Inhaltsverzeichnis
- 1 Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Madrid
- 2 Unsere Madrid-Tipps im Überblick
- 3 Madrid kulinarisch entdecken: Churros aus der Chocolatería de San Ginés
- 4 Unsere Unterkunft in Madrid: Das Hotel Room Mate Alba (Unsere Erfahrungen)
- 5 Madrid im Februar – Unsere Erfahrungen
- 6 Unser Fazit: Ist Madrid im Winter einen Besuch wert?
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Stelle dir vor, du feierst deinen 10. Hochzeitstag und bei dir daheim ist es Anfang Februar noch grau, nass, kalt und windig…. Die Lösung: ein spontaner Städtetrip nach Madrid mit täglich blauem Himmel, Sonnenschein und frühlingshaften 17°C. Ja, wir sind verrückt, aber man lebt nur einmal.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Madrid
Die Sehenswürdigkeiten im Überblick und die beste Reisedauer
Madrid hat zwar keine herausragenden Sehenswürdigkeiten vorzuweisen wie Paris, Rom oder London, doch ist die spanische Hauptstadt allemal einen Kurztrip wert. Hierbei ist es von Vorteil, die Besichtigung der einzelnen Highlights sinnvoll miteinander zu verbinden. Daher besuchten wir am ersten Tag zunächst alle Attraktionen im Westen. Am zweiten Tag widmeten wir uns den schönsten Sehenswürdigkeiten im Osten. Schließlich fuhren wir am dritten Tag mit der Metro zur Stierkampfarena und anschließend zum Santiago-Bernabéu-Stadion (Real Madrid), die sich beide außerhalb des Stadtzentrums befinden. Am Nachmittag des dritten Tages ging es dann noch einmal in die Innenstadt zu weiteren Sehenswürdigkeiten, welche wir an den ersten beiden Tagen nicht geschafft haben zu besichtigen.
Summa summarum können wir sagen, dass drei Tage leider zu wenig waren und wir das Prado-Museum aus Zeitgründen leider nicht mehr besuchen konnten. Außerdem war unser Programm für die drei vorhandenen Tage ganz schön durchgetaktet, sodass wir vier oder fünf Tage als optimale Reisedauer für einen Städtetrip nach Madrid empfehlen würden.
So lassen sich die Attraktionen in Madrid sinnvoll miteinander verbinden:
Sehenswürdigkeiten im Osten
- Der Retiro-Park mit Kristallpalast und Velázquez-Palast (Parque del Retiro + Palacio de Cristal + Palacio de Velázquez)
- Der Königliche Botanische Garten (Real Jardín Botánico de Madrid)
- Das Prado-Museum (Museo del Prado)
- Das Museum Thyssen-Bornemisza
- Das CaixaForum
- Das Sorolla-Museum
- Das Reina-Sofía-Museum (Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía)
- Das Nationalmuseum für Archäologie (Museo Arqueológico Nacional)
- Der Palast der Kybele (Palacio de Cibeles) mit dem Springbrunnen
- Das Alcalá-Tor (Puerta de Alcalá)
- Der Bahnhof Madrid Atocha mit dem Palmengarten (Madrid Puerta de Atocha)
Sehenswürdigkeiten im Westen und im direkten Zentrum
- Der Königspalast (Palacio de Real Madrid)
- Die Almudena-Kathedrale (Catedral de Santa María la Real de la Almudena)
- Die Einkaufsstraße Gran Vía
- Die Rooftop-Bar und Aussichtsplattform Azotea del Círculo
- Der Hauptplatz (Plaza Mayor)
- Die Kirche San Isidro
- Die Basilika San Francisco El Grande
- Die Markthalle San Miguel (Mercado San Miguel)
- Der ägyptische Tempel von Debod (Templo de Debod)
- Die Aussichtsplattform im Montaña-Park (Mirador de la Montaña de Príncipe Pío)
- Der Madrid-Río-Park (Parque Madrid Río)
- Das Tor der Sonne (Puerta del Sol)
- Insider-Tipp: Der Markt Mercado de Las Ranas
- Churros mit Schokolade: die Chocolatería San Ginés
Sehenswürdigkeiten außerhalb des Stadtzentrums
- Das Santiago-Bernabéu-Stadion
- Die Stierkampfarena Las Ventas
Unsere persönlichen Madrid-Highlights:
- Eine Audio-Tour durch die Stierkampfarena Las Ventas
- Ein Besuch des Königspalastes (Palacio de Real Madrid), auch mit Audio-Führung möglich
- Die Basilika San Francisco El Grande
- Der Gebetsraum in der Almudena-Kathedrale mit den goldenen Mosaik-Steinen (Catedral de Santa María la Real de la Almudena)
- Besonders schön Anfang Februar: Der blaue Himmel und 17°C im Schatten (bzw. bis zu 26°C in der Sonne)
Die Stadiontour zählte leider nicht zu unseren Highlights, weil wir im Zeitraum der Bauarbeiten dort waren und nur eine Baustelle vorfanden. D.h. die Spielerkabinen, den Rasen, den Presse-Bereich etc. durften wir leider nicht betreten; auch eine Führung wurde nicht angeboten.
