Nach unserer teilweise sehr unangenehmen Zeit auf Bali flogen wir mit NAM Air von Denpasar nach Labuanbajo (Ost-Nusa-Tenggara), wo unsere Bootstour am darauffolgenden Morgen starten sollte. So wurden wir nach einer dreistündigen Verspätung der Airline am späten Abend von drei (!) Mitarbeitern des Bootstouren-Anbieters “Komodo Marina Tour” am Komodo Airport empfangen und zu unserem Hotel  Puri Sari Beach gebracht, wo wir gern noch länger geblieben wären.

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Ein 20-Mann-Boot nur für uns zwei und fünf Crewmitglieder

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück im Hotel holte uns unser deutschsprachiger Guide Agus ab, der uns exklusiv während des gesamten Bootsabenteuers zur Seite stand und mit uns auf dem Boot schlief. Nach einem kurzen, sehr detailreichen Vortrag über Komodowarane und vielen Witzen fuhren wir zum Hafen von Labuanbajo, wo auch schon die vierköpfige Crew in dem für uns vorgesehenen Boot auf uns wartete. Zu unserer großen Freude hatten wir das Tunas-Bahari-Boot, das für 20 Personen ausgelegt war, für uns ganz allein. Alles, was an den zwei Tagen auf dem Programm stand, erlebten wir ganz privat und nur zu zweit – natürlich noch mit dem Guide und der vierköpfigen, diskreten Crew im Schlepptau. Nach dem völlig touristenüberfüllten Bali und den unfreundlichen Menschen dort fühlte sich die Bootstour an wie eine Entschädigung.  Natürlich hätte es diese Bootstour noch in einer Gruppe mit anderen Touristen gegeben, aber unser Reiseagent Jakob von Evaneos bot uns bewusst diese Privattour an – allerdings mit dem Hinweis, dass dieser Reiseabschnitt einen großen Teil unseres Budgets beanspruchen würde.

Der M & M Footprints Pärchentipp
Wer Romantik, traute Zweisamkeit und Luxus miteinander vereinen möchte, sollte unbedingt eine private Bootstour durch den Komodo-Nationalpark buchen. Diese findet sogar über Nacht statt; und eine eigene 5-Mann-Crew behandelt einen rund um die Uhr wie VIP-Gäste. Und am nächsten Morgen um 8:00 Uhr hat man dann den Pink Beach für sich ganz allein. Romantischer geht es kaum!

A ship in harbor is safe, but that is not what ships are built for. – John A. Shedd

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Der erste Tag auf dem Boot

Schnorcheln auf Kelor Island

Nachdem wir es uns auf dem Boot gemütlich gemacht hatten, steuerten wir Kelor Island an, wo wir die Möglichkeit hatten zu schnorcheln. Auf dem Boot hätte es zwar für uns Leihsachen gegeben, aber wir hatten unsere eigene Schnorchelausrüstung mit dabei. Dort wurden die Riffe dann so langsam bunter als auf der Insel Menjangan, doch abgestorbene Korallen hat man da leider auch gesehen. Neben ganz vielen Seesternen und schönen Korallen entdeckten wir auch einen hochgiftigen Blaupunktrochen, Clownfische, neugierige unbenennbare andere Fische, giftige Feuerfische sowie bunte Riesenmuscheln. Im Übrigen gibt es allein im Komodo-Nationalpark mindestens 1000 Fischarten und 250 Hartkorallen.

Schnorcheln in Menjerite

Den zweiten Schnorchelpunkt, den wir auf unserer Komodo-Bootstour ansteuerten, war Menjerite. Auch dort sahen wir viele bunte Korallen, wenngleich ein Teil des Riffs ebenfalls abgestorben war. Dennoch war dieses Riff besser erhalten als das vor der Insel Menjangan. An dieser Stelle sahen wir bunte Korallen und viele bunte Fische.

