Als ich meinen Kollegen von unserem Lufthansa-Surprise-Reiseziel Danzig (poln. Gdańsk) erzählte, fielen die Reaktionen darauf nicht gerade erfreulich aus. Viel eher blickte ich in fragende Gesichter oder konnte mir unterschwellig negative Kommentare anhören. Dass es so viele Vorurteile über Polen gibt, ist nicht neu. Und genau aus diesem Grund wollen wir euch heute vom Gegenteil überzeugen: Danzig ist nämlich wirklich so schön und definitiv einen Besuch wert. 1,5 Millionen Touristen, die jährlich die Hansestadt an der Polnischen Ostsee besuchen, können nicht irren. Mal schauen, ob wir euch am Ende überzeugen können… Viel Spaß beim Lesen!

Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Danzig (Gdańsk)

Spaziergang 1: Durch die Rechtstadt (Główne Miasto)

Das Milchkannentor (Brama Stągiewna) mit der Stągiewna-Straße und der Grünen Brücke (Zielony Most)

Bei dem Milchkannentor handelt es sich um ein Stadttor auf der Danziger Speicherinsel. Das aus dem 15. Jahrhundert stammende Bauwerk wurde während des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt. In der Stągiewna-Straße beim Milchkannentor befanden sich übrigens unser Hotel, das PURO, sowie zahlreiche stylische Restaurants und Cafés. Wenn man von dort aus über die Grüne Brücke wandelt, kommt man direkt beim Grünen Tor heraus.

Das Grüne Tor (Brama Zielona)

Das Grüne Tor, das eigentlich eher rötlich statt grün aussieht, führt in die belebte Fußgängerzone (Langer Markt/ Langgasse). Oftmals kann man dort im Torbogen den Klängen diverser Straßenkünstler lauschen. Das Gebäude aus dem 16. Jahrhundert sollte einst als Residenz der polnischen Könige fungieren, die letzten Endes aber nie darin wohnten.

Der Lange Markt (Długi Targ) und die Langgasse (Ulica Długa)

Zwischen dem Grünen Tor (Brama Zielona) und dem Langgasser Tor (Złota Brama) führt eine 550m lange belebte Fußgängerzone entlang: der Lange Markt, der auf Höhe des Rechtstädtischen Rathauses in die Langgasse übergeht. In dem touristischen Zentrum der Stadt haben sich zahlreiche Läden, Restaurants, Souvenirgeschäfte und Cafés angesiedelt. Auch leckeres Softeis gibt es an jeder Ecke zu kaufen. Wenn das Wetter mitspielt, stellen hier oftmals Straßenkünstler ihr Können unter Beweis. Leider trifft man am Abend dort auf viele Drogenverkäufer, die gerade einzelne Männer oder Männergruppen gezielt ansprechen. In der Fußgängerzone, gleich neben dem Rechtstädtischen Rathaus, findet ihr auch den Artushof mit dem Neptunbrunnen. Uns gefielen in der Fußgängerzone besonders die bunten Hausfassaden.

Der Artushof (Dwór Artusa) mit dem Neptunbrunnen (Fontanna Neptuna)

Im Artushof traf sich einst die Danziger Elite. So wurden hier neben Kaufleuten und Ratsherren auch die polnischen Könige empfangen. Im Hauptsaal des Prachtbaus kann man einen elf Meter hohen Kachelofen bestaunen, auf dem 520 Kacheln mit Motiven von europäischen Machthabern aus dem 16. Jahrhundert angebracht sind.

Vor dem Artushof steht der Neptunbrunnen mit einer Bronzestatue des Königs der Meere. Dieser wurde damals nur zu besonderen Anlässen in Betrieb genommen. Erst später konnte man die Fontäne den ganzen Sommer über bewundern.