Der Königspalast mit den angrenzenden Parks und Gärten
Der Königspalast (Palacio de Real Madrid) zählt mit zu unseren Top-Highlights in Madrid, weil er uns sehr an das Schloss Versailles und an das Schloss Herrenchiemsee erinnerte. Auch wenn der Palast nicht von der spanischen Königsfamilie bewohnt wird, gilt er dennoch als ihre offizielle Residenz. Leider ist die pompöse Haupttreppe mit ihren mehr als 70 Stufen fast der einzige Ort in dem gesamten Schloss, wo es Besuchern gestattet ist zu fotografieren. Den Thronsaal, den Alabarderos-Saal, das Gasparini-Räumchen, die Königliche Apotheke und die Königliche Kapelle zählen zu den 3000 Räumen, die man nicht fotografieren durfte. Diese waren mit sehr viel Gold und eleganten Stofftapeten verziert. Sehr eindrucksvoll fanden wir das Porzellanzimmer, wo sogar die Wände vollständig mit diesem Material dekoriert waren.
In den angrenzenden Sabatini-Gärten (Jardines de Sabatini) und den Lepanto-Gärten (Jardines de Lepanto) genossen wir Anfang Februar das herrliche Wetter und ließen uns die warme Sonne ins Gesicht scheinen.
Übrigens findet jeden Mittwoch und jeden Samstag um 11:00 Uhr am Königspalast die Wachablösung statt (außer im August, Juli und September). Über die genauen Termine und Ausnahmeregelungen informiert das Madrider Fremdenverkehrsamt auf seiner Homepage (unten verlinkt).
Unser Tipp: Um die lange Warteschlange zu umgehen, solltet ihr eure Tickets vor Ort online über das Handy buchen oder sogar schon vorab von zu Hause aus. Die zweite Schlange für Ticketbesitzer ist nämlich immer wesentlich kürzer bzw. gar nicht erst vorhanden. Wir selbst standen schon vor dem Königspalast und buchten unsere Eintrittskarten für die nächste volle Stunde direkt über das Smartphone, die Tickets erhielten wir als QR-Codes in einer E-Mail. Die Wartezeit bis zum vorgesehenen Einlass vertrieben wir uns dann in den Lepanto-Gärten (Jardines de Lepanto) mit leckeren mitgebrachten Manner-Waffeln. Außerdem konnte man vom Aussichtspunkt (Mirador) aus einen Blick auf die Stadt, auf die Parkanlage Campo del Moro sowie auf die eingeschneiten Berge im Madrider Umland erhaschen.
Unser Fazit zum Königspalast: Uns gefiel der Besuch des Königspalastes ausgesprochen gut, allerdings hat uns das Fotografier-Verbot ein wenig geärgert. ★★★★☆
Die Almudena-Kathedrale
Gleich neben dem Königspalast befindet sich die prachtvolle Almudena-Kathedrale (Catedral de Santa María la Real de la Almudena), in der sich Prinz Felipe von Spanien und Letizia Ortiz 2004 das Ja-Wort gaben. Im Juni 1993 war die Kathedrale von Papst Johannes Paul II geweiht worden, für den man später einen kleinen Gedenkraum errichten ließ. Besonders beeindruckend fanden wir den kleinen Gebetsraum, der mit modernen goldenen Mosaiksteinen ausgeschmückt war. Dieser kleine Saal zählte mit zu unseren absoluten Madrid-Highlights.
Im Februar 2013 entging die Almudena-Kathedrale übrigens nur knapp einem Sprengstoffanschlag. Dieser wurde glücklicherweise durch einen Geistlichen vereitelt, der neben einem Beichtstuhl einen Sprengsatz gefunden hatte, welcher später erfolgreich entschärft werden konnte.