Wanderung durch den Komodo-Nationalpark auf Rinca und Besuch der Komodowarane

Nach dem Schnorcheln ging es direkt weiter auf die Insel Rinca, die schon zum Komodo-Nationalpark dazugehört. Dort machten wir mit unserem Guide Agus und einem weiteren Guide des Naturreservats eine Führung durch den hügeligen Trockenwald. Aufgrund der Unebenheit des Geländes empfehlen wir für die zweistündige Wanderung robuste Wanderschuhe. Ungefähr zeitgleich mit uns legten mehrere Boote vor dem Eingang des Nationalparks an, um die vielen Touristen dort herauszulassen. Zu unserer Freude hatten wir nur zu zweit eine private Führung, während die anderen Gruppen aus ca. zehn Leuten bestanden. Auch diese Annehmlichkeit war in dem ganzen Tourpaket von “Komodo Marina Tour” enthalten. Nur wenige Schritte hinter dem Eingang des Parks entdeckte Agus einen Baby-Komododrachen zwischen den Bäumen, an dem die große Touristengruppe vor uns einfach so nichtsahnend vorbeigelaufen war. In dem Park gibt es mehrere Touren: eine einfache im flachen Land, eine mittelschwere mit Aufstiegen und eine ganz große, bei der man alle Wege abläuft. Unsere Guides entschieden sich gemeinsam für die mittelschwere Route. Auf der gesamten Wanderung sahen wir insgesamt neun Komododrachen. Wie wir von dem Guide wissen, hatten wir wohl sehr viel Glück, weil es manchmal Tage gibt, an denen die Touristen keine einzige Riesenechse zu Gesicht bekommen. Unter den neun Waranen waren also Babys sowie ausgewachsene Männchen und Weibchen, sodass wir deren Unterschiede im Körperbau sehr gut erkennen konnten. Wie man schon erahnen kann, leben die Komododrachen nicht allein in dem Nationalpark, der nach ihnen benannt worden war. Denn sie benötigen natürlich noch etwas zum Jagen und Fressen: Timor-Hirsche, Wildbüffel oder Langschwanzmakaken (Affen). Auch eine hochgiftige  Green Pit Viper (Weißlippen-Bambusotter) bekamen wir zu Gesicht, als wir unter einer Baumkrone standen und unser Guide uns dazu aufforderte,  direkt nach oben zu schauen. Der Schreck war erst einmal groß. Noch größer wurde er aber dann, als es hieß, dass in dem Nationalpark wohl auch Speikobras leben, für die Indonesien kein Gegengift besäße. Das nächste Medikament gäbe es wohl in Australien. Bis man von der abgelegenen Komodo-Insel nach Australien kommt, ist man wohl an dem Schlangenbiss gestorben.

Fledermaus-Schauspiel auf Kalong Island bei Sonnenuntergang

Pünktlich zum Sonnenuntergang fuhren wir dann mit dem Boot weiter zur Mangroveninsel Kalong Island, wo tausende Flughunde (Flying Fox) kurz vor der Dunkelheit – so wie jeden Abend –  nach Flores aufbrachen, um dort Früchte zu fressen. Neben der Insel standen so viele unzählige Boote, von denen aus die Menschen dieses gruselige, beeindruckende Spektakel beobachteten. Dieses dauerte bestimmt eine dreiviertel Stunde oder länger; man könnte dort auch Gruselfilme drehen.

Unser Abend auf dem Boot: Sonnenuntergang, Sternegucken und Zusammensitzen mit der Crew

Anschließend fuhr unser Boot weiter zu einer ruhigen Stelle, von wo aus wir den ganzen Abend den Sonnenuntergang und später die Sterne beobachteten. Die Crewmitglieder, die für das Steuern des Bootes und für das Essenmachen zuständig waren, verhielten sich die ganze Zeit absolut diskret. Wenn sie uns beim Sonnenuntergangschauen oder Sternegucken gesehen haben, aber an uns vorbeilaufen wollten, drehten sie wieder um und nahmen einen anderen Weg auf dem Boot. Von uns aus hätten sie gern an uns vorbeilaufen können, was sie aber nicht machten. Sie behandelten uns die ganze Zeit wie VIPs, obwohl wir nichts Besseres sind oder als nichts Besseres behandelt werden wollen. Bevor es auf dem Boot in unsere Kabine zum Schlafen ging, saßen oder standen wir noch alle zusammen und unterhielten uns über Gott und die Welt. Da die Crew kein Englisch sprechen konnte, hat Agus immer alles direkt von Bahasa (Indonesisch) ins Deutsche übersetzt. Dabei lernten sie uns auch ein paar Wörter in ihrer Landessprache:

