Inhaltsverzeichnis
- 1 Die beste Reisezeit für das Death Valley
- 2 Die besten Aussichtspunkte und Fotospots im Death Valley
- 3 Warum heißt das Death Valley so?
- 4 Gibt es im Death Valley Leben?
- 5 Unsere Erfahrungen mit dem Anbieter Bindlestiff Tours
- 6 Unser Fazit: Lohnt sich ein Tagestrip ins Death Valley ab Las Vegas?
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Als wir Anfang September 2022 Luxor besuchten, dachte ich, ich sterbe bei 36°C (Schattentemperatur) eines Hitzetodes, weil ich an diesem Tag dreimal aufgrund von Kreislaufproblemen flachlag und kurz davor war, den Krankenwagen zu rufen.
Und nun stellt euch einmal vor, es gibt einen Ort auf dieser Welt, an dem sogar eine Lufttemperatur von 57°C (im Schatten, wohl gemerkt) gemessen wurde! Diesen Weltrekord stellte am 10. Juli 1913 der Ort Furnace Creek im Death Valley auf. Im gleichen Jahr war es dort aber auch seit jeher am kältesten mit -10°C. Am 15. Juli 1972 lag die Bodentemperatur in Furnace Creek sogar bei knapp 94°C.
Extremtemperaturen wie diese sind an dem heißesten Ort der Erde keine Seltenheit. Die durchschnittlichen Sommertemperaturen (im Schatten) übersteigen oftmals die 40°C-Marke, und sogar nachts werden Werte von über 30°C gemessen. Zudem beträgt die jährliche Niederschlagsmenge im Death Valley, dem trockensten Ort Nordamerikas, gerade einmal 5cm. (Quelle: nps.gov)
Der tiefste Punkt liegt 85,5 Meter unter dem Meeresspiegel und der höchste Punkt befindet sich auf 3367 Metern über dem Meeresspiegel.
Die beste Reisezeit für das Death Valley
Die beste Reisezeit für das Tal des Todes ist der Frühling von Ende März bis Mitte April. Dies ist auch die Blütezeit der Wildblumen (Super Bloom), die wir glücklicherweise selbst miterleben durften. An unserem Besuchstag, dem 05. April 2023, lag der Höchstwert im Death Valley bei angenehmen 24°C und der Tiefstwert bei 9°C.
Ab Mai wird das Tal unerträglich heiß für die meisten Besucher aus aller Welt. Im Sommer, bei Rekordtemperaturen, ist das Death Valley zeitweise sogar gesperrt. Erst Ende Oktober erreicht es dann wieder angenehme Tageswerte, die einen Besuch wieder ermöglichen. In der zweiten Woche im November und an Thanksgiving kann es dort dagegen sehr voll werden. Auch im Winter ist ein Besuch bei durchschnittlichen Temperaturen zwischen 23°C und 4°C denkbar. (Quelle: nps.gov)
Die besten Aussichtspunkte und Fotospots im Death Valley
Das Schild am Eingang des Death Valley
Unseren allerersten Stopp legten wir am Eingangsschild des Death Valley ein, um damit schnell ein paar Fotos zu schießen.
Dante’s View
Anschließend ging es weiter zu “Dante’s View”, einer Aussichtsplattform auf 1669 Metern Höhe inmitten der Black Mountains. Von dort aus erhält man einen einzigartigen Blick hinunter in das Tal des Todes. Von hier aus bieten sich auch hervorragend nächtliche Sternbeobachtungen an. Die beste Besuchszeit für Dante’s View sind die kühleren Morgenstunden, wenn die Sonne im Osten steht.
Der Name stammt ursprünglich von Dante Alighieri, der die Divina Commedia (Göttliche Komödie) verfasste. Darin geht es um die neun Kreise der Hölle, die sieben Terrassen des Fegefeuers und die neun Sphären des Paradieses. Des Weiteren diente dieser Aussichtspunkt im Jahr 1977 als Kulisse für einen Star-Wars-Film.
Zabriskie Point
Unser dritter Fotospot, der Zabriskie Point, gefiel uns von allen am besten. Er wurde nach Christian Brevoort Zabriskie (1864–1936) benannt, der als Vizepräsident und Geschäftsführer für die Pacific Coast Borax Company tätig gewesen war. Diese Bergbaufirma ließ sich im Death Valley nieder, um dort die zahlreich vorhandenen Mineralien abzubauen. Doch als der Borax-Bergbau in den 1920er Jahren abflaute, musste die Firma neue Wege gehen und neue Einnahmequellen generieren. So eröffnete das Unternehmen im Jahr 1927 das Gasthaus Furnace Creek Inn, das sich bei Touristen großer Beliebtheit erfreute. Damit das Tal seinen ursprünglichen Wüstencharakter auch weiterhin behalten sollte, wurde es 1933 zum Nationaldenkmal und 1994 zum Nationalpark erklärt. (Quelle: Anzeigetafel am Zabriskie Point)
An diesem beeindruckenden Ort hatte sich einst der Furnace Creek Lake befunden, der vor fünf Millionen Jahren ausgetrocknet war. Er hinterließ eine gelblich-braune, atemberaubende Landschaft, die durch die Wassermassen geformt worden war.