Unser Fazit zur Almudena-Kathedrale: ★★★★★
Das Prado-Museum
Das Prado-Museum (Museo del Prado) zählt zu den bedeutendsten und bekanntesten Kunstmuseen der Welt. Jährlich zieht es ca. 3,2 Millionen Besucher in seinen Bann, die sich unter anderem für die Werke von Botticelli, Goya, Tizian, Dürer, Rubens und Velázquez interessieren. Von Montag bis Samstag zwischen 18:00 und 20:00 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 17:00 bis 19:00 Uhr ist der Eintritt ins Museum kostenlos.
Unser Tipp: Wir selbst bekamen die über hundert Meter lange Schlange vor dem Prado-Museum zur kostenlosen Besuchszeit mit eigenen Augen zu Gesicht und waren schockiert über den großen Andrang. Der Einlass dauerte um diese Zeit viel zu lange und die ausgestellten Meisterwerke konnte man sich zwischen Tausend anderen Menschen auch nicht in Ruhe anschauen. Daher empfehlen wir allen, diese kostenlose Besuchszeit NICHT zu nutzen, sondern stattdessen lieber dafür Eintritt zu bezahlen.
Wir selbst haben das Prado-Museum aus Zeitgründen leider nicht besucht.
Der Retiro-Park mit dem Kristallpalast und Velázquez-Palast
Mit seinen 125 Hektar gilt der Retiro-Park (Parque del Retiro) im Osten von Madrid als grüne Lunge der Stadt. Hier treffen sich Tausende Madrilenen und Touristen bei schönem Wetter zum Spazieren, Joggen, Bootfahren oder Relaxen. Die Highlights des Parks sind der Kristallpalast (Palacio de Cristal) und der Velázquez-Palast (Palacio de Velázquez), aber auch der große Teich (Estanque Grande).
Mehrfach am Tag kommen im Kristallpalast Nebelmaschinen zum Einsatz, die für eine mystische Stimmung unter den Besuchern sorgen sollen. Gerade im Zusammenspiel zwischen der einfallenden Sonne und dem erzeugten Nebel-Grauschleier entstehen dabei herrliche Lichtspiele. Der Kristallpalast wird auch für Ausstellungen genutzt, unter anderem vom Reina-Sofía-Museum. Zu unserer Besuchszeit war dieser aber komplett leer.
Auch im Velázquez-Palast gibt es eine Kunstausstellung des Reina-Sofía-Museums, die man sich kostenlos anschauen kann.
Wer eher das herrliche Wetter im Park genießen möchte, kann mit einem Solar- oder Ruderboot auf dem großen Teich (Estanque Grande) umherschippern. Diese konnte man sich sogar im Winter ausleihen.
Leider war der gesamte Retiro-Park, genauso wie die ganze Stadt, selbst Anfang Februar komplett überfüllt. Wenn im Frühling oder Sommer alles blüht und die Menschenmassen ein wenig abnehmen (würden), wäre dieser Ort sicherlich gut geeignet, um Sonne zu tanken und die Ruhe zu genießen.
Das Nationalmuseum Thyssen-Bornemisza
Das Nationalmuseum Thyssen-Bornemisza zählt neben dem Prado-Museum und dem Reina-Sofía-Museum zu den drei wichtigsten Kunstmuseen in ganz Madrid. Die Sammlung des Barons Thyssen-Bornemisza umfasst zahlreiche Meisterwerke der europäischen Malerei vom späten Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert, darunter auch Bilder von Dürer, Rubens, Caspar David Friedrich, Monet, Gauguin, Van Gogh, Kandinsky, Chagall und Dalí.
Wir selbst haben das Nationalmuseum Thyssen-Bornemisza aus Zeitgründen leider nicht besucht.
Das CaixaForum Madrid
Bei dem CaixaForum handelt es sich um ein Kulturzentrum des 21. Jahrhunderts, in dem Musik- und Poesiefestivals, aktuelle Debatten, Tagungen sowie Workshops für Familien und Schulklassen abgehalten werden. Es befindet sich zwischen den drei wichtigsten Kunstmuseen Madrids: dem Prado, dem Thyssen und dem Reina Sofía. Auch wenn man keine Veranstaltung im Caixa-Forum besucht, so lohnt sich doch ein Blick auf die Fassade, in der ein vertikaler Garten angelegt wurde.