  • Istri = die Frau
  • Suam = der Mann
  • Terima Kasih = danke
  • Sama sama = bitte (nach dem Danke)
  • Selamat pagi = Guten Morgen
  • Selamat Siang = Guten Tag
  • Selamat Malam = Guten Abend
  • Selamat Tidur = Gute Nacht
  • Aku cinta kamu = Ich liebe dich
  • Semoga mimpi manis = Hab schöne Träume
  • Salamat makan = Guten Appetit
  • Hati-hati kapala = Pass auf deinen Kopf auf!
  • Hati-hati = Aufpassen! (steht überall auf Straßenschildern)
  • Guru = Lehrer
  • Guru pintar = schlauer Lehrer
  • mahal = teuer
  • komodo dragon (wie im Englischen) = Komododrachen

Danke an Agus für die kleine Bahasa-Lektion!

Die Crew umsorgte uns rund um die Uhr mit Essen, Obstplatten, Getränken etc. Es wurden so viele leckere indonesische Spezialitäten aufgetischt, dass wir  nicht alles essen konnten, weil es  einfach viel zu viel war. Besonders bemerkenswert fanden wir die einfach gehaltene “Küche” auf dem Schiff, in der man so viele Köstlichkeiten herrichten konnte. Allein die Optik des Essens war erste Sahne.

Dass wir uns auf einem großen Boot befanden, merkten wir auch an der Toilette ohne Toilettenspülung und an der Dusche, aus der nur kaltes Wasser floss. Ein Waschbecken und Spiegel waren nicht vorhanden. Zähne geputzt wurde im Stehen, während wir uns über die Reling beugten. Das Wasser dazu nahmen wir aus Wasserflaschen, die eigentlich zum Trinken gedacht waren. Geschminkt habe ich mich am nächsten Morgen mit Hilfe der iPad-Kamera. Das war alles schon sehr abenteuerlich und man muss es unbedingt einmal im Leben gemacht haben. Da unsere Kabine so eng und die Matratzen zu kurz waren, passten wir gar nicht in das Bett aufgrund unserer Körperlänge. Also drehten wir uns einmal um 90 Grad, damit unsere Füße oben herausschauen konnten und wir mehr Bewegungsfreiheit hatten.

Da wir am nächsten Morgen nicht zu viel Zeit verlieren wollten, schipperten wir noch am Abend von Kalong Island zum Pink Beach auf Komodo, vor dem wir unser Boot anlegten. Die meiste Zeit auf dem Wasser hatten wir das Gefühl, dass wir uns am Ende der Welt in der Einsamkeit befanden, wo es nur uns zwei gab. Auch in der Dunkelheit haben wir nur vereinzelt ein oder zwei Boote um uns herum gesehen. Genau das war das Richtige nach dem ganzen Massentourismus auf Bali.

Der zweite Tag

Morgens bei Sonnenaufgang ganz allein am Pink Beach auf Komodo

Am nächsten Morgen standen wir schon kurz vor Sonnenaufgang auf, um uns für den Tag zurechtzumachen und zu frühstücken. Morgens 7:30 Uhr ganz allein kurz nach Sonnenaufgang am Pink Beach auf der Insel Komodo, davon träumen bestimmt viele Touristen. Da unser Boot – wie bereits erwähnt – schon am Vorabend direkt vor dem Pink Beach geankert hatte, waren wir dort die ersten Menschenseelen am Morgen. Was für ein Paradies! Es war so romantisch und besonders, diesen berühmten Strand für uns ganz allein zu haben. M konnte es sich nicht nehmen lassen, auch dort seine Schnorchelausrüstung anzulegen und die vielfältige Unterwasserwelt zu erkunden. Dabei entdeckte er unter anderem den zweiten hochgefährlichen Blaupunktrochen auf unserer Reise. Das Riff am Pink Beach ist sehr gut erhalten. Übrigens hat der Strand seinen Namen von den abgestorbenen roten Korallen. Wenn man den weißen Sand mit den roten Resten der Korallen vermischt, dann denkt das Auge, es sehe einen pinken Strand. Dieses Farbspiel ist je nach Lichteinstrahlung mal mehr oder weniger gut zu erkennen.