Das Rechtstädtische Rathaus mit dem Historischen Museum der Stadt Danzig (Ratusz Głównego Miasta) und dem Uhrenturm

Das Rechtstädtische Rathaus findet ihr direkt neben dem Artushof und dem Neptunbrunnen. Es markiert den Übergang zwischen dem Langen Markt und der Langgasse. In dem Rechtstädtischen Rathaus ist das Historische Museum der Stadt Danzig untergebracht. Besonders sehenswert ist darin das Deckengemälde im Roten Saal von Izaak van den Blocke. An der Museumskasse könnt ihr auch Tickets für die Aussichtsplattform des Uhrenturms erwerben. Pro Person zahlten wir hierfür im Juni 2023 umgerechnet 3,57€. Von dort aus habt ihr einen guten Blick auf die Marienkirche. Außerdem könnt ihr von dort aus das Treiben zwischen dem Langen Markt und der Langgasse beobachten. Die Glockenspielanlage mit ihren 37 Glocken erinnerte uns sehr an das Rathaus-Glockenspiel in München.

Das Langgasser Tor mit dem Hof der St.-Georg-Schützenbruderschaft

Das Langgasser Tor ist auch als Goldenes Tor (poln. Złota Brama) bekannt. Es bildet den Abschluss der 550m langen Fußgängerzone vom Langen Markt zur Langgasse und führt  zum 150m entfernten Kohlenmarkt. Gleich hinter dem Langgasser Tor findet ihr den Hof der St.-Georg-Schützenbruderschaft, das Hohe Tor (Brama Wyzynna), den Stockturm (Wieża Więzienna) sowie das Peinkammertor (Katownia).

Das Hohe Tor (Brama Wyzynna)

Zwischen dem Langgasser Tor und dem Shoppingcenter Forum trefft ihr auf das Hohe Tor. Das ehemalige Stadttor bildete damals die Haupteinfahrt nach Danzig zur Langgasse und zum Langen Markt, wenn man von den Danziger Höhen kam.

Der Stockturm (Wieża Więzienna) mit dem Peinkammertor (Katownia)

Der Stockturm, der auch als Kerkerturm bekannt ist, stammt aus dem 14. Jahrhundert. Er war einst Teil der Danziger Befestigungsanlage und wurde 1604 zu einem Gefängnis umfunktioniert. Heute beherbergt er eine Zweigstelle des Städtischen Historischen Museums.

Gemeinsam mit dem Stockturm bildete das benachbarte Peinkammertor einen Teil der Befestigungsanlage der Danziger Rechtstadt.  Später wurde es als Peinkammer, d.h. als Gerichtssaal mit Gefängnis, genutzt. An der Ostseite des Peinkammertors befanden sich damals ein Pranger und eine Hinrichtungsstätte.

Das Shoppingcenter Forum

Wenn ihr von der Langgasse und dem Langen Markt kommt und durch das Langgasser Tor wandelt, lauft ihr direkt auf das Shoppingcenter Forum zu. Vom Langgasser Tor ist dieses nur 350m entfernt. Das moderne Einkaufszentrum lässt sich auch gut an Regentagen besuchen.

Die Piwna-Straße mit dem Großen Zeughaus (Wielka Zbrojownia)

Das Große Zeughaus wurde im 17. Jahrhundert als Waffenlager genutzt, um im Kriegsfall gegen Schweden bestens gerüstet zu sein. Schon damals beherbergte es ein Militärmuseum, dessen Ausstellungsstücke an Puppen präsentiert wurden. Diese waren in solch einem guten Zustand, dass sie jederzeit im Krieg hätten zum Einsatz kommen können.

Vom Großen Zeughaus liefen wir weiter die beschauliche Piwna-Straße entlang.

Die Marienkirche (Bazylika Mariacka)

Den besten Blick auf die Marienkirche erhält man vom Uhrenturm des Rechtstädtischen Rathauses aus. Das gotische Gotteshaus ist eine der größten Backsteinkirchen der Welt. Auf ihrem 82m hohen Turm gibt es sogar eine Aussichtsplattform. Und im Inneren der Marienkirche kann man eine große astronomische Uhr bestaunen.

Die Frauengasse (Ulica Mariacka)

Meine absolute Lieblingsstraße in Danzig ist die malerische Frauengasse. Hier haben sich zahlreiche Bernsteinläden angesiedelt, die das “Gold der Ostsee” in allen möglichen Formen und Varianten anbieten.