Die Einkaufsstraße Gran Vía
Die wohl berühmteste und belebteste Shoppingmeile in Madrid ist die 100-jährige Gran Vía. Neben Textilläden bekannter Marken sind hier auch zahlreiche Theater und Kinos ansässig. Optisch herausragende Bauwerke auf dieser Prachtstraße sind das Metrópolis, das Telefónica-Gebäude, das Casino, das Capitol und das Callao-Kino. In der Gran Vía verbirgt sich der wohl bekannteste Aussichtspunkt in ganz Madrid; dieser befindet sich im Círculo de Bellas Artes, genauer gesagt in der Rooftop-Bar Azotea del Círculo.
Die Rooftop-Bar und Aussichtsplattform Azotea del Círculo
Wenn man im Internet nach typischen Fotos aus Madrid sucht, stoßt man immer wieder auf dieses eine Motiv, das die Prachtstraße Gran Vía von oben zeigt. Diese Bilder wurden allesamt vom Círculo de Bellas Artes aus, genauer gesagt in der Rooftop-Bar Azotea del Círculo, aufgenommen. Hier kann man sich entweder einen hochpreisigen Cocktail gönnen oder für 5€ pro Person die Aussicht genießen. Einziges Manko: Man fühlt sich zwischen den Bar-Besuchern völlig fehl am Platz, so als würde man sie stören. Unser Fazit: ★★★★☆
Der Hauptplatz (Plaza Mayor)
Der Hauptplatz (Plaza Mayor) bildet das Zentrum des historischen Stadtviertels Madrid de los Austrias. Hier fanden mehrere Jahrhunderte lang Volksfeste, Stierkämpfe, Seligsprechungen und Krönungen statt. Auch wurde hier der meistbesuchte Markt des 15. Jahrhunderts abgehalten. In der Mitte des Platzes ragt die Reiterstatue von Philipp III. empor.
Die Kirche San Isidro
Wenn man auf dem Plaza Mayor steht und einen Blick durch den Torbogen wirft, kann man in unmittelbarer Nähe die Türme der Kirche San Isidro erkennen. In dieser barocken Stiftskirche ist der Heilige Isidro, der Schutzpatrons Madrids, aufgebahrt. Die San Isidro galt als allererste provisorische Kathedrale des Erzbistums von Madrid. Diese Funktion übernahm später die Almudena-Kathedrale, die 1993 von Papst Johannes Paul II. geweiht und zur Bischofskirche ernannt worden war. Dadurch hatte die Kirche San Isidro ein wenig an Bedeutung verloren. Der Eintritt war übrigens kostenlos. Unser Fazit: ★★★★☆
Die Basilika San Francisco El Grande mit dem Garten Dalieda San Francisco
Als weiteres Highlight unseres Madrid-Kurztrips entpuppte sich die klassizistische Basilika San Francisco El Grande, die seltsamerweise noch nicht einmal in unserem Städteplan als Sehenswürdigkeit markiert war. Dabei gehört sie zu den schönsten Basiliken in ganz Europa. Schon wenn man die Kirche betritt, wird man förmlich von der prunkhaft verzierten, vergoldeten Kuppel “erschlagen”, sodass man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Diese ist die größte Spaniens und die viertgrößte Europas, nach dem Petersdom und Pantheon in Rom sowie der Santa Maria del Fiore in Florenz. Zudem beherbergt die Basilika eine große Sammlung von Gemälden spanischer Künstler, darunter Goya und Zurbarán. Der Eintritt betrug im Februar 2023 5€ pro Person. Unser Fazit: ★★★★★
Das Santiago-Bernabéu-Stadion
Eigentlich hätte eine geführte Stadiontour durch das Zuhause von Real Madrid Ms Highlight in der spanischen Hauptstadt werden können. Doch leider kam es nicht dazu, weil das Stadion zu unserer Besuchszeit im Februar 2023 einer Großbaustelle gleichkam. Der Eintritt wurde aufgrund der Umstände von 25€ auf 18€ pro Erwachsenem (bzw. auf 15€ für das Online-Ticket) reduziert, was wir aber immer noch eine Frechheit fanden. So konnten wir uns lediglich ein paar nationale und internationale Pokale des Vereins im Real-Madrid-Museum anschauen und einen kurzen Blick in das Innere des Stadions werfen. Aufgrund der Bauarbeiten war es nicht möglich, um das Spielfeld herumzulaufen und die Ehrentribüne, die Umkleidekabine der ersten Mannschaft sowie den Pressesaal zu besichtigen. Auch gab es weder eine geführte Tour noch eine Audio-Guide-Führung, wodurch wir den Eintrittspreis als viel zu hoch empfanden. Die Google-Bewertungen anderer Besucher geben uns hierbei Recht.