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Schnorcheln am Manta Point

Und dann kamen wir auch noch am Manta Point vor der Komodo-Insel vorbei, wo wir auch gleich die vielen Rochen um unser Boot herum entdeckten. Auf Nusa Penida gibt es noch einen anderen, vollkommen touristenüberfüllten Manta Point, aber hier auf Komodo war außer uns zunächst keine Menschenseele da. M zog sich sofort seine Schnorchelausrüstung an und sprang wie ein Irrer mit seiner GoPro in das 15 bis 20 Meter tiefe Wasser, ohne zu wissen, ob dort vielleicht irgendwo Haie sein könnten. Zum Glück blieb es aber dann nur bei den Mantas.

Die Mantarochen sind so riesig und gleiten elegant durch das Wasser. Sie sind immer um M herum geschwommen und haben dabei ihre riesigen Mäuler aufgerissen. Dann schwammen sie weg, drehten um und kamen gleich wieder auf M zugeschwommen. Und dann glitten sie – einer rechts und einer links – direkt an M vorbei und berührten ihn sogar. Um diesen Tieren zu begegnen, mussten wir nicht einmal tauchen gehen.

Flores

Eigentlich sollte es direkt nach dem Schnorcheln am Manta Point zurück zum Hafen nach Labuanbajo und anschließend zum Flughafen gehen, von wo aus wir zurück nach Denpasar (Bali) fliegen wollten. Doch dann kam der Anruf der Agentur, die uns die nächste Flugverspätung mitteilte und vorschlug, die Zeit auf dem Boot noch weiter zu nutzen. Also peilte die Crew einen weiteren Stopp an und fuhr mit uns auf eine kleine, unbewohnte Insel neben Flores. Der Name dieser Insel ist uns leider nicht bekannt und steht auch nicht auf der Karte.  Auf den Weg dorthin sahen wir noch eine Perlen-Zuchtstation auf dem Wasser. Außerdem haben wir auf der angesteuerten winzigen Nachbarinsel neben Flores in Strandnähe im flachen Wasser noch einen harmlosen, ca. 40 Zentimeter großen Babyhai (Black Tip Reef Shark) entdeckt. Die Leute waren dort ganz normal baden, ohne dass sie der Hai gestört hätte.

Auf der Insel Flores sind übrigens 50% der Menschen römisch-katholisch, was uns sehr überraschte.

Wissenswertes über Komodowarane und den Komodo-Nationalpark

Komodowarane, die Verwandten der Dinosaurier

Nun gibt es ergänzend noch ein paar Fakten über Komodowarane, die wir hauptsächlich von unserem Guide Agus erfahren haben: Die größten Reptilien der Welt stammen von den Dinosauriern ab, die vor 100 Millionen Jahren die Erde besiedelten. Sie sind auf den Inseln Komodo, Rinca, Gili Montang, Flores und Nusa Kode beheimatet und könnten an anderen Orten dieser Welt, zum Beispiel in Zoos, nicht überleben. Über ihre Anzahl gibt es je nach Quelle unterschiedliche Angaben, die einen schreiben etwas von 6000 Exemplaren weltweit (Insight Guides Indonesia), die Anderen beziffern die Tiere auf nur noch 3000 (Wikipedia). Komododrachen besitzen drei Augen, eines davon befindet sich als Lichtsensor auf dem Kopf, um Tag und Nacht unterscheiden zu können. Ihre gelbe, gespaltene Zunge benutzen sie zum Riechen.  Des Weiteren können die Männchen 50 bis 60 und die Weibchen 30 bis 35 Jahre alt werden. Erstere sind drei bis dreieinhalb Meter lang und verfügen über einen großen Kopf sowie einen langen Schwanz. Die Weibchen sind dagegen nur zwei bis zweieinhalb Meter lang, ihr Kopf ist kleiner und ihr Schwanz kürzer.

Die Tiere können bis zu 18 Kilometer pro Stunde schnell werden, wobei sie nur geradeaus laufen können. Um vor ihnen zu flüchten und ihre hochgiftigen Bisse zu vermeiden, muss man im Zickzack davonrennen. Laut unserem Guide können die Tiere auch Menschenblut, so auch die Menstruation der Frau, riechen und springen darauf an. Eine der ersten Fragen unseres Guides war gewesen – noch bevor wir auf das Boot gingen- ob ich meine Tage hätte, was ich verneinte. Ich weiß nicht, ob ich an der Führung durch den Park hätte teilnehmen können, wenn ich seine Frage mit “Ja” beantwortet hätte.