Damals wohnten hier die reichen Kaufleute der Stadt, die vorzugsweise draußen auf ihren Terrassen im Eingangsbereich dinierten. Damit wollten sie vor den vorbeilaufenden Passanten mit den teuren Gerichten auf ihren Tellern prahlen.


Spaziergang 2: Entlang des Motława-Ufers (u.a. Speicherinsel und Ołowianka)

Der Hafenkai “Lange Brücke” (Długie Pobrzeże) mit dem Krantor (Żuraw)

Bei der Langen Brücke handelt es sich nicht um eine Brücke, sondern um einen Hafenkai bzw. eine belebte Uferpromenade. Nachdem die Seeleute damals nach ihren langen Seereisen zurück zum alten Danziger Hafen gekommen waren, speisten sie in den umliegenden Tavernen am Motława-Ufer.

Optisch fällt einem hier besonders das Krantor ins Auge. Der restaurierte, hölzerne Hafenkran aus dem 15. Jahrhundert sieht wie eine Windmühle ohne Flügel aus. Am häufigsten kam er bei der Verladung von Bier- und Weinfässern zum Einsatz. Aber auch zum Aufstellen von Masten wurde er genutzt. Heute findet man darin eine Abteilung des Nationalen Maritimen Museums der Stadt Danzig.

Der Yachthafen von Danzig (Marina Gdańsk)

Das Nationale Maritime Museum (Narodowe Muzeum Morskie w Gdańsku) mit dem Museumsschiff Sołdek

Insgesamt vier Abteilungen des Nationalen Maritimen Museums könnt ihr in Danzig besuchen: das Krantor, die Hauptabteilung, das Museumsschiff „Sołdek” sowie das Zentrum der maritimen Kultur. Auch Kinder kommen hier dank interaktiver Spiele auf ihre Kosten. So können sie beispielsweise ein Segelboot steuern, Meeresströmungen erzeugen oder Segelknoten selbst knoten.

Der Kanał Na Stępce (Stępkarski)

Die Baltische Philharmonie mit dem Danzig-Schriftzug und dem Riesenrad Amber Sky

Auf eurem Spaziergang entlang des Mottlau-Ufers kommt ihr auch an dem großen roten Backsteingebäude vorbei: der Baltischen Philharmonie. Davor könnt ihr euch mit dem Danzig-Schriftzug fotografieren.

Wenn ihr durch die Danziger Innenstadt wandelt, werden euch auch die Hewelion-Bronzefiguren vor einigen wichtigen Sehenswürdigkeiten ins Auge fallen. Diese sollen eine neue touristische Route schaffen und führen wie ein roter Faden durch die Hansestadt. Der Name des kleinen Löwen wurde dabei in einer Internetabstimmung von den Usern gewählt. Außerdem gibt es zu den 0,5m hohen Bronzeskulpturen sogar noch eine kostenlose App namens iLeo, die den Besuchern als Touristenführer zur Verfügung steht. Hierin erzählt der Löwe Hewelion die Geschichte des Ortes, die man sich auch in Audioform anhören kann.

Das Museum des Zweiten Weltkriegs (Muzeum II Wojny Światowej)

Im Museum des Zweiten Weltkriegs wird die polnische Perspektive des Zweiten Weltkriegs erzählt. Die Hauptausstellung befindet sich 14m unter der Erde. Ganz bewusst wurde die rötliche Farbe der Eingangshalle gewählt, damit das Museum farblich zu den rötlichen Backsteingebäuden innerhalb der Stadt passt.

Wir selbst besuchten das Museum nicht, weil unsere Reise in die Zeit des russisch-ukrainischen Krieges fiel und wir des Krieges überdrüssig waren.


Spaziergang 3: Durch die ursprüngliche Altstadt (Stare Miasto)

Der Hauptbahnhof von Danzig (Gdańsk Główny) und das Neue Rathaus (Nowy Ratusz)

Der Danziger Hauptbahnhof (Gdańsk Główny) ist der wichtigste Bahnhof in der Dreistadt, zu der auch Sopot und Gdynia zählen. Er wurde im Stil der Neurenaissance erbaut und befindet sich nicht weit vom Neuen Rathaus entfernt.