Übrigens sehen die Umbaupläne eine neue Außenhülle des Stadions und eine neue Tribüne an der Ostseite vor, die etwas höher gelegen sein wird als die alte. Außerdem soll es ein neues versenkbares Dach geben, welches den Innenbereich vor schlechten Witterungsverhältnissen schützen und die Lärmbelästigung für die Anwohner reduzieren soll.
Unser Fazit zum Stadionbesuch: ★★☆☆☆ (Wenn das Stadion dann fertiggestellt ist und der Verein eine interaktive, spannende Stadiontour anbietet, kann der Besuch durchaus eines der Madrid-Highlights werden.)
Das Reina-Sofía-Museum
Mit seinen jährlich über drei Millionen Besuchern gehört das Reina-Sofía-Museum (Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía) zu den Top 10 der meistbesuchten Kunstmuseen der Welt.
Im ersten Teil der Exposition begegneten wir zahlreichen gesellschaftskritischen Werken, die sich mit diversen Kriegen, Aufständen, Streiks, Krisen und Anschlägen beschäftigten. Auch 9/11 und der Fall der Berliner Mauer wurden hier thematisiert. Aber auch die sozialen Missstände in Spanien wurden in Gänze dargestellt. Der zweite Teil des Museums beherbergte Werke namhafter Künstler aus der Epoche des Kubismus. Ein wenig später trafen wir auf das Herzstück des Museums, nämlich auf “Guernica” von Pablo Picasso, von dem auch noch andere Werke ausgestellt waren. Weitere namhafte Künstler, deren Bilder hier gezeigt wurden, waren Salvador Dalí, Juan Gris, Joan Miró, Georges Braque, Gerhard Richter, Joseph Beuys, Robert Delaunay, Wassily Kandinsky und René Magritte.
Außerdem gab es noch eine Außenstelle des Reina-Sofía-Museums im Velázquez-Palast, der sich im Retiro-Park befindet. Hier hatte man kostenlosen Eintritt in die kleinere Kunstausstellung.
Das Reina-Sofía-Museum war das einzige Kunstmuseum in Madrid, das wir an unseren drei Besuchstagen besichtigten. Da uns die Schlange vor dem Eingang zu lang war, kauften wir unsere Tickets kurzerhand online über das Smartphone und konnten spontan die zweite, viel kürzere Schlange für Ticketbesitzer nutzen. Unser Fazit: Er sagt ★★☆☆☆, sie sagt ★★★★☆ (je nachdem, ob man sich für Kunst interessiert).
Die Markthalle San Miguel (Mercado San Miguel)
Der Besuch des Mercado San Miguel wäre wesentlich entspannter ausgefallen, wenn sich darin nicht Tausende Besucher gleichzeitig aufgehalten hätten. Bei diesem Menschenandrang verstehen wir auch, wie die Markthalle auf jährlich 10 Millionen Besucher kommt, an 365 Tagen wohlgemerkt. Die Speisekreationen der über 30 Marktstände sahen absolut erstklassig und lecker aus. Nicht umsonst wird der Mercado San Miguel auch als “Madrider Kulinarik-Tempel” bezeichnet. Als Highlights gelten hier die hausgemachte Eiscreme von Joan Roca (3 Michelin-Sterne) am Stand Rocambolesc, die traditionellen Reisgerichte von Rodrigo de la Calle (1 Michelin-Stern) am Paella-Stand sowie die typischen Tapas von Grupo Arzabal am Madrí by Arzabal.
Unser Fazit: Wenn es in dem Markt nicht so voll gewesen wäre, hätten wir gern die eine oder andere Leckerei probiert. ★★★★☆
Der ägyptische Tempel von Debod
Unweit des Plaza de España, inmitten des Montaña-Parks (Parque de la Montaña), steht der ägyptische Tempel von Debod (Templo de Debod), der im 2. Jahrhundert v. Chr. errichtet worden war. Als in Ägypten der Assuan-Staudamm gebaut wurde, beschloss die ägyptische Regierung, den Tempel dem Land Spanien zu schenken, weil dieser sonst im Nassersee versunken wäre.
Wer die mystischen Sonnenuntergangsfotos mit Wasserspiegelung vom Tempel von Debod aus dem Internet kennt, der wird enttäuscht sein, das Bauwerk im Winter zu besichtigen. Denn in der kalten Jahreszeit wird das Wasser abgelassen, sodass der Tempel eher unspektakulär erscheint.
