Damals, in der fünften Klasse am Gymnasium in Geschichte, behandelten wir fast ein Jahr lang das Alte Ägypten. Dann saß ich dort als 11-Jährige im Klassenzimmer und musste mich mit Pharaonen und dem Aufbau von Gräbern befassen…. laaaangweilig! Diese ganzen Namen wie Ramses, Amenhotep, Thutmosis, Hatschepsut oder Tutanchamun konnte sich doch kein Mensch merken.

Plötzlich, 23 Jahre später, stehst du auf einmal in Luxor an diesem historischen Ort und bist völlig geplättet und schwer beeindruckt von diesen gigantischen Säulen um dich herum. Auf einmal nimmt man fünf Stunden Anfahrt von seinem Hotel aus in Kauf, nur um sich das ehemalige Theben freiwillig (!) anzuschauen, weil man im Laufe seines Lebens erkannt hat, wie bedeutsam diese geschichtsträchtige Stadt doch eigentlich für die Menschheit ist. Nicht umsonst zählen viele der dort ansässigen Sehenswürdigkeiten zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Im Folgenden wollen wir euch daher die schönsten und wichtigsten Attraktionen in Luxor präsentieren, die wir während unseres Tagesausflugs selbst besichtigten. Aus Zeitgründen haben wir leider nicht alles geschafft.

Luxor in Zahlen und Fakten

Luxor gehört neben Gizeh, Assuan und Abu Simbel zu den bedeutendsten archäologischen Stätten der Welt, was auf ihre 5000 Jahre alte Geschichte zurückzuführen ist.

Das ehemalige Theben wird wegen seiner zahlreichen Tempel, Prachtbauten und Königsgräber auch als “Stadt der 100 Tore” oder als “Stadt der Paläste” bezeichnet. Hier regierten über tausende Jahre hinweg diverse Pharaonen (d.h. ägyptische Könige), die zu Ehren der Götter unzählig viele Tempel errichten ließen. Da sich all diese über eine Fläche von 416 Quadratkilometer erstrecken, wird Luxor von vielen auch als größtes Freilichtmuseum der Welt angesehen. Dass der Tourismussektor hier als wichtigste Einnahmequelle gilt, ist daher nicht verwunderlich.

In dem sonst so staubtrockenen, sandbraunen Ägypten fällt die Stadt am östlichen Nil-Ufer besonders durch ihre saftig grünen Pflanzen und Äcker auf. So fühlen sich heute ca. 1,33 Millionen Einwohner in der grünen Oase am längsten Fluss der Welt heimisch. Dennoch herrscht hier ganzjährig Wüstenklima mit einer sehr niedrigen Luftfeuchtigkeit vor, weil es an maximal 1-2 Tagen im gesamten Jahr regnet. (Stand: Herbst 2022)

Die schönsten Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in Luxor

Der Karnak-Tempel

Mit einer Fläche von 100 Hektar ist der Karnak-Tempel der größte Tempelkomplex der Welt; seit 1979 zählt er zum Weltkulturerbe der UNESCO. Er wurde erschaffen, um den Gott Amun-Re (bzw. vormals Amun) zu ehren. Die Anlage, die über 25 Tempel und Kapellen beherbergt, wurde nach ihrer Erbauung noch 1300 Jahre lang erweitert. Hierzu trugen ca. 30 der damals herrschenden Pharaonen bei, die im Laufe der Jahre immer wieder die Handschriften vorheriger Könige hatten entfernen lassen, um ihre eigenen Herrschaftszeichen an den Säulen und Gebäuden anbringen zu können. In dem Tempel am östlichen Nil-Ufer arbeiteten teilweise bis zu 80.000 Beschäftigte zeitgleich für ihren jeweiligen König.