Die St.-Katharinen-Kirche (Kościół Św. Katarzyny) mit dem Dom oo. karmelitów und dem Bernsteinmuseum in der Großen Mühle

Auf der Katharinenkirche gibt es eine weitere gute Aussichtsplattform, von der aus man die einzigartige Architektur Danzigs bewundern kann. Mit ihrem 50 Glocken im Turm beherbergt sie das größte Glockenspiel Europas. Dieses wiegt insgesamt 17115kg. Außerdem wurde in ihrem Turm das längste Uhrenpendel der Welt verbaut, das fast 32m lang ist.

Gleich gegenüber von der Katharinenkirche findet ihr das Bernsteinmuseum, welches in der Großen Mühle beheimatet ist. Hier erfahrt ist alles über das “Gold der Ostsee”. Bei Bernstein handelt es sich um ein fossiles Nadelbaum-Harz, das vor 40 bis 50 Millionen Jahren entstanden ist. Der Bernstein kommt aus der Ostsee und wird gezeitenabhängig an den Strand gespült. Beispielsweise am Ostufer Insel Wyspa Sobieszewska könnt ihr selbst nach Bernstein suchen. Im Danziger Bernsteinmuseum wird beispielsweise ein Bernsteingebilde mit einer gefangenen Eidechse ausgestellt. Insgesamt können dort 5320 Bernsteinklümpchen in verschiedenen Formen besichtigt werden. Bernstein wird übrigens auch in der Medizin verwendet, beispielsweise hilft Bernsteinpulver gegen Herzbeschwerden. Zudem soll Bernsteinlikör das Immunsystem stärken. Aufgrund des hohen Bernsteinaufkommens an der Polnischen Ostsee wurde die erste Handelsroute, die durch Polen verlief, auch als Bernsteinroute bezeichnet.

Neben der Katharinenkirche gibt es noch einen Baumstriezel-Stand, wo ihr euch das leckere Gebäck in sämtlichen Geschmacksrichtungen (Vanille, Zimt etc.) kaufen könnt.

Die Brigittenkirche (Kościol sw. Brygidy)

Gleich hinter der Katharinenkirche steht die Brigittenkirche aus dem 14. Jahrhundert. Ihr Name stammt daher, weil die sterblichen Überreste der heiligen Brigitta (Gründerin des Erlöserordens von Rom) via Danzig nach Schweden überführt werden sollten. Das Gotteshaus war im Zweiten Weltkrieg ernsthaft zerstört worden und musste später wieder aufgebaut werden. Das Besondere an der Kirche ist ihr Bernsteinaltar.

Die Markthalle Hala Targowa Kupców Dominikańskich

Die Markthalle aus dem Jahr 1896 beherbergt zahlreiche Obst- und Lebensmittelstände. Einst hatte an diesem Ort ein Dominikanerkloster gestanden, was später abgerissen wurde.

Wir selbst fanden das Interieur der Halle nicht ganz so schön und ansehnlich wie in anderen Städten. Auch der Geruch war nicht gerade einladend.


Spaziergang 4: Die Westerplatte (etwas außerhalb von Danzig)

Die Westerplatte

An der Westerplatte brach am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg aus, als dort die Deutschen mit ihrem Panzerschiff und zwei Torpedobooten einmarschierten. Gleichzeitig griffen sie aus der Luft an. Die polnischen Soldaten, die das dortige Munitionslager schützten, konnten bis zum 7. September 1939 insgesamt 13 Stürme der Deutschen abwehren. Aufgrund der Überlegenheit der Nazis waren die Polen jedoch am 7. September zur Kapitulation gezwungen.

Heute kann man an der Westerplatte, welche etwas außerhalb von Danzig liegt, die Ruine der Kaserne, die ehemalige Wache Nr. 1 und ein Denkmal besichtigen.