Unser Fazit zum Tempel von Debod: Im Winter ohne Wasserspiegelung leider nur ★★★☆☆
Die Aussichtsplattform im Montaña-Park
Gleich neben dem Tempel von Debod gibt es noch einen herrlichen Aussichtspunkt auf Madrid, der sich ebenfalls im Montaña-Park befindet. Von diesem Mirador de la Montaña de Príncipe Pío aus erhält man einen einzigartigen Blick auf die Almudena-Kathedrale und den Königspalast. Unser Fazit: ★★★★★
Der Palast der Kybele mit dem Aussichtspunkt und dem vorgelagerten Springbrunnen
Der Palast der Kybele (Palacio de Cibeles) mit seinem Springbrunnen (Fuente de Cibeles) ist eines der Wahrzeichen von Madrid. Seit 2007 wird das Gebäude als Rathaus genutzt. Von dem Turm des Palastes (Mirador Madrid) aus erhält man einen beeindruckenden Blick auf die Stadt. Hierfür bietet das CentroCentro kostenlose 30-minütige Führungen über die Aussichtsplattform an, für die man sich allerdings vorher per E-Mail, am Informationsschalter oder telefonisch anmelden muss.
Das Alcalá-Tor (Puerta de Alcalá)
Zwischen dem Eingang des Retiro-Parks und dem Palast der Kybele (Palacio de Cibeles) liegt das Alcalá-Tor (Puerta de Alcalá), welches leider Anfang Februar 2023 von einem Baugerüst umhüllt war. Früher diente es als eines der fünf königlichen Tore, die Zugang zur Stadt Madrid gewährten.
Das Tor der Sonne (Puerta del Sol)
Während unseres Städtetrips im Februar 2023 fanden nicht nur im Santiago-Bernabéu-Stadion und am Alcalá-Tor Bauarbeiten statt, sondern auch auf dem Puerta del Sol. Auch wenn der Name Puerta auf ein Tor bzw. einen Triumphbogen schließen lässt, so handelt es sich bei dem Tor der Sonne (Puerta del Sol) um einen großen Platz im Madrider Stadtzentrum. Hier führen die wichtigsten Straßen der spanischen Hauptstadt zusammen: Mayor, Arenal, Alcalá und Preciados. Aber auch sämtliche Hauptnationalstraßen auf dem spanischen Festland treffen hier aufeinander, was durch den Null-Kilometerstein markiert wird, mit dem sich viele Touristen fotografieren lassen.
Auf dem Platz Puerta del Sol kommen jährlich zu Silvester Tausende Spanier und Touristen aus aller Welt zusammen, um gemeinsam ins neue Jahr zu feiern. Eingeläutet wird dieses mit zwölf Glockenschlägen von der berühmten Uhr am Postamt (Casa de Correos), während die Feierwütigen zur gleichen Zeit zwölf Weintrauben verspeisen. Dieses Silvester-Event wird jährlich über das spanische Fernsehen übertragen und von Millionen von Zuschauern am Bildschirm verfolgt, genauso wie bei uns die Silvesterparty am Brandenburger Tor.
Die Stierkampfarena Las Ventas
Wer in Spanien Urlaub macht, der kommt nicht herum, sich mit der Jahrhunderte alten spanischen Tradition, dem Stierkampf, zu beschäftigen. Hier lohnt sich beispielsweise eine geführte Tour durch Las Ventas, die bekannteste Stierkampfarena der Welt. Mit ihren 60 Metern Durchmesser und einem Volumen von 23.798 Zuschauerplätzen ist sie die größte Stierkampfarena in ganz Spanien sowie nach Mexiko und Venezuela die drittgrößte der Welt. Der erste Kampf in Las Ventas wurde übrigens im Jahr 1931 ausgetragen.
Unser Fazit zur Audio-Führung durch Las Ventas: Auch wenn wir Stierkämpfe sehr brutal finden und aus ethisch-moralischen Gründen niemals selbst einem solchen beiwohnen würden, können wir euch die sehr informative Audio-Guide-Führung durch die Stierkampfarena Las Ventas sehr ans Herz legen. ★★★★☆
Der gesonderte, längere Beitrag zu unserem Besuch der Stierkampfarena ist weiter unten auf dieser Seite verlinkt.
