tod führen. Das Auswärtige Amt rät deshalb, dass man vor der Benutzung von Bettdecken und -laken, Kleidungsstücken, Schuhen und Kopfbedeckungen eventuell vorhandene giftige „Untermieter“ durch sorgfältiges Ausschütteln entfernen sollte. Außer ein paar harmlose Geckos haben wir keine Kleintiere jeglicher Art zu Gesicht bekommen.

Wichtige Medikamente und andere Mittel für die Reise

Wie M sagen würde, habe ich mal wieder “die halbe Apotheke” mit nach Tansania genommen:

  • Malaria-Tabletten (hatten wir dabei, haben aber keine Prophylaxe betrieben, da man das Mittel auch noch nachträglich einnehmen kann bei Ausbruch der Krankheit)
  • Ibu-Lysin von Ratiopharm (Ibuprofen mit Lysin gegen Schmerzen und Fieber, in Verbindung mit Lysin wirkt Ibuprofen schneller)
  • Vomex (Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen, auch gut vor dem Tauchen bei einer Seekrankheit geeignet)
  • Octenisept Wund-Desinfektionsmittel
  • Compeed-Blasenpflaster
  • ein kleines Erste-Hilfe-Set von Derma-Plast mit Pflastern, Binden und einer Schere
  • Imodium akut (bei akutem Durchfall, dieses Mittel stoppt sofort die gesamte Verdauung, aber die schädlichen Keime bleiben immer noch im Körper und vermehren sich weiter, deshalb kommt der Durchfall nach Absetzen der Tabletten zurück; das Mittel ist gut für Flüge oder lange Fahrten geeignet)
  • Perenterol forte (Hefetabletten gegen Durchfall)
  • Oralpädon (Electrolyt-Glucose-Mischung zur Wiederaufnahme wichtiger Nährstoffe bei Durchfall)
  • Iberogast (bei Magen-Darm-Beschwerden)
  • ein Hände-Desinfektionsmittel aus der Drogerie
  • Nobite Kleidungsspray (gegen Mücken)
  • Care Plus DEET 50% (Mückenspray für die Haut)
  • GeloMyrtol (bei Atemwegserkrankungen)
  • Sinupret Extract (ebenfalls bei Atemwegserkrankungen)
  • GeloRevoice (bei Halsschmerzen)
  • Silomat intensiv Tabletten (gegen akuten Reizhusten)
  • Inhalierstift von Wick (bei verstopfter Nase, wenn die Inhalation auf Reisen nicht anders möglich ist)
  • Nasenduo Nasenspray von Ratiopharm
  • Pinimenthol Erkältungssalbe (für die entzündete Nase)
  • Honig im kleinen Gläschen von Bonne Maman (gegen Herpes)
  • Omni-Biotic Reise (Vorbeugen von Magen-Darm-Erkrankungen, muss während der gesamten Reise eingenommen werden)
  • Antibiotikum Cefurox (gegen härtere Erkrankungen)
  • Care Plus Hadex Wasserentkeimungsmittel
  • Nivea Sun Lichtschutzfaktor 50 (hält auch im Wasser)

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Leider haben wir ein After-Sun-Mittel für verbrannte Hautstellen vergessen bzw. absichtlich nicht mitgenommen, weil wir uns eingeredet hatten, keinen Sonnenbrand zu bekommen. Das war ein Fehler, wie sich nach dem Schnorcheln herausstellen sollte, da ich knallrote und sehr schmerzhafte “snorkeling legs” bekommen habe. Zum Glück gab es im Hotelshop des Ocean Paradise Resorts eine sehr wohltuende Aloe-Vera-Crème gegen Sonnenbrand zu kaufen. Unser Tipp: Vor dem Schnorcheln unbedingt die Waden mit Sonnencrème einschmieren!

Nützliche Versicherungen

Für unsere ganzen Reisen haben wir eine Reiserücktrittsversicherung (Europ Assistance), eine Auslandskrankenversicherung (Ergo) sowie eine Tauchversicherung (Aquamed) abgeschlossen.

Eintragung in die Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amtes

Immer, wenn wir in bestimmten Ländern unterwegs sind, tragen wir uns vorher in die offizielle Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amtes ein. So kann sichergestellt werden, dass wir in Notfällen (bei Terroranschlägen, Naturkatastrophen etc.) Hilfe von der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Es ist ausreichend, wenn sich nur einer der Reisenden in dem Portal registriert und dann alle Mitreisenden unter seinem Account mit einträgt. Außerdem kann man mehrere Kontaktpersonen bzw. Familienangehörige angeben, die im Notfall vom Auswärtigen Amt über den eigenen Verbleib informiert werden.