Wir selbst fuhren mit dem Piratenschiff ab der Danziger Innenstadt hinaus zur Westerplatte. Abgesehen von seiner historischen Bedeutung fanden wir den Ort aber nicht sehenswert. Wenn ihr nicht viel Zeit auf eurem Kurztrip habt, könnt ihr die Westerplatte gern auch von eurer To-do-Liste streichen.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Danzig

Weitere Sehenswürdigkeiten in Danzig:

  • Der Oliwski-Park
  • Das Europäische Zentrum der Solidarität (Europejskie Centrum Solidarności)
  • Der Dom zu Oliva (Katedra Oliwska)
  • Der Leuchtturm in Nowy Port
  • Der Zoologische Garten Danzig
  • Das interaktive Wissensmuseum Hevelianum
  • Brzeźno (dt. Brösen): das älteste Seebad an der Danziger Küste
  • Jelitkowo (dt. Glettkau): zwei weitere Strände

Spaziergänge durch Danzig: Unsere Vorschläge zum Ablaufen der Sehenswürdigkeiten

Da die Danziger Innenstadt relativ klein und überschaubar ist, kann man sie gut zu Fuß ablaufen. Um die einzelnen Sehenswürdigkeiten sinnvoll miteinander verbinden zu können, haben wir euch mal vier Routen zusammengestellt, die sich aus unserer eigenen Reise ergaben:

Spaziergang 1: Durch die Rechtstadt (Główne Miasto)

  • Ihr startet beim Milchkannentor (Brama Stągiewna) und lauft weiter über die Stągiewna-Straße zur Grünen Brücke (Zielony Most).
  • An der Grünen Brücke geht ihr durch das Grüne Tor (Brama Zielona).
  • Dort spaziert ihr über den Langen Markt (Długi Targ) und die Langgasse (Ulica Długa) bis zum Langgasser Tor (Złota Brama).
  • Zwischen dem Grünen Tor und dem Langgasser Tor befinden sich der Artushof (Dwór Artusa) mit dem Neptunbrunnen (Fontanna Neptuna) sowie das Rechtstädtische Rathaus mit dem Historischen Museum der Stadt Danzig (Ratusz Głównego Miasta) und dem Uhrenturm (=Aussichtsplattform).
  • Hinter dem Langgasser Tor und dem Hof der St.-Georg-Schützenbruderschaft lauft ihr weiter zum Hohen Tor (Brama Wyzynna), Stockturm (Wieża Więzienna) und zum Peinkammertor (Katownia).
  • Von dort aus seht ihr schon das Shoppingcenter Forum, dem ihr einen Besuch abstatten könnt.
  • Dann tretet ihr vom Forum aus den Rückweg an, vorbei am Hohen Tor, am Stockturm und am Langgasser Tor,  hin zum Großen Zeughaus (Wielka Zbrojownia).
  • Vom Großen Zeughaus geht es weiter über die Piwna-Straße bis zur Marienkirche (Bazylika Mariacka).
  • Anschließend wandelt ihr durch die malerische Frauengasse (Ulica Mariacka).
  • Am Ende der Frauengasse gelangt ihr wieder zum Motława-Ufer (dt. Mottlau-Ufer), wo euer Rundgang am Grünen Tor oder an der Grünen Brücke endet.

Spaziergang 2: Entlang des Motława-Ufers (u.a. Speicherinsel und Ołowianka)