Die Kulisse am Zabriskie Point war auch schon in diversen Filmen zu sehen, beispielsweise im Film “Robinson Crusoe on Mars” (1964) und in “Spartacus” (1960).
Das Borax-Museum (Furnace Creek Ranch)
Auf der Furnace Creek Ranch verspeisten wir unsere Lunchbox zum Mittagessen. Sitzgelegenheiten in der Sonne und im Schatten luden hier zum entspannten Schlemmen und Relaxen ein. Es gab auch einen Shop, wo man sich hätte etwas kaufen können. In dem sonst so trockenen, staubigen Tal des Todes erwies sich die Furnace Creek Ranch mit ihren zahlreichen Palmen als wahre Oase.
Nach dem Essen statteten wir dem kostenfreien Borax-Museum noch einen Besuch ab, wo man sich sämtliche Arbeitsmittel aus der Zeit der Pioniere und des Bergbaus anschauen konnte. Borax, der im Death Valley abgebaut wurde, ist Bestandteil von Waschmitteln und wird auch für die Herstellung von Glasfasern und Borosilikatglas verwendet. So hat das chemische Element Bor die Fähigkeit, Gläser, Metalle, Holz und Fasern zu verstärken, zu härten und feuerfest zu machen. Der Rohstoff kommt heute in über 300 High-Tech-Produkten zum Einsatz. (Quelle: nps.gov)
Devil’s Golf Course
Dieses riesige Gebiet aus Steinsalz befindet sich witterungsbedingt im ständigen Wandel: “Salzkristalle dehnen sich aus und drücken die Salzkruste in raue, chaotische Formen. Neu gebildete Kristalle sickern zwischen Schlammrissen hervor und zeichnen seltsame Muster auf die Oberfläche der Salzebene. Vorüberziehende Regenstürme waschen den vom Wind verwehten Staub ab und erzeugen eine neue Schicht blendend weißen Salzes. Überschwemmungen schaffen temporäre Seen, die die Salze wieder in Lösung bringen und den Prozess von vorne beginnen lassen.” – So ungefähr kann man sich diesen ständig verändernden Prozess bildlich genau vorstellen. Man sagt, nur der Teufel könnte auf solchen rauen Plätzen Golf spielen, woher auch der Name für diesen Aussichtspunkt stammt. (Quelle: Infoschild vor Ort bei Devil’s Golf Course)
Und wenn man ganz genau hinhört, kann man auch das Ausdehnen und Zusammenziehen der winzigen Salzkristalle wahrnehmen, die in der sengenden Hitze zerplatzen.
Entstanden ist dieses 23.309 Quadratkilometer große Salzbecken durch den Regen, der auf die weit entfernten Gipfel fällt und dann zu Überschwemmungen führt. Während die Wassermassen von den Bergen hinunter ins Tal stürzen, lösen sich Mineralien aus dem Gestein, die von der Flut mitgerissen werden. Wenn schließlich das Wasser und die Mineralien verdunsten, bleiben am Ende nur noch die Salze übrig, die sich unten im Tal angesammelt haben. (Quelle: nps.gov)
Badwater Basin
Der tiefste Punkt des Death Valley und von ganz Nordamerika befindet sich im Badwater Basin auf einer Höhe von ca. 85,5 Metern unterhalb des Meeresspiegels. Diese Ebene erstreckt sich über fast 518 Quadratkilometer und besteht überwiegend aus Natriumchlorid (Kochsalz), Kalzit, Gips und Borax. Hier befand sich einst der Binnensee Lake Manly, der über die Jahre hinweg verdunstete und große Mengen an Salzablagerungen hinterließ.
Artists Palette und Artists Drive
Auf dem Artists Drive kann man die gelblich, grün, braun, weiß und rosa leuchtenden Gesteinsformationen bewundern, die von vulkanischen Ablagerungen stammen. Die wunderschönen Regenbogenfarben werden dabei beispielsweise durch Eisenoxide und Chlorite erzeugt, die je nach Witterung, Lichteinfall und Tageszeit immer anders erscheinen. (Quelle: nps.gov)
Warum heißt das Death Valley so?
Der Name “Tal des Todes” kommt nicht von ungefähr: Er stammt von Pionieren und Goldsuchern, die sich im Winter 1849/1850 an diesen staubtrockenen, einsamen Ort verirrt hatten. Obwohl dort nach Forschungserkenntnissen nur einer aus der Gruppe starb, so gingen sie alle davon aus, dort ihr Leben lassen zu müssen. Gerettet wurden sie schließlich von zwei Männern aus den eigenen Reihen: von William Lewis Manly und John Rogers. Nur mit ihren Pfadfinder-Kenntnissen sicherten sie das Überleben der Gruppe, die über die Panamint Mountains aus dem Tal herauskletterte. Dabei drehte sich ein Mann um und sagte: “Tschüss, Death Valley” – und so war der Name für diesen gefährlichen Ort geboren. (Quelle: nps.gov)
Gibt es im Death Valley Leben?