Man kann sich den Tempel wie ein großes Open-Air-Museum vorstellen, das sich aus zahlreichen Bauten zusammensetzt. Den Eingangsbereich bildet zunächst eine Allee mit vielen aneinandergereihten widderköpfigen Sphinxen. So stand der Löwenkörper mit Widderkopf nämlich für den Gott Amun, dem der Tempelkomplex gewidmet wurde. Zudem beherbergt die Anlage eine legendäre Säulenhalle mit 134 gigantischen Säulen, von denen zwölf Säulen 21 Meter hoch sind. Die übrigen 122 messen eine Höhe von 15 Metern. All diese und die Obelisken berichten über die Heldentaten der verschiedenen Pharaonen. Außerdem kann man im Karnak-Tempel auch die überdimensional großen Statuen von Ramses II. bewundern. Auch die Mini-Version des Totentempels von Medînet Hâbu (=Tempel von Ramses III.) findet man hier vor.

Funfacts über den Karnak-Tempel: Im Jahr 1977 wurde hier der James-Bond-Film “Der Spion, der mich liebte” gedreht. Zudem wurden in dem Tempel schon Hochzeiten abgehalten. Und in regelmäßigen Abständen findet hier am Abend auch die “Karnak Sound- & Lightshow” statt, bei der die Säulen so mystisch angeleuchtet werden.

Das Tal der Könige

Bei dem Tal der Könige handelt es sich um den berühmtesten Friedhof der Welt, in dem die Pharaonen des Neuen Reiches (ca. 1550 bis 1069 v. Chr.) begraben wurden. Noch vor dieser Zeit, in der Pyramidenzeit, war es üblich gewesen, dass sich die ägyptischen Könige ihre Totentempel in Verbindung mit ihrem Taltempel schaffen ließen, wie man eindrucksvoll an den Pyramiden von Gizeh sehen kann. Doch laut unterschiedlicher Quellen soll König Thutmosis I. oder seine Tochter Hatschepsut später in Luxor auf die Idee gekommen sein, die eigentliche Grabstätte vom Totentempel zu trennen. Einer der beiden wollte nicht in einem prächtigen Denkmal bestattet werden, wie es zuvor üblich gewesen war, sondern an einem geheimen Ort, den niemand kannte. So stieß der für das Grab zuständige Architekt auf ein unspektakuläres, ausgetrocknetes Flusstal in West-Theben am Rande der Wüste, das von hohen Bergen umgeben war. Dieses Gelände sollte auch deshalb der auserwählte Bestattungsort werden, weil der Eingangsbereich des Tals wie eine Pyramide aussah – auf diese Weise konnte man hervorragend an die vorherige Pyramiden-Bestattungszeit anknüpfen. Also ließ der Architekt einen Schacht in den Felsen graben, eine steile Treppe in das Gestein hauen und eine Grabkammer ausheben. So war das neuartige, versteckte Felsengrab geschaffen. Und dieses begeisterte alle nachfolgenden Pharaonen so sehr, dass sie sich ebenfalls dort im ausgetrockneten Flusstal begraben lassen wollten. Man war fest davon überzeugt, dass niemals jemand die geheimen Felsengräber mit ihren prächtigen Grabbeigaben und dem vielen goldenen Schmuck finden würde. Fehlanzeige! Bereits in der Antike entdeckten, öffneten und plünderten Diebe die bis dahin gefundenen 63 Königsgräber. Doch nur eines blieb über tausende Jahre, bis 1922, unentdeckt: das Grab des berühmten Tutanchamun. Erst Howard Carter fand dessen fast unversehrte Ruhestätte, die mit vielen wertvollen, spektakulären Grabbeilagen bestückt war. Diese werden heute im Ägyptologischen Museum in Kairo ausgestellt. Trotz der Grabplünderungen in der Antike ist es Ägyptologen der Neuzeit gelungen, weitere kostbare Schätze im Tal der Könige aufzuspüren. Die Archäologen gaben den Gräbern übrigens nachträglich durchnummerierte Namen wie KV62. Hierbei stehen die Abkürzungen KV für “Kings Valley” und WV für “West Valley”. Von den bis heute entdeckten 64 Felsengräbern kann nur ein kleiner Teil besichtigt werden, denn aus konservatorischen Gründen werden zeitlich begrenzt immer wieder andere Grabstätten für die Besucher freigegeben.