  • Euer Startpunkt ist die Grüne Brücke (Zielony Most).
  • Von der Grünen Brücke spaziert ihr am rechten Motława-Ufer entlang des Hafenkais namens “Lange Brücke” (Długie Pobrzeże). Von dort aus seht ihr schon das Krantor (Żuraw) auf der entgegenüberliegenden Uferseite.
  • Dann biegt ihr rechts ab, um einen Abstecher zum Hafen von Danzig (Marina) zu machen. Dort lauft ihr vor zur Zugbrücke Stągiewny (Zwodzony most Stągiewny).
  • Nun dreht ihr wieder um und geht zurück bis zum Nationalen Maritimen Museum (Narodowe Muzeum Morskie w Gdańsku), wo ihr die Kamieniarski-Brücke überquert, die über den Kanał Na Stępce (Stępkarski) führt.
  • Jetzt sollte das Museumsschiff „Sołdek“ auf eurer Uferseite schon gut zu sehen sein, an dem ihr vorbeilauft.
  • Schließlich kommt ihr an der Baltischen Philharmonie vorbei, vor der sich der Danzig-Schriftzug befindet. Gleich dort seht ihr auch das Riesenrad Amber Sky.
  • Überquert anschließend die Zugbrücke nach Ołowianka (Kładka zwodzona na Ołowiankę). Falls diese gerade für Schiffsdurchfahrten oben sein sollte, müsst ihr euch kurz gedulden.
  • Wenn ihr die andere Uferseite erreicht habt, lauft ihr weiter zum Museum des Zweiten Weltkriegs (Muzeum II Wojny Światowej).
  • Vom Museum des Zweiten Weltkriegs spaziert ihr zurück zum Motława-Ufer.
  • Setzt euren Spaziergang nun auf der anderen Uferseite fort und lauft am Schwanturm (Baszta Łabędź) vorbei zum Karussell (Karuzela Gdańska).
  • Auf der Uferseite, auf der sich das Krantor befindet, werdet ihr noch weitere Sehenswürdigkeiten passieren: das Schwarze Perlenschiff (Statek Czarna Perła), das Häkertor (Brama Straganiarska), das Johannistor (Brama Świętojańska), das Schifffahrtsmuseum (Ośrodek Kultury Morskiej. Oddział Narodowego Muzeum Morskiego), das Frauentor (Brama Mariacka) und den Mottlau-Damm (Nabrzeże Motławy).
  • Der Endpunkt eurer Tour ist das Grüne Tor mit der Grünen Brücke.

Spaziergang 3: Durch die ursprüngliche Altstadt (Stare Miasto)

  • Euer Startpunkt ist der Hauptbahnhof von Danzig (Gdańsk Główny), der sich in der Nähe des Neuen Rathauses (Nowy Ratusz) befindet.
  • Von dort aus lauft ihr weiter zur Katharinenkirche (Kościół Św. Katarzyny) und zum Dom oo. karmelitów. Dort trefft ihr auf das Bernsteinmuseum, das in der Großen Mühle beheimatet ist. Gleich neben der Katharinenkirche gibt es einen Baumstriezelstand, an dem ihr erst einmal eine Pause einlegen könnt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite gibt es genügend Bänke, auf denen man sich das Gebäck schmecken lassen kann.
  • Anschließend lauft ihr weiter zur Brigittenkirche (Kościol sw. Brygidy), die sich direkt hinter der Katharinenkirche befindet.
  • Dann geht es weiter zur Markthalle Hala Targowa Kupców Dominikańskich. Von dort aus gelangt ihr zurück in die Rechtstadt.

Spaziergang 4: Die Westerplatte (etwas außerhalb von Danzig)

  • Fahrt mit dem Piratenschiff von der Danziger Innenstadt zur Westerplatte.
  • Dort könnt ihr auf dem Gelände der Westerplatte umherspazieren und euch die Relikte aus der Kriegszeit anschauen. Plant hierfür ca. anderthalb Stunden vor Ort ein.
  • Fahrt anschließend mit dem Piratenschiff von der Westerplatte zurück in die Danziger Innenstadt.

Interessante Informationen über Danzig

Hier haben wir euch noch ein paar interessante Informationen über Danzig zusammengestellt:

  • Gemeinsam mit Sopot und Gdynia zählt Danzig zum Ballungsraum der Dreistadt (poln. Trójmiasto).
  • Die Hansestadt an der Polnischen Ostsee gehörte temporär zu Preußen, später auch zu Deutschland.
  • Zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg sollte Danzig in das III. Reich eingegliedert werden. Der Streit darüber führte schließlich zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. So fielen am 1.September 1939 die ersten Schüsse an der Westerplatte, als dort die Deutschen einmarschierten. Im März 1945 war der Ort fast vollständig vernichtet, d.h. in der historischen Innenstadt wurden 90% der Gebäude zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Danzig schließlich Polen zugesprochen.
  • Danzig galt schon immer als tolerante Multi-Kulti-Stadt, in der Fischer, der polnische Adel, Handwerker aus Lübeck, Schotten und Seeleute aus Skandinavien aufeinandertrafen und friedlich miteinander lebten.