Bei den extremen Wetterbedingungen kann man sich gar nicht vorstellen, dass sich in dem Tal der indigene Stamm der Timbisha Shoshone niedergelassen hat.
Trotz der widrigen Lebensumstände fühlen sich im Death Valley auch über 1000 Pflanzenarten sowie 440 Tierarten heimisch. Dies liegt auch daran, dass das Areal drei Millionen Hektar umfasst. Hier leben unter anderem Wüsten-Dickhornschafe (desert bighorn sheep), Wüstenschildkröten, Kojoten und Eselhasen (jackrabbits), die der Trockenheit und den hohen Temperaturen trotzen.
Sogar endemische Pflanzen und Tiere findet man hier, d.h. Lebewesen, die es – weltweit betrachtet – nur dort im Tal des Todes gibt und nirgendwo anders auf der Erde. Hierzu zählen beispielsweise der Teufelsloch-Welpenfisch, der Nevada-Wüstenfisch, der Salt-Creek-Wüstenkärpfling sowie verschiedene Käfer- und Schneckenarten. Auch die Panamint-Kängururatte und die Panamint-Alligator-Eidechse gehören dazu. (Quelle: nps.gov)
Unsere Erfahrungen mit dem Anbieter Bindlestiff Tours
Mit Bindlestiff unternahmen wir den 11-stündigen Tagesausflug zum Death Valley. Unsere Reiseführerin Chloé holte uns hierzu morgens um 7:30 Uhr von unserem Hotel ab und zeigte uns anschließend die schönsten Plätze und Aussichtspunkte im Tal des Todes: Dante’s View, Zabriskie Point, Artists Palette, Badwater Basin, Furnace Creek und Devil’s Golf Course. Dabei fuhr sie aber nicht nur von Fotospot zu Fotospot, sondern verriet uns noch viele Hintergrundinformationen zu sämtlichen Orten, an denen wir vorbeikamen. Während des gesamten Ausflugs konnten wir uns selbst mit Getränken und Snacks aus dem Kofferraum bedienen, die Chloé für die Gruppe in ausreichender Menge mitgenommen hatte. Zum Mittag erhielten wir zusätzlich von ihr noch eine Lunchbox. Chloé war äußerst nett und hatte ganz offensichtlich Spaß an ihrem Job. Was uns nicht so gut gefiel, waren die ganzen Bestätigungen, die wir vorab erhielten und die wir dann ebenfalls bestätigen sollten. Dieses doppelte und dreifache Hin und Her fanden wir ziemlich unnötig und nervig, da wir ja schon bezahlt hatten und der Ausflug daraufhin bestätigt worden war. (Wie wir feststellen mussten, erwies sich dieses ständige Hin- und Her-Bestätige als typisch amerikanische Eigenart.) Zudem fanden wir die eingeplante Zeit an den Fotospots viel zu kurz, was aber diesem ohnehin schon elf Stunden dauernden Ausflug geschuldet war. Hätten wir überall noch mehr Zeit zum Fotografieren bekommen, wären wir vermutlich erst nach 13 Stunden zurück in Las Vegas gewesen. Absolut unverschämt fanden wir die E-Mail mit den extrem hohen Trinkgeld-Forderungen, die Bindlestiff eine Woche vor dem Trip verschickte und die uns die ganze Vorfreude raubte. Als Europäer wird man diese „Trinkgeld-Kultur“ der Amerikaner wohl niemals verstehen. Auch in unserem Auto war ein solcher Trinkgeld-Zettel mit den vorgeschriebenen hohen Erwartungen angebracht. Unser Fazit: ★★★★✩ für Bindlestiff Tours, aber ★★★★★ für Chloé
Unser Fazit: Lohnt sich ein Tagestrip ins Death Valley ab Las Vegas?
Unser 11-stündiger Tagesausflug ins Death Valley ab Las Vegas hat sich definitiv für uns gelohnt. Von all den anderen Nationalparks kannten wir schon viele Fotos, aber das Tal des Todes war uns in dieser Form noch nicht bekannt gewesen. Wir hätten nicht gedacht, dass es dort neben dem Tal auch Berge gibt: die Amargosa Range im Osten und die Panamint Range im Westen. Vom Devil’s Golf Course und vom Badwater Basin aus betrachtet, hätte man meinen können, dass wir uns im Ngorongoro-Krater in Tansania befinden. Zudem erwies sich die Blütezeit der Wildblumen Anfang April für uns als perfekte Reisezeit ins Death Valley.
Links und Quellen:
Bindlestiff Tours: Unser Anbieter
einzelne Anzeigetafeln im Death Valley, übersetzt ins Deutsche
Hinweis in eigener Sache: Dieser Artikel ist aus freien Stücken entstanden und es besteht keine Kooperation mit unserem Tourenanbieter Bindlestiff. D.h. wir haben unsere gesamte USA-Reise, einschließlich dieses Ausflugs ins Death Valley, zu 100% selbst finanziert.