Der Eintritt in das Tal der Könige inkludierte drei frei wählbare Gräber, die man sich auf eigene Faust anschauen konnte. Auf Anraten unseres privaten Guides, dem Ägyptologen Osama, entschieden wir uns für die Ruhestätten von Ramses IX., Ramses III. und Ramses I. Zur weiteren Auswahl standen die Grabkammern von Tutanchamun (KV62), Haremhab (KV57), Ay (WV23), Tausret und Sethnakht (KV 14) oder Ramses VI. (KV 9). Für einige wenige Gräber, beispielsweise für das von Tutanchamun, hätte man eine Zusatzgebühr bezahlen müssen. Unser Ägyptologe riet uns jedoch davon ab, weil Tutanchamuns Schätze und Ausgrabungen heute nicht mehr dort zu sehen seien. Diese befinden sich, wie bereits oben erwähnt, im Ägyptologischen Museum in Kairo. Auch in den anderen Gräbern kann man heute nur noch die eindrucksvollen Felsmalereien und teilweise die verschlossenen Särge begutachten.

Im Übrigen ist die Suche nach weiteren Gräbern auch heute noch nicht abgeschlossen. Es könnte sein, dass die 64 royalen Ruhestätten erst der Anfang waren und dass Archäologen in den nächsten Jahren, Jahrzehnten oder Jahrhunderten noch mehr solcher freilegen werden. Es bleibt spannend! (Stand: 2022)

Neben dem Tal der Könige gibt es außerdem noch das Tal der Königinnen, das wir aus Zeitgründen leider nicht mehr besichtigen konnten.

Die Kolosse von Memnon

Die Kolosse von Memnon zählen heute zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Westbank in Luxor. Sie stellen den Pharao Amenhotep III. aus der 18. Dynastie dar. Die zwei riesigen Statuen, die ursprünglich mit Krone 21 Meter hoch waren, weisen heute nur noch eine Höhe von ca. 17 Metern auf. Beide standen ursprünglich an der Pforte des Totentempels von Amenhotep III., der heute kaum noch erhalten ist.

Über die beiden Statuen gibt es noch bis heute eine Legende: So soll der griechische Historiker Strabo gehört haben, wie die nördliche der beiden Statuen seit einem Erdbeben in Theben-West im Jahre 27 v. Chr. plötzlich bei Sonnenaufgang einen geheimnisvollen Gesang von sich gegeben haben soll. Strabo kehrte nach Griechenland zurück und berichtete seinen Landsleuten von dem Vorfall. In der Folge pilgerten bereits in der Antike viele Reisende aus Griechenland und Rom nach Ägypten, weil sie in den überdimensional großen Statuen den mystischen König Memnon aus Äthiopien, sprich den Sohn der Morgenröte, sahen. Sogar Kaiser Hadrian (118-138 n. Chr.) soll unter den prominenten Besuchern gewesen sein, die davon überzeugt waren, Glück im Leben zu haben, wenn sie den Klängen der Statuen bei Sonnenaufgang lauschen. Aus diesem Grund werden die beiden Statuen des Pharaos Amenhotep III. auch heute noch als Memnonkolosse bezeichnet, auch wenn es sich dabei gar nicht um Memnon handelt.

Der Totentempel des Ramses III. (Medînet Hâbu)

Ein weiteres Highlight in Luxor war für uns der Totentempel von Ramses III., der sich auf der Westbank des Nils befindet.  Der riesige Tempel aus Stein und Lehmziegelmauern ist nach Karnak der zweitgrößte Tempelkomplex in Luxor, der jedoch besser erhalten ist. Ramses III. ließ diesen Totentempel errichten, um den Gott Amun zu ehren. Hier, an diesem Ort, soll nach altem Glauben auch dieser Gott erstmalig in Erscheinung getreten sein. Er selbst, Ramses III., wurde allerdings nicht darin begraben, sondern im Tal der Könige. Seine Mumie kann man heute im Ägyptischen Museum in Kairo bestaunen. Zudem befindet sich die Wanne seines Sarkophags im Pariser Louvre, und der Deckel wird in Cambridge ausgestellt.