Nur wenige Minuten nach der Registrierung erhielten wir dann eine automatisch generierte E-Mail vom Auswärtigen Amt: “Sehr geehrte Frau M*************, Sie haben sich am xx.08.2019 unter der Auslandsvertretung DARESSALAM erfolgreich in der Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland eingetragen. Damit haben Sie eine wichtige Voraussetzung für die Einbeziehung in Krisenvorsorge- und Krisenreaktionsmaßnahmen des Auswärtigen Amtes und seiner Auslandsvertretungen geschaffen. Bitte stellen Sie sicher, dass Ihre Angaben stets aktuell sind. Nehmen Sie erforderliche Änderungen bitte in Ihrem eigenen Interesse unbedingt ohne zeitlichen Verzug vor.”

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Wichtige Besorgungen vorab

Einkauf von US-Dollar-Scheinen bei der Reisebank am Münchner Flughafen

Die offizielle Währung in Tansania ist der Tansanische Schilling (TZS), wobei manche Institutionen ihre Preise nur in US-Dollar ausschreiben. Für das Visum sollten wir demnach 50 USD bezahlen und bei Cheetah’s Rock auf Sansibar waren es 160 USD pro Person. Da in Tansania die Geldautomaten allerdings nicht immer funktionieren und generell nur relativ wenige davon vorhanden sind, haben wir uns vorab in Deutschland noch US-Dollar besorgen müssen. Dafür waren wir einige Tage vor dem Abflug am Terminal 1 des Münchner Flughafens, wo die Reisebank ihren Sitz hat. Dort ist der Umrechnungskurs leider 1:1, für 500 Euro bekommt man demnach 500 USD. Das ergibt in dieser Beispielrechnung ein Minus von 53,71 €. Je mehr Geld der Fremdwährung man “einkaufen” möchte, desto höher fällt der Verlust für einen selbst bzw. der Gewinn für die Reisebank aus. Mit unseren DKB-Visakarten können wir zwar weltweit gebührenfrei Geld abheben, aber wie oben bereits erwähnt, ist das in Tansania eher ein Glücksspiel mit den Geldautomaten. Die Reisebank am Münchner Flughafen ist übrigens täglich von 6:30 bis 21:30 Uhr geöffnet (Stand: Mitte August 2019). Gut ist, dass man sich dort auch kleinere Scheinbeträge, zum Beispiel 1-Dollar- oder 5-Dollar-Scheine, ausbezahlen lassen kann, die sich hervorragend als Trinkgeld eignen.

Stromadapter, Trockenshampoo und Kugelschreiber

Weil wir in Tansania in vielen Lodges mitten in der Natur unterwegs waren, in denen nachts der Strom in den Zimmern abgestellt wurde, hatten wir uns eine Verteilersteckdose mitgenommen. Mit dieser hätten wir über Nacht all unsere Geräte, besonders die Kamera-Akkus, an der Rezeption wieder aufladen können. Letztendlich machten wir davon aber nicht Gebrauch, weil unsere Steckdosen in den Zelten rund um die Uhr funktionierten – das war nicht bei allen Mitreisenden der Fall.

Aufgrund der regulierten Stromzufuhr in den meisten Unterkünften war das Haarewaschen, Föhnen und Glätten extrem schwierig. Deshalb hatte ich mir vorab in Deutschland ein Trockenshampoo der Marke Batiste gekauft, das ich wirklich jedem weiterempfehlen kann. Das eignet sich aber nur im Notfall, weil sich der ganze Staub trotzdem in den Haaren verfängt und von Tag zu Tag immer mehr wird.

2015 hatten wir in Südafrika eine Grundschule besucht. Nur zu gern hätten wir den Kindern dort eine Freude gemacht und ihnen etwas mitgebracht. Das holten wir dann nach und schickten nachträglich ein Paket voller Schulmaterial an die südafrikanische Schule. Um diesmal nicht wieder mit leeren Händen dazustehen, haben wir vorab schon 50 bunte Kugelschreiber im Set gekauft, um die Einheimischen glücklich zu machen. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie sehr sich Menschen in Entwicklungsländern über Kulis freuen.