Der Bahnhof Madrid Atocha mit dem tropischen Garten
Inmitten des Atocha-Bahnhofs (Madrid Puerta de Atocha) gibt es einen imposanten, 4000 Quadratmeter großen tropischen Garten, in dem sich mehr als 7000 Pflanzen aus Amerika, Asien und Australien heimisch fühlen. Dank seiner Metallkonstruktion und dem Glasdach kann dieser Garten als XXL-Gewächshaus genutzt werden. Unser Fazit: ★★★★☆
Insider-Tipp: Der Markt Mercado de Las Ranas
Der Flohmarkt Las Ranas findet immer am ersten Samstag eines Monats in der Calle de las Huertas statt und dauert von 12:00 Uhr bis 19:00 Uhr.
Weitere Impressionen von Madrid
Unsere Madrid-Tipps im Überblick
Wir möchten unsere Tipps und Informationen noch einmal zusammenfassen:
- Verbindet die Sehenswürdigkeiten sinnvoll miteinander, indem ihr eine Ost-Tour und eine West-Tour macht. Die Stierkampfarena und das Fußballstadion liegen etwas außerhalb und können separat an einem anderen Tag besucht werden.
- Der Hop-on-hop-off-Bus lohnt sich unseres Erachtens in Madrid nicht, weil man alle Sehenswürdigkeiten gut ablaufen oder diese mit der U-Bahn erreichen kann.
- Vier bis fünf Tage sind die perfekte Reisedauer für die spanische Hauptstadt.
- Bucht euch die Tickets online über euer Handy, wenn euch die Schlangen vor den Sehenswürdigkeiten zu lang erscheinen. Es gibt immer einen zweiten Eingang für Ticketbesitzer, vor dem nicht so viele Menschen anstehen. Die Eintrittskarten erhaltet ihr als QR-Code per E-Mail umgehend auf euer Mobiltelefon.
- Kommt in der Nebensaison, denn Madrid ist extrem überfüllt. Wir waren Anfang Februar dort und selbst zu dieser Zeit waren Tausende Menschen unterwegs.
- Nehmt euch ein Hotel in der Innenstadt. Von dort aus könnt ihr die Sehenswürdigkeiten gut ablaufen, ohne die Metro nutzen zu müssen (außer ihr wollt die Stierkampfarena und das Fußballstadion besuchen).
- Wenn ihr doch mit der Metro fahren wollt, empfehlen wir das günstige 10er-Ticket, welches man sich auf eine Karte aufladen muss. Die Einzeltickets sind dagegen deutlich teurer.
- Wer sich für Kunst interessiert, der sollte sich den Besucherpass Paseo del Arte zulegen. Mit diesem kann man die drei wichtigsten Kunstmuseen (Prado, Thyssen-Bornemisza und Reina Sofía) innerhalb eines Jahres zum reduzierten Preis besuchen.
- Die Geschäfte öffnen zwischen 9:00 Uhr und 10:00 Uhr und schließen zwischen 20:00 Uhr und 22:00 Uhr. Manche Läden machen auch eine Mittagspause zwischen 14:00 Uhr und 16:00/17:00 Uhr. Zudem haben wir im Internet gelesen, dass die Madrilenen erst sehr spät essen und die Restaurants am Abend erst sehr spät öffnen würden. Habt keine Sorge, denn das können wir nur zum Teil bestätigen, da einige Restaurants auch schon zeitiger aufmachten.
Madrid kulinarisch entdecken: Churros aus der Chocolatería de San Ginés
Die über 100-jährige Chocolatería de San Ginés ist die berühmteste Chocolatería der gesamten Stadt, was man auch an den zahlreichen Promi-Fotos erkennt. Hier kann man sich an fünf Tagen pro Woche rund um die Uhr (ja, sogar nachts) die Churros mit Schokoladensoße (Churros con chocolate) schmecken lassen. An den anderen beiden Tagen, d.h. montags und dienstags, ist das Café von 8:00 Uhr bis 23:15 Uhr geöffnet. Die Chocolatería erfreut sich sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen so großer Beliebtheit, dass pro Tag ca. 4000 Churros (6 Stück pro Person) verkauft werden.