Obwohl die bunt bemalten Säulen sehr gut erhalten sind und recht beeindruckend aussehen, gehört dieser Tempel zu den eher weniger frequentierten Attraktionen in Luxor.

Unser Tipp: Da die Malereien auf den Säulen im grellen Tageslicht nur sehr blass und schlecht erkennbar sind, sollte man diesen Tempel eher früh morgens oder am Nachmittag besichtigen.

Der Luxor-Tempel

Den Luxor-Tempel sahen wir nur vom Wasser aus während unserer privaten Bootsfahrt über den Nil. Diesen ließ König Amenophis III. errichten, um den Gott Amun zu ehren. Zudem hatte der Luxor-Tempel zwei Funktionen: Zum einen wurde er einmal im Jahr als Austragungsort für das Opet-Fest genutzt. Zum anderen sollte darin, ebenfalls einmal jährlich, der herrschende König mit seinem göttlichen Ka vereinigt werden. Eine solche Vergöttlichung des Herrschers fand ab der Thronbesteigung einmal im Jahr statt und war üblich im Alten Ägypten.

Ramses II. ließ außerdem zwei Obelisken im Luxor-Tempel in Theben errichten. Einer der beiden steht auch heute noch dort in Luxor an seinem ursprünglichen Platz. Den zweiten Obelisk schenkte der damals regierende Vizekönig von Ägypten, Muhammad Ali Pascha (1805-1848), dem damaligen französischen König Louis Philippe. Seitdem kann man diesen auf dem Place de la Concorde in Paris bestaunen. Dass der Pariser Obelisk ursprünglich aus Luxor stammte, war auch uns neu.

Eine Bootsfahrt auf dem Nil

Der größte Fluss der Welt, der Nil, teilt Luxor in die Bereiche Ostbank und Westbank ein. Um sich die Sehenswürdigkeiten an beiden Uferseiten ansehen zu können, ist es unumgänglich, den Nil zu überqueren: entweder mit dem Boot oder mit dem Auto über die Brücke. Wir entschieden uns für Erstgenanntes und hingen auf Anraten unseres Guides, dem Ägyptologen Osama, noch eine kleine private Bootstour dran, für die wir zusätzlich Geld bezahlen sollten. So schipperten wir auf dessen Vorschlag noch zur Bananenplantage “Banana Island” (arab. Gezira el-Mozh), wo u.a. Krokodile und Affen unter widrigen Umständen in Käfigen gehalten wurden.

Die Bootsfahrt auf dem Nil fanden wir bei der großen Hitze sehr erfrischend, allerdings hätte der Besuch der eingesperrten Tiere nicht sein müssen.

Besuch einer Papyrus-Fabrik (Isis 2 Papyrus Museum)

Was darf beim Sightseeing in Ägypten nicht fehlen? Natürlich der Besuch einer Papyrus-Fabrik! Denn schließlich erfanden die alten Ägypter eine Vor-Form unseres heutigen Papieres, nämlich Papyrus, das als Grundlage der Schriftlichkeit angesehen wird.

In dem Betrieb hatte man uns zunächst die Herstellungsprozesse gezeigt, bevor man uns bunte Papyrusbilder in sämtlichen Größen und Farben für teures Geld verkaufen wollte. Vergesst nicht zu handeln, wenn ihr euch für ein solches Souvenir entscheiden solltet! Oftmals werden hier nämlich viel zu hohe Preise aufgerufen.

Papyrus-Schriftrollen, wie man sie im Alten Ägypten verwendete, wurden damals aus der Papyrus-Pflanze hergestellt, die Wuchshöhen bis zu fünf Meter erreichen kann. Zunächst wurde das Mark des Pflanzenstängels in bis zu vier Zentimeter breite Streifen geschnitten, die dann minimal überlappend aneinandergereiht wurden. Anschließend wurden zwei über Kreuz liegende Schichten zu einem festen Blatt zusammengepresst und -geklopft. Dabei sorgte der stärkehaltige Pflanzensaft dafür, dass beide Lagen aneinander kleben blieben. Im Anschluss daran wurde das entstandene Papyrus-Papier getrocknet und poliert. Im letzten Schritt konnte dieses bemalt oder mit Hieroglyphen, den alten Ägyptischen Schriftzeichen, beschrieben werden.