Zudem verfügen die männlichen Echsen über zwei Penisse, einen großen für das Sperma und einen kleineren zur Tarnung. Im Alter von acht Jahren sind die männlichen Drachen und im Alter von sieben Jahren sind die weiblichen Drachen geschlechtsreif. Der beste Freund des Komodoweibchens, der Truthahn, baut für die Eiablage ein Nest, das auch die Riesenechsen mit benutzen. Hierfür gräbt er auf einer Fläche von einem Meter Breite und zwei Metern Tiefe zwei Löcher, eines für die Eier und das andere zur Tarnung vor Fressfeinden. Während der Paarungszeit von Juli bis August, die zufällig auch als Hauptreisezeit angesehen wird, bevorzugen die Tiere die Ruhe und ziehen sich zurück. Deshalb ist es möglich, dass man in diesen Monaten weniger Komodowarane zu Gesicht bekommt. Pro Gelege werden 15 bis 30 Eier in dem Loch vergraben. Diese sind 86 Millimeter groß und 105 Gramm schwer. Nach einer acht- bis neunmonatigen Brutzeit, in der die Komodowaran-Mutter ihre Eier allein lässt, schlüpfen diese im März oder April. Zu diesem Zeitpunkt kehrt oft die Rabenmutter zurück, um ihre eigenen Jungen zu fressen. Diejenigen, die ihr nicht zum Opfer fallen, leben vom Schlüpftag an ganz allein ohne den Schutz ihrer Erzeugerin. Auch das Männchen ist nach der Zeugung über alle Berge. Die Babys sind flinke Baumkletterer; die ersten drei Jahre leben sie auch dort oben. Anders als die Komodowarane sind sich die Truthähne ein Leben lang treu und bleiben für immer zusammen, wie man das von Pinguinen oder Papageien kennt.

Auf dem täglichen Speiseplan der Echsen stehen neben ihren eigenen Jungtieren auch Wasserbüffel, Wildschweine, Affen, Pferde und ab und zu auch Menschen. Das Töten größerer Tiere gelingt ihnen dabei nur durch die hochgiftigen Bakterien in ihrem Speichel. Die Männchen fressen außerdem noch Truthähne, wobei die Weibchen ihre Nestbau-Kooperationspartner niemals anlangen würden. Außerdem kann der Kot der Warane weiß, braun oder schwarz gefärbt sein. Das Weiß stammt vom Kalzium aus den Knochen ihrer Opfer.

Der Komodo-Nationalpark

Der Komodo-Nationalpark erstreckt sich über die Inseln Komodo, Rinca, Gili Montang, Flores und Nusa Kode, wobei nur Komodo und Rinca für die Touristenströme zugänglich sind. Diese beiden Inseln können mit einem professionellen, erfahrenen Guide erkundet werden, der im Ernstfall auch eingreifen kann, falls es zu einem lebensgefährlichen Komodowaran-Angriff kommen sollte. Der Zutritt auf eigene Faust ohne Guide ist nicht möglich.  In der Hochsaison von Juli bis August kann es auf beiden Inseln zu Ranger-Engpässen kommen, sodass zu dieser Zeit größere Gruppen pro Ranger gebildet werden müssen.  Außerdem zählt auch die Unterwasserwelt rund um die einzelnen Inseln dazu, die 67% des Komodo-Nationalparks ausmacht. Taucher und Schnorchler können sich an über 260 Korallenarten und über 1000 verschiedenen Fischarten und Meeressäugern erfreuen, wie beispielsweise an Mantarochen, Haien, Delfinen, Walen oder Meeresschildkröten. Besonders gut schnorcheln kann man am Pink Beach (Pantai Merah), wo man mit viel Glück Vagabund-Falterfische (butterflyfish), Papageienfische (parrotfish), Drückerfische (triggerfish) oder große Riesenmuscheln (giant glams) zu Gesicht bekommt. Auch Vogelliebhaber kommen ganz auf ihre Kosten, da sich der Komodo-Nationalpark in einer Übergangszone befindet, in der sich sowohl asiatische als auch australische Vogelarten angesiedelt haben, wie zum Beispiel Kakadus Mönchsvögel, Bronzefruchttauben, Schwarznackenpirolen, Nektarvögel, Nistelfresser oder Kammhühner.

Die Insel Komodo ist am bekanntesten und daher in der Hauptreisezeit  von Juli bis August am überlaufensten. Außerdem leben die Einheimischen in mehreren Siedlungen auf der Insel, wobei im größten Dorf Kampung-Komodo 1300 Menschen ansässig sind. Dieses befindet sich nur ein paar Kilometer westlich der Rangerstation Loh Liang.