Ein Tagesausflug nach Sopot an die Polnische Ostsee (ab Danzig)

Einen halben Tag verbrachten wir auch in Sopot an der Polnischen Ostsee. Unseren gesonderten Artikel hierzu haben wir unten verlinkt.

Unser Hotel in Danzig: Das PURO-Hotel Gdańsk Stare Miasto

Wir verbrachten insgesamt vier Nächte in dem stylischen Boutique- und Designerhotel, das sich inmitten des Danziger Stadtzentrums befand.

Das gefiel uns am PURO besonders gut:

  • die hervorragende Lage inmitten des Stadtzentrums,
  • das stylische Interieur im Boutique-Stil,
  • das leckere, vielfältige Frühstück, bei dem es sogar Erdbeeren ab,
  • die Größe, Sauberkeit und Einrichtung unseres Zimmers,
  • die freundlichen Hotelmitarbeiter,
  • der einfache Check-out über das Tablet
  • und die Möglichkeit, sich jederzeit unten in der Lobby an der Kaffeemaschine bedienen zu dürfen.

Das gefiel uns nicht so gut:

  • das viel zu kleine Bett (vermutlich Queensize),
  • das durchsichtig verglaste Badezimmer, bei dem man vom Hotelzimmer aus den Partner auf der Toilette und in der Dusche beobachten konnte (es gab einen Vorhang zum Zuziehen, aber in dieser Zeit konnte man sich auch nicht im “Flur” aufhalten),
  • die Tablet-Fehlfunktion, dass zweimal kurz nach Mitternacht aus heiterem Himmel das gesamte Licht automatisch anging, während wir schon schliefen,
  • die Einsehbarkeit unseres Zimmers vom Hotelflur und von den gegenüberliegenden Zimmern aus, die einem das Gefühl gab, ständig beobachtet zu werden (hier half es nur, den Vorhang komplett zuzuziehen).

Unser Gesamtfazit zum PURO: ★★★★✩

Unsere Restaurant-Empfehlungen für Danzig

Wer hätte gedacht, dass es in Danzig so viele unfassbar stylische, moderne Restaurants mit sehr leckerem Essen gibt? Wir mit Sicherheit nicht! Die Auswahl war gigantisch und wir empfehlen euch, unbedingt vorher zu reservieren. Ewiges Warten auf einen freien Tisch und lange Warteschlangen sind in den angesagtesten Restaurants keine Seltenheit, wie wir selbst mehrfach miterleben mussten. Je mehr Personen ihr seid, desto länger müsst ihr euch gedulden.

Die Pizzeria OSTRO.

Unser erster Tipp ist die kleine Pizzeria OSTRO am Mottlau-Ufer. Dort fanden wir unsere ausgewählten Pizzen und die Limonaden absolut lecker. Auch die Kellnerinnen waren sehr nett. Am Abend, als es etwas kühler wurde, gab es sogar Decken und die Heizpilze wurden eingeschaltet. Unser Fazit: ★★★★★

Das Chleb i Wino

Insgesamt zweimal waren wir im stylischen Chleb i Wino essen: einmal in der Filiale gegenüber unseres Hotels (PURO) und einmal direkt am Wasser vorn. Beide Male war unser Essen absolut köstlich. Wir empfehlen euch die Tagliolini mit Lachs in Sahnesoße, die in Wein und Kräutern gebratenen Rinderbäckchen, den Beef Burger sowie den Cocktail Merry Berry. Es gab sogar spezielle, innovative Cocktails mit Zuckerwatte-Topping oder mit einer Blase (Bubble) oben drauf. Außerdem sehen beide Restaurants sehr stylisch und modern aus und die Kellnerinnen waren sehr nett und aufmerksam. Unser Tipp: Reserviert unbedingt vorher, denn vor beiden Restaurants bilden sich ständig sehr lange Schlangen, sodass man teilweise eine halbe Stunde und länger warten muss. Fazit: ★★★★★

Die beste Reisedauer für Danzig: Wie lange sollte man in Gdańsk bleiben?