Wir fanden es sehr beeindruckend, den Ursprung der Schriftlichkeit auf unserer Ägypten-Reise selbst ergründet zu haben. Dies betraf nicht nur das Material, auf das geschrieben wurde (Papyrus), sondern auch die Entstehung der Schriftzeichen (Hieroglyphen).

Besuch einer Alabaster-Fabrik (Imhotep Alabaster Luxor)

Ein weiterer zusätzlicher Programmpunkt auf unserem Tagesausflug war der Besuch einer Alabaster-Fabrik, die uns unser Guide Osama empfahl. Grund für den Besuch war, dass bereits damals im Alten Ägypten Statuen aus Alabaster hergestellt worden waren. Dieses Material sieht ähnlich aus wie Marmor. Allerdings wird der gewöhnliche Alabaster aufgrund seiner geringen Wetterfestigkeit nur in Innenräumen verwendet, da er sich an der frischen Luft zu schnell zersetzen würde. Der ägyptische Alabaster dagegen sei härter und wasserunlöslich.

Von den 80 Alabaster-Fabriken, die sich am Westufer des Nils in Luxor befanden, besuchten wir die älteste. Hier konnte man Reproduktionen Antiker Kunstwerke aus verschiedenem Material erwerben: aus Stein, Bronze, Holz und Alabaster. Genauso wie in der Papyrus-Fabrik musste man auch hier aufpassen, nicht über den Tisch gezogen zu werden.

So schaffte ich es, den Preis für ein Bild von 75€ auf 20€ herunterzuhandeln: Wir schauten uns zunächst ein wenig im Verkaufsraum des Unternehmens um und interessierten uns für ein typisch ägyptisches Bild auf Alabaster. Dabei hatte ich mir schon im Kopf einen Preis von 20€ festgesetzt, den ich bereit war, für das Kunstwerk zu bezahlen. Als der Verkäufer den Preis von 75€ aufrief, fiel ich aus allen Wolken. Da die Diskrepanz zwischen 75€ und 20€ zu groß war, brachte es meines Erachtens auch nichts zu verhandeln. Selbst 50€ wären mir noch zu viel gewesen. Also verabschiedeten wir uns und waren bereits auf dem Weg nach draußen. Plötzlich kam der Verkäufer hinterhergerannt und gab uns das Bild tatsächlich für 20€. Meine Sturheit zahlte sich tatsächlich aus – und sogar unser Guide war schockiert darüber, dass ich den Preis so weit nach unten treiben konnte. Ihm war das Ganze anscheinend so unangenehm, dass er dem Verkäufer sogar beim Gehen noch Geld aus seiner eigenen Tasche zusteckte. Merkt euch: Ihr legt den Preis fest und verhandelt nicht. :-) Osama meinte hierzu: “Jeden Tag steht ein Dummer auf, der sich in den Fabriken abzocken lässt.” Einmal hätte ein Paar sogar überteuerte 500€ für ein Steinbild bezahlt, was viel zu viel war. Am Ende gleicht sich eben alles aus.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Luxor

Leider hatten wir nur acht Stunden Zeit für das Sightseeing in Luxor, sodass wir nicht alle Sehenswürdigkeiten besichtigen konnten. Wer mehr von Luxor sehen möchte, sollte sich dort vor Ort ein Hotelzimmer nehmen und zwei volle Tage dafür einplanen.