Im Gegensatz zu Komodo ist die Insel Rinca nicht so überlaufen und naturbelassener, auch wilde Pferde leben dort, die es auf Komodo nicht gibt. Wir selbst haben unsere Komodo-Wanderung ebenfalls auf Rinca gemacht, wobei das eher die Entscheidung unseres Bootstouren-Anbieters war. Die Touren auf Rinca beginnen an der Rangerstation Loh Buaya.

Grundsätzlich empfiehlt sich eine Wanderung am kühlen Morgen, weil die Tiere zu dieser Tageszeit am aktivsten sind. Tagsüber verstecken sie sich und schlafen irgendwo im Schatten, um der starken Hitze zu entkommen. Wir waren dort am Nachmittag kurz vor der Schließung des Parks und sahen, wie gesagt, insgesamt neun Warane.

Wissenswert wäre an dieser Stelle vielleicht noch, dass sich die Komododrachen auf Rinca und Flores von denen auf Komodo und Gili Montang in ihrem genetischen Muster unterscheiden, was wohl auch zu kleineren optischen Unterschieden führt, die man als Laie nicht erkennen kann.

Leserfragen und unsere Antworten

Frage von Torsten: In welchem Jahr fand eure Reise statt?  Ich hatte schon mal angefangen, eine Reise für Indonesien zusammenzustellen, dann habe ich gelesen, dass die Insel für Touristen gesperrt ist.

Antwort: Wir waren im August 2018 in Indonesien. <Hier> ist ein Artikel, in dem steht, dass die beschlossene Schließung nun doch nicht eintreten soll(te). Selbst wenn die Insel Komodo geschlossen wäre, könntet ihr eure Komodo-Drachen-Tour auch auf der kleinen Nachbarinsel Rinca machen. Dort waren wir selbst auch mit einem Guide unterwegs. Direkt auf Komodo waren wir nur kurz (am Pink Beach und zum Schnorcheln). Rinca gehört auch zum Komodo-Nationalpark (Quelle indonesia.travel).

Fazit unserer Komodo-Bootstour mit Komodo Marina Tour

Wenn wir uns an die Bootstour um die Komodo-Insel herum zurückerinnern, kommen wir sofort wieder ins Schwärmen. Es war einzigartig, traumhaft schön, nur für uns zwei, romantisch, abenteuerlich, atemberaubend, ein bisschen mystisch mit den Fledermäusen sowie absolut lustig und herzlich mit der Crew. Als wir von Bord gingen, ärgerten wir uns darüber, dass wir nur eine einzige Nacht gebucht hatten. Diese Tour gibt es nämlich noch für zwei oder mehr Nächte. Außerdem bereuten wir es, dass wir nicht noch zusätzlich dort tauchen waren. Dadurch, dass dort nicht viele Touristen Urlaub machen, ist die Natur noch so unberührt, so unschuldig, so lebendig und die Riffe sind so gut erhalten. Beim nächsten Mal, wenn wir in Indonesien sind, wollen wir dort unbedingt tauchen. Das hätten wir übrigens auch von unserem Boot aus machen können, hierzu wäre ein Tauchlehrer gegen Aufpreis zu uns aufs Boot gekommen. Nun fragen sich sicherlich viele, was diese private, exklusive Tour gekostet hat. Wir wissen es nicht! Da wir uns die Reise individuell über Evaneos zusammenstellen lassen haben, wissen wir nur den Endpreis für die ganzen drei Wochen. Allerdings wurde uns von der Agentur mitgeteilt, dass diese Bootstour wohl einen größeren Teil unseres Gesamtbudgets in Anspruch nahm. Diese Tour ist absolut empfehlenswert, auch für Familien mit Kindern.

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Quellen:

eigene Erfahrungen vor Ort im August/September 2018

mündliche Überlieferung durch unseren Guide Agus

Insight Guides. Indonesia – insightguides.com

Links:

Komodo Marina Tour

Unsere Reise-Agentur: Evaneos*

Hinweis: Dieser Artikel ist aus freien Stücken entstanden und es bestehen keinerlei Kooperationen. D.h. wir haben die gesamte Reise zu 100% selbst finanziert.

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