Wir selbst verbrachten vier Nächte, d.h. drei volle Tage, in Danzig. Dabei reichten uns zwei Tage für die Stadtbesichtigung vollkommen aus. Am dritten Tag entschieden wir uns noch für einen Halbtagesausflug nach Sopot an die Polnische Ostsee. Auch Gdynia wäre an diesem Tag eine zusätzliche Option gewesen. Summa summarum waren wir mit unserem gewählten Zeitrahmen sehr zufrieden.

Die beste Reisezeit für einen Städtetrip nach Danzig

Für das Sightseeing in Danzig empfehlen wir euch die Monate Mai, Juni, September und Oktober. Wir selbst besuchten die Hansestadt Anfang Juni in den Pfingstferien. Im Juli und August ist der Ort mit Sicherheit komplett überfüllt, was auch an den vielen Kreuzfahrt-Touristen liegt. Wenn ihr allerdings in der Polnischen Ostsee in Sopot baden gehen wollt, sind die Monate Juli, August und Anfang September genau richtig für euch.

Die Sicherheit in Polen: Wie sicher ist Danzig?

Tagsüber fühlten wir uns in der Danziger Rechtstadt und Altstadt, d.h. im gesamten Innenstadtbereich, absolut sicher. Wir hatten nie Bedenken oder Angst. Am Abend wimmelte es dort allerdings nur so vor (meist männlichen) Drogenverkäufern, die gezielt einzelne Männer oder Männergruppen ansprachen. Als ich kurz noch Fotos in der Fußgängerzone (Langer Markt/Langgasse) schießen wollte und M schon weiterlief, wurde er auch von diesen angesprochen. Sobald sie aber bemerkten, dass er mit mir (der Frau) unterwegs war, ließen sie ihn in Ruhe. Auch wenn wir diese Drogenproblematik schon aus Paris oder Porto kannten, war mir als Frau das Ganze trotzdem irgendwie unheimlich. Denn in Danzig überraschte mich die hohe Anzahl an Drogenverkäufern und deren draufgängerisches, offensichtliches Verhalten –  so als hätten sie überhaupt keine Angst gehabt, von der Polizei entdeckt zu werden.

Unser Fazit: Lohnt sich ein Kurztrip nach Danzig?

Danzig, unser Lufthansa-Surprise-Booking-Ziel, stellte sich als voller Erfolg heraus und ich war sogar beinahe davor, mich in diese Stadt zu verlieben und sie fortan mit zu meinen Lieblingsorten zu zählen. (Wenn der Ort nicht so extrem überfüllt gewesen wäre, hätte mich Amors Pfeil bestimmt getroffen.) Leider ist Polen aber gerade bei uns Deutschen und Westeuropäern noch ein absolut unterschätztes Reiseland, dem man kritisch gegenübersteht. Es lohnt sich daher, mal über den Tellerrand hinauszublicken und offen für andere osteuropäische Destinationen zu sein. Die Menschen in Polen waren auch tatsächlich alle sehr nett und aufgeschlossen. Und die Restaurants waren viel stylischer als beispielsweise in München.

Übrigens sind viele unserer Fotos morgens zwischen 8:30 Uhr und 9:30 Uhr entstanden, wo die Straßen noch relativ leergefegt waren. Später war in der Innenstadt aber die Hölle los. Lasst euch also nicht von der menschenleeren Idylle, die man auf unseren Bildern vermutet, täuschen! Wir hoffen, dass wir euch dennoch von der Schönheit Danzigs überzeugen konnten.


Links und Quellen:

Quelle: Offizielle Danzig-Broschüre

Unser Hotel: Das PURO

Lufthansa Surprise Booking (Ziel: unbekannt)

Hinweis in eigener Sache: Dieser Artikel ist aus freien Stücken entstanden und es bestehen keinerlei Kooperationen mit unserem Hotel, mit Lufthansa oder dergleichen. D.h. wir haben unseren gesamten Städtetrip nach Danzig zu 100% selbst finanziert.