Unser Fazit: Wir haben tatsächlich schon bessere Churros gegessen und auch die Schokoladensoße war nur mittelmäßig. Unseres Erachtens ist der Hype um diese Chocolatería größer als die Qualität der angebotenen Speisen. ★★★☆☆
Unsere Unterkunft in Madrid: Das Hotel Room Mate Alba (Unsere Erfahrungen)
Das Room Mate Alba ist ein absolut stylisches Boutique-Hotel inmitten des Stadtzentrums von Madrid. Neben der beeindruckenden Inneneinrichtung des Hotels überzeugten uns auch das erstklassige, reichhaltige Frühstücksbuffet und die sehr freundlichen Angestellten. Auch die Lage hätte für einen Städtetrip nicht besser sein können. Unser Fazit: ★★★★★
Madrid im Februar – Unsere Erfahrungen
Um der Kälte und dem grauen Himmel in Deutschland zu entfliehen, ist es absolut lohnenswert, Madrid im Februar zu besuchen. Wir hatten auf unserem Winter-Trip so großes Glück mit dem täglichen Sonnenschein von morgens bis abends. Außerdem lagen die Tages-Höchsttemperaturen bei 17°C im Schatten und bei bis zu 26°C in der Sonne. Am Morgen war es allerdings noch recht kühl, sodass wir mit unseren Wintermänteln und Mützen in den Tag starteten. Nachts zeigte das Thermometer nämlich ähnliche Temperaturen wie in Deutschland an, die um den Gefrierpunkt lagen.
Doch wer denkt, dass Madrid im Februar menschenleer sei und man vor den Sehenswürdigkeiten nicht anstehen müsse, der irrt sich gewaltig (wie wir übrigens auch). Wir hatten nicht den Eindruck, in der Nebensaison in Spanien zu sein, weil die Stadt komplett überfüllt war. Ob es sich bei den Menschenmassen um Madrilenen oder andere einheimische Touristen aus ganz Spanien handelte, könen wir gar nicht sagen.
Besonderheiten im Winter:
- Da im Winter in der Stierkampfarena Las Ventas keine Stierkämpfe, sondern nur Konzerte ausgetragen werden, befindet sich darin ein großes Zelt, wie man unschwer auf unseren Fotos erkennen kann. Der Anblick ohne dieses wäre bestimmt viel spektakulärer ausgefallen.
- Erstaunlicherweise kann man sich sogar im Winter ein Boot im Retiro-Park ausleihen, um dort auf dem See ein wenig umherzupaddeln.
- Um den ägyptischen Tempel von Debod (Templo de Debod) herum gibt es im Winter kein Wasser, sodass man leider keine beeindruckende Wasserspiegelung bei Sonnenuntergang fotografieren kann.
- Leider waren einige Bäume im Februar auch in Madrid noch sehr kahl, sodass die Natur auf den Fotos nicht ganz so schön ausschaut wie im Frühling oder Sommer. Ein Besuch des Königlichen Botanischen Gartens lohnt sich daher im Winter eher weniger.
- Außerdem fanden im Winter viele Bauarbeiten statt, sodass beispielsweise die Aussicht von der Rooftop-Bar und Aussichtsplattform Azotea del Círculo nicht ganz so schön war wie normalerweise. Auch der Platz Puerta del Sol, das Alcalá-Tor (Puerta de Alcalá) und das Santiago-Bernabéu-Stadion waren von Baumaßnahmen betroffen.
Unser Fazit: Ist Madrid im Winter einen Besuch wert?
Unseren spontanen Kurztrip nach Madrid Anfang Februar haben wir keine Sekunde bereut. Mit den frühlingshaften Temperaturen und dem blauen Himmel in Madrid hatten wir riesengroßes Glück, denn so konnten wir dem kalten, grauen Deutschland entfliehen.
Stellt euch bei eurem Besuch dennoch darauf ein, dass die spanische Hauptstadt auch im Winter komplett überfüllt ist. Madrid ist aber definitiv eine Reise wert, auch wenn es dort keine besonders herausragenden Sehenswürdigkeiten gibt, wie beispielsweise den Eiffelturm in Paris, den Big Ben in London oder das Kolosseum in Rom. Mit unserem stylischen Hotel, dem Room Mate Alba, konnten wir uns ebenfalls sehr glücklich schätzen.
Links:
Unser Hotel: Das Room Mate Alba
Las Ventas Tour (Stierkampfarena)
Die offizielle Homepage des Fremdenverkehrsamts von Madrid (für weitere Infos)
Hinweis in eigener Sache: Dieser Beitrag ist aus freien Stücken entstanden und es bestehen keinerlei Kooperationen mit unserem Hotel, mit Lufthansa oder dergleichen. D.h. wir haben unsere Städtereise nach Madrid zu 100% selbst finanziert.