Weitere interessante Attraktionen und Aktivitäten wären die folgenden gewesen:

  • der Totentempel der Königin Hatschepsut
  • das Tal der Königinnen, inkl. Grab der Nefertari
  • das Luxor-Museum
  • das Ramesseum (Totentempel von Ramses II.)
  • das Mumifizierungsmuseum Luxor
  • die Thebanischen Gräber (Deir El Medina)
  • der Tempel von Esna
  • das Tal der Noblen
  • das Howard Carter House (Entdecker des Grabes von Tutanchamun 1922)
  • eine Ballonfahrt über Luxor in den frühen Morgenstunden

Auf der englischsprachigen Homepage der Earthtrekkers findet man einen ausführlicheren Reisebericht zu Luxor mit noch mehr Sehenswürdigkeiten.

Unsere Erfahrungen mit dem Anbieter “Zakharious Tours”

Für unsere Tour nach Luxor entschieden wir uns für den Anbieter “Zakharious Tours”, der sich auf deutsche Touristen spezialisiert hat. Der privat geführte Ausflug mit einem ausgebildeten Ägyptologen sollte uns zusammen als Paar 270€ kosten, wobei wir den Betrag vor Ort in bar begleichen sollten. Eine Kartenzahlung war nicht möglich. Neben dem Hoteltransfer und der Führung beinhaltete das Ausflugspaket auch ein Mittagessen in einem Restaurant direkt am Nil. Das Essen, das in Buffetform serviert wurde, war aber leider unterdurchschnittlich.

Gut zu wissen: Die Agentur muss vorab bei den Behörden eine Genehmigung für den Ausflug beantragen. Hierfür werden die Kopien der Reisepässe sowie der Hotelname und die Zimmernummer benötigt. Erst wenn diese Informationen vollständig vorliegen, können die Mitarbeiter die Genehmigung beantragen. Teilt man seine Zimmernummer erst am Vorabend mit, dann ist es schon zu spät für die Beantragung, und der Ausflug am folgenden Tag muss womöglich gecancelt werden. Uns selbst erging es so mit unserem Trip nach Assuan, der aus diesem Grund nicht stattfinden konnte. Leider fragte die Agentur auch vorab nicht noch einmal nach oder stellte uns ein Ultimatum, bis wann die Zimmernummer hätte vorliegen müssen. (Das fanden wir ein wenig seltsam. Im Nachhinein waren wir aber froh über die Stornierung, weil sich der alleinige Ausflug nach Assuan absolut nicht gerechnet und viel zu lange gedauert hätte. Es wäre eine reine Tortur bei 44°C geworden. Vermutlich wollten sie uns das ersparen.) Kurzum: Teilt also eure Zimmernummer schnellstmöglich mit, sobald euch diese bekannt ist. Nur dann kann euer Ausflug bestätigt werden.

Für unsere Tour durch Luxor wurden wir bereits morgens um 4:00 Uhr in unserem Hotel von einem Taxifahrer abgeholt. Da dieser uns mehrere falsche Zimmernummern nannte und weder unseren Namen noch den Namen der Reiseagentur kannte, weigerten wir uns zunächst, bei ihm einzusteigen. Auch der angebliche Preis für den Trip stimmte nicht mit unseren Informationen überein. Erst als der Taxifahrer die Agentur mitten in der Nacht anrief und diese mit uns am Telefon sprach, stiegen wir in sein Auto ein, weil er doch der richtige Mann zu sein schien. Das ging ja schon mal sehr chaotisch los… Auch die Tatsache, dass er fast die ganzen fünf Stunden pro Fahrt mit einer Hand am Handy hing und hintereinander seine gesamte arabische Großfamilie abtelefonierte, erzeugte bei uns kein gutes Gefühl. Angeschnallt war er übrigens auch nicht, auch nicht bei 130 km/h. Unser Guide, der ausgebildete Ägyptologe Osama, stieß erst in Luxor mit hinzu. Im Gegensatz zu unserem Taxifahrer war er absolut super und äußerst freundlich. Er hatte viel Hintergrundwissen und sprach sehr gut Deutsch. Auch war seine Art zu reden und mit Menschen umzugehen äußerst angenehm. Osama nahm sich sehr viel Zeit und zeigte uns sogar noch mehr Dinge, als das Programm vorgab. Dadurch kamen wir erst um 22:00 Uhr zurück ins Hotel. Von dem 18-stündigen Ausflug verbrachten wir insgesamt zehn Stunden im Auto (2x 5h) und besichtigten acht Stunden verschiedene Sehenswürdigkeiten in Luxor. Im Nachhinein betrachtet, wäre eine Übernachtung im ehemaligen Theben sinnvoll gewesen, damit wir uns am Folgetag noch weitere Attraktionen hätten anschauen können.