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Unsere verwendete Urlaubs-Checkliste

Für unsere Urlaube, besonders für die größeren, verwenden wir immer die vorgefertigte Urlaubscheckliste von Jörg Eidam. Diese deckt sämtliche Bedürfnisse und Urlaubsarten ab, vom Strandurlaub bis hin zum Outdoor-Urlaub oder Reisen mit Kindern.

Die richtige Kleidung auf einer Safari

Die passende Farbwahl für eine Safari – Sehen Löwen und Elefanten Rot? Und: Warnung vor der Farbe Blau?

Wer denkt, dass Stiere tatsächlich aggressiv werden, wenn ihnen ein rotes Tuch vor die Hörner gehalten wird, der irrt. Und wer denkt, dass man mit der Farbe Rot Löwen und Elefanten anlockt, der liegt genauso falsch.

Raubkatzen, zum Beispiel Löwen, weisen das gleiche Farbvermögen auf wie gewöhnliche Hauskatzen.  Sie können demnach schon Farben erkennen und unterscheiden, allerdings nur sehr schwach (Quelle: Arizona State University).  Hier sieht man ein Screenshot dazu von der Homepage des Business Insider, den ich zur Veranschaulichung noch ein wenig modifiziert habe:

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Wenn man sich das rote Dach aus der Sicht eines Löwen ansieht, dann ist dieses kein Blickfang mehr. Denn die Farben Rot und Grün (das Dach und der Rasen) sehen in den Augen der Raubkatze sehr ähnlich aus. Vor Raubkatzen sollte sich also niemand fürchten, der rote Kleidungsstücke trägt.

Kommen wir nun zu den Elefanten: Auf der Homepage der KOTA Foundation for Elephants wird Folgendes über das Farbsehen von diesen Dickhäutern geschrieben: “Elefanten scheinen in der Lage zu sein, recht gut zwischen verschiedenen Farben zu unterscheiden, obwohl sie ungefähr die gleichen Unterschiede aufweisen wie ein farbenblinder Mensch. Afrikanische Elefanten konnten zwischen den Massai-Stämmen, die Elefanten töten, und den Kamba-Völkern, die dies normalerweise nicht tun, unterscheiden (siehe McComba-Referenz). Die Massai tragen immer die Farbe Rot. Einige Elefanten, die in einem von den Massai bewirtschafteten Gebiet gerettet wurden, hatten Angst vor der Farbe Rot. Sie bemühen sich sehr, den Massai bewusst auszuweichen. Dies könnte auch an ihrem Geruchssinn liegen, der einer der größten aller Säugetiere ist (siehe Bates-Referenz). Allerdings können Elefanten, denen das Malen beigebracht wurde, immer wieder problemlos die gleichen Farben wählen, was zeigt, dass sie Farben unterscheiden können” (übersetzt aus dem Englischen).  Das bedeutet zusammenfassend, dass Elefanten einen rot gekleideten Menschen nicht angreifen, sondern eher vor ihm wegrennen.

Weiter oben in diesem Beitrag haben wir über sämtliche durch Mücken und Fliegen übertragene Krankheiten berichtet. Um Tsetsefliegen nicht anzulocken, sollten die Farben Blau und Schwarz vermieden werden (Quellen: Dr. med. van der Ploeg und welt.de). Oder man sprüht alle Kleidungsstücke mit dem Spray Nobite ein – damit sollte man sich die Insekten auch vom Leib halten können.

Resümierend lässt sich sagen, dass wir mit unserer Farbwahl – von Rot bis hin zu Schwarz und Blau – noch nie Probleme auf einer Safari bekamen. Außerdem kauften sich zwei unserer Mitreisenden extra teure, spezielle Antimücken-Kleidungsstücke von Craghoppers, die auch in den Farben Dunkelrot und Blau produziert werden. So schlimm können diese Farben also nicht sein.

Das richtige Safari-Outfit

Allein schon, um sich gegen Mücken zu schützen, empfehlen wir lange Hosen und  lange Oberteile. Am besten eignen sich bequeme, leichte Stoffe. Da es am Abend und in der Nacht sehr kalt werden kann, sollte man sich unbedingt noch warme Sachen mitnehmen. Im High View Hotel sowie im Ngorongoro-Krater haben wir nachts bei ca. 10°C ziemlich doll gefroren, eine Heizung gab es dort nicht. Außerdem empfehlen wir geschlossene, bequeme Schuhe, wie beispielsweise Outdoor-Schuhe oder normale Sneaker. Von Sandalen, Flip-Flops oder Schuhen mit Absätzen sollte man dringend Abstand nehmen.

Der Textilwarenhersteller Craghoppers hat sich auf insektenschützende Kleidung spezialisiert, die jedoch extrem teuer ist. Fraglich ist, ob man sich ein Hemd für 85€ kaufen muss, das man nach der Safari nie wieder anzieht (siehe Screenshots des Anbieters). Wenn man sich dagegen häufiger an Seen aufhält und immer wieder von Mücken zerstochen wird, dann lohnt sich diese Kleidung auch noch nach der Safari.

Unsere mitgenommene Foto-Ausrüstung

  • Canon EOS 80D
  • Canon EOS 450D (eigentlich seit April 2016 aussortiert, aber als Zweitkamera mit nach Tansania genommen)
  • Sony DSC-RX 100 III (für Weitwinkel-Landschaftsaufnahmen und zum Tauchen verwendet)
  • Sony Unterwassergehäuse MPK-URX100A (neu gekauft für das Tauchen auf Sansibar)
  • GoPro 7 Black (ebenfalls für Unterwasseraufnahmen)
  • iPhone X (am besten für Selfies mit den Tieren geeignet, wenn alle anderen Kameras versagen)
  • verschiedene Objektive, u.a. Sigma 150-600 mm F5-6.3 DG (ein absolutes Muss auf der Safari, wir waren absolut zufrieden damit)
  • Fotorucksack Flipside Sport 15L von Lowepro
  • diverse Akkus und Speicherkarten, darunter auch neu angeschaffte für Tansania

Auf Safari muss man schnell sein, da kann man nicht ständig das Objektiv wechseln. Bei jedem Objektivwechsel riskiert man die Verschmutzung seines Spiegels der digitalen Spiegelreflexkamera. Und wenn dieser auch nur ein klitzekleines Staubkorn abbekommt, ist aus Fotografensicht der gesamte Urlaub gelaufen.

Ein Super-Teleobjektiv ist leider nicht in der Lage, den Löwen zu fotografieren, der direkt vor unserer Nase vorbeiläuft. Genau aus diesem Grund haben wir als Zweitkamera noch die seit drei Jahren ausrangierte Canon EOS 450D mit nach Tansania genommen. Zwei mitreisende Pärchen, die unterschiedliche Objektive bei sich trugen, wechselten diese ständig, was sich eher als suboptimal herausstellte.

Auf der 80D war während der Safari-Woche das Sigma 150-600mm F5.-6.3 DG draufgeschraubt, die 450D haben wir mit dem Standardobjektiv der 80D (EF-S 18-135f/3.4-5.6 IS Nano USM) verwendet.

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Für das Tauchen und Schnorcheln musste unsere Sony DSC-RX 100 III mit dem Unterwassergehäuse MPK-URX100A herhalten. Dank der neuen Software (Version 2.0) gibt es nun auch einen Automatik-Weißabgleich speziell für Unterwasseraufnahmen, der jedoch nicht viel bringt. Mit der Dive+-App lassen sich die blauen Unterwasserfarben einwandfrei entfernen. (Fotos: links mit der App optimiert, rechts Original-Fotos)

Einreisebestimmungen und Zollvorschriften

Auf der Seite des Auswärtigen Amtes kann man diesbezüglich folgende Informationen finden:

“Die Ein- und Ausfuhr von Plastiktüten wird ab 1. Juni 2019 untersagt, kleine Plastikbeutel mit Zipp-Verschluss für Kosmetika und Flüssigkeiten im Handgepäck ausgenommen. Sonstige mitgeführte Plastiktüten sollen Reisende an den Flughäfen abgeben können.

Bei der Ausfuhr von Tiermaterial sind die Vorschriften des Washingtoner Artenschutzabkommens zu beachten (keine Ausfuhr von Gegenständen, die aus dem Material geschützter Tiere hergestellt sind). Aufgrund jüngster Verhaftungen wird davor gewarnt, Tiertrophäen oder Schmuck mit Bestandteilen von Tieren, die CITES-gelistet sind, zu erwerben oder auszuführen. Empfindliche Haft- und Geldstrafen können verhängt werden.”


Nach der ganzen aufwendigen Vorbereitung konnte es dann also losgehen in das Land, das wir schon seit Jahren bereisen wollten. Sämtliche Beiträge über unsere Erlebnisse sind unten verlinkt.