Im Großen und Ganzen können wir Zakharious Tours weiterempfehlen, auch wenn unser Taxifahrer sehr unprofessionell agierte. Umso besser fanden wir hingegen unseren deutschsprachigen Ägyptologen Osama.

Unser Hotel in Marsa Alam: Das Steigenberger Coraya Beach Hotel

Damit M möglichst oft an den besten Plätzen Ägyptens tauchen gehen konnte, entschieden wir uns für ein Hotel in der Coraya Bay zwischen Marsa Alam und Al-Qusair: das Steigenberger Coraya Beach Resort. Weil dieses aber 293km von Luxor entfernt war, dauerte allein die Anfahrt fünf Stunden. Die gleiche Strecke mussten wir am Abend wieder zurücklegen, da wir keine Übernachtung in Luxor eingeplant hatten.

Wichtig zu wissen für Tagesausflüge: Das Steigenberger Coraya Beach Resort bietet Lunchboxen für derartige Tagestouren an, die man an der Rezeption vorbestellen muss. Morgens kurz vor 4:00 Uhr holten wir uns diese beim Rezeptionisten ab. Da wir erst nach Ende des Abendessens wieder ins Hotel zurückkehrten, warteten bereits leckere Sandwiches in unserem Zimmer auf uns.

Unser Hotelbericht zum Steigenberger Coraya Beach Resort ist weiter unten auf dieser Seite verlinkt.

Fazit: Lohnt sich ein Besuch von Luxor? (inkl. beste Reisezeit und Dauer)

Obwohl unser Ausflug ganze 18 Stunden dauerte und uns die Hitze bei 40°C (im Schatten, wohlgemerkt!) sehr zu schaffen machte, lohnte sich das Sightseeing in Luxor definitiv. Eine geführte Privattour mit einem Ägyptologen würden wir wieder buchen, weil sich dieser bestens mit den Sehenswürdigkeiten seines Landes auskennt. Da Luxor mit so vielen tollen Orten und Tempeln gesegnet ist, würden wir aber beim nächsten Mal zwei volle Tage dafür einplanen, um noch mehr Attraktionen besichtigen zu können. Im August, einem der heißesten Monate des Jahres, nach Ägypten zu reisen, war jedoch eine ziemlich blöde Idee. Wählt lieber die Monate März, April, Oktober oder November aus, wenn ihr genauso hitzeempfindlich seid wie ich. (Dreimal lag ich an diesem Tag flach und noch nicht einmal die Herz-Kreislauf-Tropfen halfen.)

Abschließend können wir festhalten, dass man in der Schule eben doch nicht nur unnötige Dinge lernt, die man in seinem Leben nie wieder benötigt. Der Besuch von Luxor war eine absolute Bereicherung für uns; und im Nachhinein würde ich mir wünschen, damals in der Schule beim Thema Ägypten besser aufgepasst zu haben.

Nun fehlen uns nur noch die Pyramiden von Gizeh, Assuan und Abu Simbel auf unserer Bucketlist für Ägypten…


Links:

Unser Ausflugs-Anbieter Zakharious Tours

Unser Hotel in Marsa Alam: Das Steigenberger Coraya Beach Resort

Noch mehr Sehenswürdigkeiten in Luxor (Link zu den Earthtrekkers)

Hinweis in eigener Sache: Dieser Artikel ist aus freien Stücken entstanden und es bestehen keine Kooperationen mit Zakharious Tours oder unserem Hotel. Wir haben unseren gesamten Ägypten-Urlaub zu 100% selbst bezahlt.